25.9.2025 – Der Allianz-Konzern behauptete im vergangenen Jahr die Spitzenposition im Marktanteilsranking in der Lebensversicherung. Keinem weiteren Platzhirsch gelang ebenfalls ein Zugewinn. Besonders deutlich verloren die Generali, die Zurich, die Alte Leipziger und Viridium. Dies ist der aktuellen Kivi-Analyse zur Marktanteilsentwicklung im deutschen Erstversicherungsmarkt zu entnehmen.
Fast zwei Drittel der 13 größten Versicherungskonzerne beziehungsweise -gruppen im deutschen Markt konnten im Geschäftsjahr 2024 ihren Marktanteil ausbauen. Dabei legten die als Gruppe zusammengefassten öffentlich-rechtlichen Versicherungsunternehmen am stärksten zu (plus 0,36 Prozentpunkte auf wieder über zehn Prozent).
Andererseits verlor die Talanx-Gruppe (minus über einem Prozentpunkt auf 3,17 Prozent) am stärksten. Dies hatte auch mit einer geänderten Erfassungssystematik des Prämienaufkommens zu tun, wie die Marktanteilsstatistik der Kivi GmbH Kölner Institut für Versicherungsinformation und Wirtschaftsdienste (VersicherungsJournal 17.9.2025) zeigt.
In der Lebensversicherung liegt weiterhin die Allianz-Gruppe an der Spitze des Marktanteilsrankings. Sie gewann über zwei Prozentpunkte hinzu auf knapp 26,6 Prozent – und zwar auf Kosten aller anderen elf Marktgrößen mit mindestens zwei Prozent Marktanteil.
Dabei gewann die Allianz Lebensversicherungs-AG mit zwölf Prozent (auf 23,6 Milliarden Euro) in etwa dreimal so stark wie die Deutsche Lebensversicherungs-AG mit 4,2 Prozent (auf 236,5 Millionen Euro). Ein Jahr zuvor (19.9.2024) hatte der Branchenprimus (2.9.2025) noch leicht Marktanteile verloren.
An erneut zweiter (2022: dritter) Stelle (17.10.2023) positioniert sich nach einer Verminderung um über 0,4 Prozentpunkte (auf 9,4 Prozent) die Generali-Gruppe.
Prämienzuwächse erzielte dabei die Generali Deutschland Lebensversicherung AG (plus drei Prozent auf 6.345 Millionen Euro) und die Dialog Lebensversicherungs-AG (plus 1,2 Prozent auf 352 Millionen Euro). Einen Rückgang hatte dagegen die Cosmos Lebensversicherungs-AG hinzunehmen (minus über ein Sechstel auf unter 1.395 Millionen Euro).
Trotz leichter Marktanteilsverluste (minus 0,12 Prozentpunkte) festigte die R+V-Gruppe Position drei in der Rangliste. Dabei verlor nur ein Lebensversicherer der Gruppe. So sank das Prämienvolumen der R+V Lebensversicherung a.G. um fast ein Achtel (auf 63 Millionen Euro). Die R+V Lebensversicherung AG legte um 1,8 Prozent auf 6.865 Millionen Euro zu, die Condor Lebensversicherungs-AG um annähernd ein Prozent auf 284,5 Millionen Euro.
Die öffentlich-rechtlichen Lebensversicherer büßten 0,07 Prozentpunkte ein (auf 7,9 Prozent Marktanteil) und finden sich weiter auf Platz vier wieder. Bei drei der acht Lebensversicherer der Gruppe schrumpften die Einnahmen. Darunter war auch die Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG (Nummer sieben im Markt), die mit 2.278 Millionen über drei Prozent weniger Umsatz als vor Jahresfrist erzielte.
Dagegen wuchsen die Sparkassen-Versicherung Sachsen Lebensversicherung AG (SV Sachsen; plus zehn Prozent auf 420 Millionen Euro) und die SV Sparkassenversicherung Lebensversicherung AG (plus acht Prozent auf 1.496 Millionen Euro) sowie die fusionierte Provinzial Lebensversicherung AG (21.10.2024) mit um knapp vier Prozent auf fast 2.124 Millionen.
Unverändert auf den Rängen fünf und sechs finden sich die Talanx-Gruppe (4,3 Prozent Marktanteil) und der Debeka Lebensversicherungsverein a.G. (4,1 Prozent) wieder. Beide verloren jeweils rund 0,1 Prozentpunkte. Die Koblenzer blieben mit einem um 0,7 Prozent gestiegenen Umsatz (auf 3.685 Millionen Euro) weit hinter dem Marktschnitt (plus 3,2 Prozent) zurück.
Von den fünf Talanx-Lebensversicherern schrumpfte nur die LPV Lebensversicherung AG (minus fast zehn Prozent auf unter 539 Millionen Euro). Vergleichsweise große Zuwächse hatte andererseits die Neue Leben Lebensversicherung AG (plus 6,3 Prozent auf 686 Millionen Euro) zu verzeichnen. Die Targo Lebensversicherung AG nahm mit 991 Millionen Euro knapp zwei Prozent mehr ein als vor Jahresfrist, die HDI mit 1.642 Millionen Euro gut ein Prozent mehr.
Dahinter folgen in unveränderter Reihenfolge die Ergo-Gruppe (3,5 Prozent Marktanteil) und die Axa-Gruppe (3,4 Prozent). Beide verloren gut 0,1 Prozentpunkte. Bei den Düsseldorfern wuchs die Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG um knapp neun Prozent auf 1.451 Millionen Euro.
Der Rückgang beim Marktanteil der Gruppe war auf die beiden nicht mehr im Neugeschäft aktiven und mittlerweile zusammengelegten (28.8.2025) Gesellschaften Ergo Lebensversicherung AG (minus fünf Prozent auf 1.451 Millionen Euro) und Victoria Lebensversicherung (minus sieben Prozent auf 434 Millionen Euro) zurückzuführen.
Bei der Axa standen den Steigerungen bei der Deutschen Ärzteversicherung AG (1,8 Prozent auf 724,5 Millionen Euro) und der Axa Lebensversicherung AG (1,3 Prozent auf fast 1.793 Millionen Euro) eine Umsatzverminderung bei der noch jungen (21.6.2023, 3.5.2024) Ager Lebensversicherung AG (fast neun Prozent auf 555 Millionen Euro) gegenüber.
Um jeweils rund 0,3 Prozentpunkte nach unten zeigte die Kurve bei der Viridium-Gruppe, der Zurich Gruppe Deutschland und der Alten Leipziger Lebensversicherung a.G. Die Marktanteile liegen bei jeweils knapp über drei Prozent. Die vier zu Viridium gehörenden Run-off-Gesellschaften verloren dabei zwischen über sieben Prozent (Entis Lebensversicherung AG und Proxalto Lebensversicherung AG) und 1,3 Prozent (Heidelberger Lebensversicherung AG).
Der Umsatz der Zurich setzt sich zusammen aus 2.318 Millionen Euro bei der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG (minus 7,1 Prozent) und 556 Millionen Euro (minus 8,5 Prozent) bei der Zurich Life Legacy Versicherung AG (Deutschland) (30.1.2024).
Die Alte Leipziger büßte über sechs Prozent (auf 2.705,5 Millionen Euro) ein. Sie gehörte damit zu den Akteuren mit dem größten Beitragsschwund (8.9.2025).
Die Nürnberger Lebensversicherung AG wuchs mit knapp 2,9 Prozent (auf etwa 2.221 Millionen Euro) nicht ganz so stark wie der Markt. In der Folge gab der Marktanteil von knapp über auf etwas unter 2,5 Prozent nach.
Das Kivi analysiert jährlich auf Basis der Geschäftsberichte den deutschen Versicherungsmarkt. Die Marktanteilsstatistik erfasst Versicherungskonzerne oder -gruppen mit allen Einzelunternehmen, sofern mindestens ein Unternehmen mehr als 50 Millionen Euro gebuchte Bruttoprämien im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft in Deutschland erzielt.
Auf dieser Basis ergeben sich 69 (2023: 71) Anbietergruppen, die aus 155 (153) Schaden- beziehungsweise Komposit-, 78 (81) Lebens- und 35 (36) Krankenversicherungsunternehmen bestehen.
Die acht öffentlich-rechtlichen Versicherungsunternehmen werden dabei als eigene Gruppe zusammengefasst. Sie besteht insgesamt aus 27 Komposit-, acht Lebens- und fünf Krankenversicherern.
Die 69 Anbietergruppen kamen 2024 auf einen Marktanteil von etwa 98,23 (97,57) Prozent. Der „durchschnittliche“ Anbieter besteht aus 2,40 (2,28) Schaden- beziehungsweise Komposit-, 1,51 (1,52) Lebens- und 0,64 (0,65) Krankenversicherungsunternehmen.
Insgesamt 21 der 69 Anbietergruppen hatten einen Anteil von mehr als einem Prozent am Markt. Bei den kleinen Einzelversicherern mit weniger als 50 Millionen Euro Prämie handelt es sich der Analyse zufolge überwiegend um Spezialversicherer mit begrenzter Geschäftstätigkeit.
Die Marktanteilsstatistik (MAS) 2024 kann unter dieser E-Mail-Adresse bestellt werden. Für Nicht-Versicherungsunternehmen kostet das komplette Paket – Marktanteilsstatistik mit der Sonderanalyse Schaden/Unfall – netto 1.330 Euro. Die Kosten für die Marktanteilsstatistik allein betragen netto 1.000 Euro. Nur die Sonderanalyse kostet netto 440 Euro.
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