4.4.2024 – Auf Sechsjahressicht betrachtet haben 37 der 50 größten Anbieter ihre Bestände in der Schaden-/Unfallversicherung ausgebaut. Relativ legten die Arag und die Rhion am stärksten zu. Das prozentual größte Wachstum gelang der Rhion. Beide Anbieter konnten ihren Bestand mehr als verfünffachen, wie der „Branchenmonitor 2017-2022: Kompositversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig zeigt.
Die deutschen Kompositversicherer haben ihren Vertragsbestand zwischen 2017 und 2022 um rund ein Achtel auf fast 349,2 Millionen Stück ausgebaut. Dies zeigen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV).
Dabei schrumpften zwölf der 50 nach Beitragseinnahmen größten Anbieter gegen den Branchentrend (VersicherungsJournal 25.3.2024). Dies geht aus dem „Branchenmonitor 2017-2022: Kompositversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH hervor. Die Studie enthält zahlreiche Kennzahlen der 50 nach Prämieneinnahmen größten Marktteilnehmer mit circa 86 Prozent Marktanteil.
37 der aufgelisteten Akteure gewannen Kunden hinzu. Kein Wert für den Zeitraum liegt für die erst kürzlich gegründete Dialog Versicherung AG (25.10.2018, 23.10.2018) vor. Bei diesem Unternehmen verminderte sich der Bestand von 2019 auf 2022 um 288.000 auf unter 1,63 Millionen Policen (minus über ein Siebtel).
Dem Monitor zufolge legten zehn Gesellschaften um mehr als ein Drittel zu. Am stärksten wuchs die Rhion Versicherung AG, die ihr Vertragsportfolio um 462 Prozent auf 3,3 Millionen Stück ausbaute. Die Arag Allgemeine Versicherungs-AG wuchs um 426 Prozent (auf über fünf Millionen Policen).
Die Provinzial Versicherung AG konnte ihren Bestand immerhin noch mehr als verdoppeln (auf über 10,2 Million Kontrakte). Eine Steigerung um fast zwei Drittel gelang der Generali Deutschland Versicherung AG (auf gut 12,2 Millionen Stück).
Wachstumsraten zwischen 48 und etwa 40 Prozent gelangen der Kravag Allgemeine Versicherungs-AG (auf fast vier Millionen), der Huk24 AG (auf über 7,5 Millionen), der BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG (auf über 1,1 Millionen), der Itzehoer Versicherung/Brandgilde von 1691 VVaG (auf 3,5 Millionen), der Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG (auf fast 1,5 Millionen) und der WGV-Versicherung AG (auf fast vier Millionen).
Die hohen Steigerungen bei Generali und Provinzial ging vornehmlich auf Fusionen zurück. Zum einen war dies die Verschmelzung der Generali und der Aachenmünchener (25.10.2018, 23.10.2018).
Zum anderen gab es die Verschmelzung der Westfälischen Provinzial Versicherung AG auf die Provinzial Rheinland Versicherung AG, die dann in Provinzial Versicherung AG umfirmiert wurde (13.12.2021).
Die Arag Allgemeine hatte bis auf das Jahr 2018 Zuwächse zu verzeichnen. In den Jahren 2020 und 2021 zeigte die Kurve mit knapp 90 beziehungsweise annähernd 100 Prozent am stärksten nach oben.
Dies war zum Großteil auf das neu aufgenommene Geschäft der Niederlassung in der Republik Irland zurückzuführen. Aber auch das Geschäft über die Niederlassung im Vereinten Königreich zog merklich an. Zuletzt nahm die Wachstumsdynamik auf ein knappes Drittel ab.
Die Rhion baute ihren Bestand kontinuierlich aus. Allerdings waren die ersten beiden Jahre des Betrachtungszeitraums und 2022 trotz relativ hoher Steigerungsraten zwischen fünf und acht nur für einen kleinen Teil der gesamten Steigerung verantwortlich.
Allein 2020 konnte die Gesellschaft die Vertragszahl von knapp 672.500 auf 1.882.900 Stück fast verdreifachen. Hintergrund war insbesondere das seinerzeit neu aufgenommene Geschäft in den Niederlanden (4.4.2022). Getragen von den Zweigen „Feuer“ und „Sonstige Sach“ und dank des erneut gestiegenen Geschäfts in den Niederlanden und im deutschen Maklermarkt ging es danach um weitere zwei Drittel aufwärts, wird im Geschäftsbericht 2021 (PDF, 434 KB) erläutert.
Die Branchengrößen mit mindestens elf Million Verträgen wuchsen zwar bis auf eine Ausnahme, agierten jedoch mehrheitlich schlechter als der Markt (4.4.2024).
Der „Branchenmonitor 2017-2022: Kompositversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die rund 90-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 803,25 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.
In der Untersuchung liegt der Schwerpunkt auf Anbietern mit Fokus auf das Privatkundengeschäft. Daher werden Daten für Industrieversicherer wie Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) oder HDI Global SE nicht mit aufgeführt. Beide buchten 2022 um knapp sechs Milliarden Euro Bruttobeiträge (16.11.2023).
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