8.9.2025 – Entgegen dem Branchentrend ist das Prämienvolumen 2024 bei mehr als jedem dritten der 50 größten Akteure gesunken. Nach Daten der Zeitschrift für Versicherungswesen fiel das Minus mit fast 34 Prozent bei der BL die Bayerische am höchsten aus. Die Cosmos verlor über ein Sechstel.
Im vergangenen Jahr stiegen die gebuchten Bruttobeiträge in der gesamten Lebensversicherung (also inklusive Pensionskassen und Pensionsfonds) um 2,8 Prozent auf 94,6 Milliarden Euro. Das zeigt die Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2025“.
Diese hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Ende Mai veröffentlicht. In der Publikation werden die vollständigen Geschäftszahlen der Sparte für das Geschäftsjahr 2024 dargelegt (VersicherungsJournal 22.5.2025).
Doch längst nicht alle der 50 umsatzstärksten Akteure hatten an der positiven Entwicklung teil. Dies geht aus einer Auflistung in der aktuellen Ausgabe 9/2025 der Zeitschrift für Versicherungswesen (ZfV) hervor. So hatten 18 Gesellschaften rückläufige Umsätze zu verzeichnen. Zehn von ihnen verloren mehr als fünf Prozent.
Die größten Einbußen waren bei der BL die Bayerische Lebensversicherung AG zu beobachten. Ihre Einnahmen gingen um über ein Drittel auf unter 409 Millionen Euro zurück. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen mit plus 23 Prozent zu den Wachstumssiegern gehört (11.9.2024).
Bei der Präsentation vorläufiger 2024er-Zahlen im Frühjahr hatte ZfV-Chefredakteur Dr. Marc Surminski zum Hintergrund erläutert, dass es offenbar eine Verlagerung der Einmalbeiträge zur wieder aktiven Muttergesellschaft BY die Bayerische Vorsorge Lebensversicherung a.G. gegeben habe (8.4.2025). Diese war Mitte des vergangenen Jahres aus dem Run-off ins Neugeschäft zurückgekehrt (5.6.2024).
Die Cosmos Lebensversicherungs-AG erzielte mit 1.395 Millionen Euro ein gutes Sechstel weniger Umsatz als ein Jahr zuvor. Jeweils rund neun Prozent verloren die LPV Lebensversicherung AG (auf unter 539 Millionen Euro) sowie die Ager Lebensversicherung AG (auf 555 Millionen Euro).
Letztere war vor etwa zwei Jahren gegründet worden und hatte den Bestand der ehemaligen DBV Winterthur Leben von etwa 900.000 konventionellen Lebens- und Rentenversicherungsverträgen von der Axa Lebensversicherung AG aufgenommen (21.6.2023).
Die bereits vertraglich fixierte und für 2028 geplante Übertragung an die Athora Lebensversicherung AG war im vergangenen Mai „einvernehmlich“ abgesagt worden (3.5.2024).
Verminderungsraten von jeweils um die sieben Prozent standen einerseits für die Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG (auf 2.740 Millionen Euro) sowie für die kürzlich auf die Ergo Lebensversicherung AG verschmolzene (28.8.2025) Victoria Lebensversicherung AG (auf 434 Millionen Euro) zu Buche.
In dieser Größenordnung verloren andererseits auch die Proxalto Lebensversicherung AG (auf 1.926 Millionen Euro) sowie die Württembergische Lebensversicherung AG (auf 1.673 Millionen Euro).
Um etwas über sechs Prozent schrumpften die gebuchten Bruttoprämien bei der Alten Leipziger Lebensversicherung AG, um gut fünf Prozent bei der Ergo Leben.
Jeweils eine Position nach unten ging es in der Rangliste für die Proxalto (von neun auf zehn), für die Württembergische (von elf auf zwölf) und für die Victoria (von 39 auf 40). Die Cosmos fiel von 13 auf 18, die BL die Bayerische von 35 auf 42 zurück.
Surminski merkt im aktuellen ZfV-Heft zur Branchenentwicklung an: „Generell gilt: Wer 2024 bei den Einmalbeiträgen Gas gegeben hat, konnte die Prämien zum Teil kräftig steigern.
Umgekehrt gilt: Traditionell wachstumsstarke Gesellschaften wie die Alte Leipziger oder die Württembergische, die sich bei den Einmalbeiträgen zurückhielten, mussten ein rückläufiges Prämienvolumen hinnehmen“.
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