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Wohngebäudeversicherung: Die die häufigsten und teuersten Schäden 2024

14.10.2025 – Im vergangenen Jahr verursachte die Gefahr „Leitungswasser“ die meisten Schäden und war in Summe auch am teuersten für die Versicherer. Dies zeigen aktuelle GDV-Zahlen. Auf 14-Jahressicht waren bei Sturm-/Hagel- und erweiterten Elementarschäden immense Schwankungen zu beobachten, was Schadenzahl, Versicherungsleistungen und Schadendurchschnitt pro Ereignis betrifft. Bei Feuer- und vor allem bei Leitungswasserschäden zeigt der Trend hinsichtlich der Kosten immer weiter nach oben.

Im vergangenen Jahr haben die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Anbieter 9,45 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen in der verbundenen Wohngebäudeversicherung erbracht.

Fast 120 Milliarden Euro Schäden in Wohngebäude seit 2002

Dies entspricht einem Zuwachs um mehr als ein Elftel im Vergleich zum Jahr davor (VersicherungsJournal 22.10.2024) und stellt den zweithöchsten Betrag seit 2002 dar. Noch höher fielen die Leistungen nur drei Jahre zuvor aus.

Seinerzeit war insbesondere wegen der verheerenden Schäden durch das Sturmtief „Bernd“ (Archiv) eine neue Rekordsumme von gut 10,6 Milliarden Euro entstanden (26.9.2022). Am billigsten kam die Branche 2003 und 2005 mit jeweils weniger als drei Milliarden Euro weg. Die ausbezahlten Leistungen zwischen 2002 und 2023 summieren sich auf rund 119,3 Milliarden Euro.

Wohngebäudeschäden 2012 bis 2024 Versicherungsleistungen (Bild: Wichert)

Die großen Ausschläge nach oben sind vor allem auf die Anzahl und Schwere von Naturgefahren-Ereignissen zurückzuführen. So hatte die Assekuranz 2013 neben dem „Jahrhundert“-Hochwasserereignis (3.7.2013) mit „Andreas“ auch noch einen der teuersten Stürme aller Zeiten zu verkraften (26.8.2013).

2018 verursachten sowohl die beiden Sturmtiefs „Bennet“ und „Eberhard“ (12.3.2019) als auch der Pfingststurm „Jörn“ (13.6.2019, 19.6.2019) jeweils rund eine Milliarde Euro an versicherten Sachschäden. Und 2021 kam dann „Bernd“.

Leitungswasser als häufigste Schadenursache bei Wohngebäuden

Häufigste Schadenursache waren zum siebten Mal in den zurückliegenden neun Jahren Leitungswasserschäden. Nach GDV-Angaben hatte die Branche für 1,13 Millionen solcher Schäden an Wohngebäuden einzustehen.

Dahinter folgen etwa 170.000 Feuerschäden vor den erweiterten Elementargefahren (120.000 Schäden). In letztere Kategorie sind laut GDV Überschwemmung (Ausuferung und Starkregen), Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbruch subsumiert.

Wohngebäudeschäden 2012 bis 2024 häufigste und teuerste (Bild: Wichert)

Leitungswasserschäden auch teuerste Ursache

Den größten Posten der Bruttoaufwendungen machten zuletzt erneut und wie bereits 2022 und in den Jahren vor 2021 (23.9.2020, 30.8.2018, 23.2.2018) die Leitungswasserschäden aus. Dafür zahlten die Gebäudeversicherer im vergangenen Jahr 4,9 Milliarden Euro.

Das war nach einer Steigerung um ein Neuntel erneut ein neuer Höchstwert. Zum Vergleich: 2011 waren es letztmals unter zwei Milliarden Euro gewesen. Damit entfielen unverändert 52 (2022: 50; 2021: 36) Prozent der gesamten Aufwendungen des Geschäftsjahres auf diese Ursache.

Nachdem sich die Schadenzahl 2022 auf den niedrigsten Wert seit 2011 reduziert hatte, zeigte die Kurve zuletzt zweimal wieder nach oben. Wenn zuletzt auch nur noch minimal (plus 0,9 Prozent). Allerdings lag die Zahl im Betrachtungszeitraum relativ konstant in einem Korridor zwischen knapp 1,1 und gut 1,2 Millionen.

Der Schadendurchschnitt hat wie die Gesamtleistung fast kontinuierlich von Jahr zu Jahr zugenommen. Für das vergangene Jahr weist der Versichererverband hier einen Wert von erstmals fast 4.350 Euro aus. Der Betrag hat sich binnen Jahresfrist um 8,9 Prozent erhöht. Im Vergleich zu 2011 hat er sich sogar verzweieinhalbfacht.

Wohngebäudeschäden 2012 bis 2024 Leitungswasser (Bild: Wichert)

Feuerschäden werden immer teurer

Am zweitteuersten waren im vergangenen Jahr die Feuerschäden. Die Versicherungsleistungen nahmen von 2011 bis 2024 bis auf eine Ausnahme kontinuierlich zu. Zuletzt war ein vergleichsweise leichter Anstieg um 6,5 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 1,79 Milliarden Euro zu beobachten. Damit waren die Bruttoaufwendungen 2024 fast zweieinhalb Mal so hoch wie 2011.

Der Schadendurchschnitt stieg um vier Prozent auf den im Betrachtungszeitraum zweithöchsten Wert von fast 10.500 Euro an. Das ist weiterhin mehr als das Zweieinhalbfache als 2011. Noch höher fiel der Schaden pro Ereignis, der zum dritten Mal in Folge im fünfstelligen Bereich lag, nur zwei Jahre zuvor aus.

Die Zahl der versicherten Fälle blieb auf dem drittniedrigsten Stand von 170.000. Mit 230.000 werden die meisten Feuerschäden in der GDV-Statistik für 2015 ausgewiesen.

Wohngebäudeschäden 2012 bis 2024 Feuer (Bild: Wichert)

Kräftige Schwankungen bei Sturm- und Hagel-…

Bei den erweiterten Elementargefahren und den Gefahren Sturm und Hagel waren extreme Schwankungen zu beobachten. Für Letztere mussten die Versicherer 2024 weit über ein Drittel weniger zahlen als ein Jahr zuvor. Nur viermal im Beobachtungszeitraum war der Aufwand noch niedriger.

Da sich die Schadenzahl nur um ein knappes Fünftel verminderte, sank der Durchschnittsschaden auf unter 2.500 Euro. Dies stellt allerdings immer noch den zweithöchsten Wert seit 2011 dar. Die Zahl der Sturm- und Hagel-Ereignisse lag zwischen 400.000 (2016) und 1,2 Millionen (2015 und 2018).

Die Versicherungsleistungen bewegten sich zwischen 2,34 Milliarden Euro im Ausnahmejahr 2013 und 580 Millionen Euro im Jahr 2012. Im letztgenannten Jahr war mit 941 Euro auch der niedrigste Schadendurchschnitt zu beobachten.

Wohngebäudeschäden 2012 bis 2024 Sturm und Hagel (Bild: Wichert)

…sowie Elementarschäden

Bei den erweiterten Elementarschäden verdreifacht sich 2024 der Aufwand, während die Schadenzahl sich „nur“ um die Hälfte erhöhte. Dies ging vor allem auf die Starkregenereignisse zu Pfingsten und Anfang Juni zurück (6.6.2024, 29.5.2024). In der Folge verdoppelten sich die Kosten pro Ereignis – auf einen neuen Rekordwert von fast 12.300 Euro.

Vom Ausnahmejahr 2021 mit weiterhin gültigen Höchstwerten bei Schadenzahl (210.000) und Leistungen (4,3 Milliarden Euro) einmal abgesehen, zahlten die Versicherer zuvor für in der Spitze 80.000 Schadenereignisse bis zu 660 Millionen Euro an Versicherungsleistungen (jeweils 2013). In diesem Jahr lag auch der Schadendurchschnitt mit 9.100 Euro besonders hoch.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Berufsverband · Elementarschaden · Gebäudeversicherung · Senioren · Starkregen · Unwetter
 
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