21.5.2024 – Auf Sechsjahressicht konnten die Schaden-/Unfallversicherer die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen um etwa ein Sechstel ausbauen. Acht Gesellschaften aus der Top 50 nach Prämien legten um mehr als 40 Prozent zu. Am stärksten wuchs mit 155 Prozent die Provinzial, gefolgt von der Rhion mit gut 143 Prozent. Dies zeigt der „Branchenmonitor 2017-2022: Kompositversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig.
Das Prämienvolumen der im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Gesellschaften stieg von 2017 auf 2022 in der Schaden-/Unfallversicherung um knapp ein Sechstel auf 79,1 Milliarden Euro. Entgegen dem Markttrend sanken die Einnahmen bei drei Anbietern (VersicherungsJournal 14.5.2024).
Dies zeigt der „Branchenmonitor 2017-2022: Kompositversicherung“. Die Analyse der V.E.R.S. Leipzig GmbH enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Akteure mit 86 Prozent Marktanteil.
46 Gesellschaften konnten ihren Umsatz auf Sechsjahressicht ausbauen. Keine Zahlen für den gesamten Zeitraum liegen für die erst vor einigen Jahren gegründete Dialog Versicherung AG (25.10.2018, 23.10.2018) vor. Bei ihr verminderten sich die Einnahmen von 2019 auf 2022 um rund 2,5 zwei Prozent auf 537 Millionen Euro.
Zwei von ihnen konnte ihren Umsatz sogar in etwa verzweieinhalbfachen. Die Provinzial Versicherung AG legte auf 3.075 Millionen Euro zu und die Rhion Versicherung AG auf fast 228 Millionen Euro.
Die Generali Deutschland Versicherung AG wuchs um fast vier Fünftel (auf 2.781 Millionen Euro), die BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG um mehr als zwei Drittel (auf 203 Millionen Euro).
Steigerungsraten zwischen knapp 60 und gut 45 Prozent hatten die Rheinland Versicherungs AG (auf 352 Millionen Euro), die Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG (auf 277 Millionen Euro), die Ergo Versicherung AG (auf 5.061 Millionen Euro) und die Itzehoer Versicherung/Brandgilde von 1691 VVaG (auf 603 Millionen Euro) zu verzeichnen.
Hintergrund für die deutlichen Steigerungen bei Provinzial, Generali und Itzehoer waren Fusionen und Zukäufe. Bei der Provinzial wurde die Westfälische Provinzial Versicherung AG auf die Provinzial Rheinland Versicherung AG verschmolzen und in Provinzial Versicherung AG umfirmiert (13.12.2021). Das Unternehmen konnte mit Ausnahme von 2019 zulegen.
Das Plus der Generali ging zum Großteil auf den Konzernumbau und die Verschmelzung der Generali und der Aachenmünchener zurück (25.10.2018, 23.10.2018). Das Unternehmen wuchs auch vor der Fusion, und zwar um bis zu fast sieben Prozent.
Bei der Itzehoer ging etwa die Hälfte der Steigerung auf den Kauf der Rechtsschutzsparte der Alte Leipziger Versicherung AG zurück (23.6.2017, 26.6.2017). Dieser wurde im Geschäftsjahr 2018 wirksam, es wechselten rund 300.000 Rechtsschutz-Verträge mit 62,5 Millionen Euro Beitrag den Besitzer (10.4.2019). Aber auch in den anderen Jahren des Beobachtungszeitraums stand für das Unternehmen jeweils ein Plus zu Buche, das sich zwischen drei und sieben Prozent bewegte.
Die Rhion, die Bayerische und die Barmenia wuchsen kontinuierlich. Bei der Rhion waren die ersten zwei Jahre trotz relativ hoher Steigerungsraten von bis zu über einem Achtel nur für einen kleinen Teil der gesamten Steigerung verantwortlich. 2020 und 2021 wuchs das Unternehmen nämlich um jeweils über ein Viertel.
Hintergrund war insbesondere das zuvor neu aufgenommene Geschäft in den Niederlanden (4.4.2022). Laut Geschäftsbericht 2021 (PDF, 434 KB) resultierte der Zuwachs zuletzt aus dem Ausbau des Kooperationsgeschäftes in den Niederlanden und dem wachsendem Maklergeschäft in Deutschland. Zuletzt ging es immerhin noch um eine Fünftel nach oben.
Auch die BA die Bayerische Allgemeine wuchs in allen Jahren des Beobachtungszeitraums. Allerding verringerte sich das Zuwachstempo von gut 15 Prozent über 14 Prozent auf zuletzt zweimal „nur“ noch sieben Prozent.
Die Barmenia baute den Umsatz um mindestens knapp sechs Prozent aus. Zu Beginn und zum Ende des Beobachtungszeitraums gelang den Wuppertalern sogar eine Steigerung im zweistelligen Prozentbereich. Zuletzt ging es – getragen von der Hausrat- und der Wohngebäudeversicherung – mit fast einem Siebtel am stärksten hinauf.
Die Branchenriesen mit mehr als zwei Milliarden Euro gebuchten Bruttoprämien weisen – angeführt von der Provinzial – mehrheitlich eine überdurchschnittliche Entwicklung auf (22.5.2024).
Der „Branchenmonitor 2017-2022: Kompositversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die rund 90-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 803,25 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.
In der Untersuchung liegt der Schwerpunkt auf Anbietern mit Fokus auf das Privatkundengeschäft. Daher werden Daten für Industrieversicherer wie Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) oder HDI Global SE nicht in der Untersuchung aufgeführt. Beide buchten 2022 um knapp sechs Milliarden Euro Bruttobeiträge (16.11.2023).
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