So unbeliebt sind Versicherungsvertreter

4.9.2025 – Im Imageranking von ausgewählten Berufsbildern findet sich der Versicherungsvertreter ganz weit unten wieder. Dies zeigt einmal mehr die „Bürgerbefragung öffentlicher Dienst 2025“ des Deutschen Beamtenbundes. Nur sieben (Vorjahr: sechs) Prozent der Interviewten bringen dem Vertreter ein „(sehr) hohes“ Ansehen entgegen. Das Berufsbild gab damit die rote Laterne ab und liegt nur noch an vorletzter Stelle. Am besten schneiden erneut Feuerwehrleute mit 94 Prozent ab.

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Seit 2007 erhebt der DBB Beamtenbund und Tarifunion jedes Jahr, wie es um das Ansehen der Beamten und ausgewählter anderer Berufsgruppen in der Bevölkerung bestellt ist.

Für die aktuelle, jetzt veröffentlichte Auflage der „Bürgerbefragung öffentlicher Dienst 2025“ hat der DBB die Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH im Juli 2025 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger ab 14 Jahren nach der Cati-Methode befragen lassen.

Versicherungsvertreter mit äußerst niedrigem Ansehen

In den vergangenen Auflagen der Bürgerbefragung hatte sich gezeigt, dass es um die Wertschätzung des Berufsbilds Versicherungsvertreter erneut alles andere als gut bestellt war. So war der Vertreter durchgängig an letzterer Stelle gelandet (27.6.2024, 16.8.2023, 5.9.2022, 21.9.2021, 17.9.2020, 20.8.2019, 30.8.2018, 25.8.2017, 22.1.2016, 27.8.2014),

Zuletzt hatten gerade einmal sechs Prozent der Interviewten dem Versicherungsvertreter ein „(sehr) hohes“ Ansehen entgegengebracht. Damit wurde sogar der vorherige Tiefststand von sieben Prozent aus der vorletzten Untersuchung unterboten.

Augenscheinlich haben die Brancheninitiativen zur Imageverbesserung, welche die Assekuranz in den vergangenen Jahren ins Leben gerufen hat, das Ansehen des Vertriebs nicht verbessert. Verwiesen sei hier etwa auf die Initiative des „Ehrbaren Kaufmanns“ (20.2.2015) oder die des „Verhaltenskodex‘ Vertrieb“ (7.10.2013).

Über die Gründe für das miserable Image des Berufsstands „Versicherungsvertreter“ haben sich diverse Branchenteilnehmer und -beobachter bereits in zahlreichen Leserzuschriften geäußert (1.7.2024, 29.6.2024, 4.9.2023, 15.9.2022).

Gewerkschaftsfunktionäre mit etwa dreimal so hohem Ansehen

Zwar gab das Berufsbild Versicherungsvertreter die rote Laterne nach einer leichten Verbesserung auf sieben Prozent in der aktuellen Befragung ab an den Mitarbeiter einer Werbeagentur (minus ein Prozentpunkt auf fünf Prozent). Das Image bleibt aber tief im Keller.

Auf den drittletzten Rang nach unten ging es im Ansehensranking der Berufsbilder für den Politiker (von 14 auf elf Prozent). Immerhin wieder zwölf (2024: elf) Prozent waren es beim Mitarbeiter einer Telefongesellschaft.

Fünfter von hinten sind Steuerbeamte, deren Ansehenswert von 23 auf 21 Prozent nachgab. Auf einen vergleichsweise niedrigen Wert kommen auch Gewerkschaftsfunktionäre (unverändert 22 Prozent im Vorjahr). Den Beamten insgesamt bringt weiterhin ein gutes Drittel ein „(sehr) hohes“ Ansehen entgegen.

Rangfolge (Bild: Wichert)

Die Berufe mit dem höchsten Ansehen

Am angesehensten ist die Berufsgruppe der Feuerwehrleute. Deren Renommee ist bei nahezu allen Befragten „(sehr) hoch“ (92 nach 94 Prozent vor Jahresfrist). Dahinter folgen Krankenpfleger und Altenpfleger mit Werten von knapp unter 90 Prozent.

Vergleichsweise gut ist es auch um die Wertschätzung der Ärzte (minus vier Prozentpunkte auf 82 Prozent), Polizisten (minus zwei Prozentpunkte auf 79 Prozent) sowie Erziehungskräfte im Kindergarten beziehungsweise in einer Kindertagesstätte (minus ein Prozentpunkt auf 77 Prozent) bestellt. Auf jeweils 68 Prozent kommen Müllmänner und Richter (je minus zwei Prozentpunkte).

Rangliste (Bild: Wichert)

Unternehmer, Journalisten und Bankangestellte fallen in der Gunst

Im Vergleich zum Vorjahr fällt auf, dass neben den Vertretern vor allem die Unternehmer (auf 45 Prozent) sowie die Briefträger (auf 56 Prozent) mit jeweils vier Punkten mehr zulegen konnten. Um jeweils drei Prozentpunkte niedriger fiel die Bewertung hingegen bei den Journalisten (auf 29 Prozent), den Justizvollzugsbeamten (auf 51) und den Hochschulprofessoren (auf 61 Prozent) aus.

Auf 19-Jahressicht betrachtet konnten Beamte (plus acht Prozentpunkte) sowie Müllleute (plus fünf Prozentpunkte) besonders stark an Ansehen hinzugewinnen. Krankenpfleger steigerten sich um vier Prozentpunkte.

Die größten Verluste stehen mit minus 18 Prozentpunkten (auf 29 Prozent) für die Journalisten zu Buche. Um 16 Prozentpunkte nach unten ging es für Unternehmer, um 15 Prozentpunkte nach unten für Studienräte (auf 38 Prozent).

Leserbriefe zum Artikel:

Hans Kurtzweg - Als Versicherungsmakler nicht geschmäht. mehr ...

Volker Arians - Das wird auch in den nächsten Jahrzehnten so sein. mehr ...

Johannes Buckel - Die böse Versicherungswirtschaft wird es nicht richten. mehr ...

Schlagwörter zu diesem Artikel
Mitarbeiter · Senioren · Versicherungsvertreter
 
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