10.7.2025 – Mit der Bayerischen Landesbrand, der SV und dem Bayerischen Versicherungsverband hatten drei der nach Verträgen und Beiträgen größten Wohngebäudeversicherer im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 Schaden-Kosten-Quoten von unter 100 Prozent zu verzeichnen. Der größte versicherungstechnische Verlust fiel bei der Provinzial und der R+V an, wie der „Branchenmonitor 2024: Wohngebäude“ von V.E.R.S. Leipzig zeigt.
Im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 nahmen 30 Wohngebäudeversicherer weniger ein, als sie für Schäden und Kosten ausgaben (VersicherungsJournal 22.5.2025). Dies zeigt die Publikation „Branchenmonitor 2024: Wohngebäudeversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH.
Die Analyse enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Anbieter mit rund 95 Prozent Marktanteil. Die verbleibenden 20 Akteure schafften es versicherungstechnisch in die Gewinnzone (16.6.2025).
Betrachtet man die Branchenschwergewichte (28.11.2024), so fällt auf, dass diese mehrheitlich in den roten Zahlen landeten. Eine Combined Ratio von unter 100 Prozent erzielten nur drei Platzhirsche. Am besten schnitt dabei die Bayerische Landesbrandversicherung AG mit nicht einmal 79 Prozent ab.
Zunächst konnte sich das Unternehmen zweimal verbessern, und zwar von 71 (2018) auf 67 Prozent (2020). Letzteres stellte die marktweit zweitniedrigste kombinierte Schaden-Kosten-Quote dar, unter den Branchenriesen sogar die niedrigste (1.2.2022). Danach stieg die Quote kontinuierlich an auf zuletzt 98,2 Prozent. Nur drei der Marktschwergewichte schnitten allerdings besser ab.
87,1 Prozent waren es im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 bei der SV Sparkassenversicherung Gebäudeversicherung AG. Nur im vom Sturmtief „Bernd“ geprägten Jahr 2022 schrieb das Unternehmen versicherungstechnisch Verluste, wenn auch nur leichte. Den niedrigsten Wert erreichte die SV 2019 mit unter 80 Prozent. Nur drei Marktteilnehmer kamen seinerzeit auf noch niedrigere Quoten (1.12.2020).
Bei der Bayerischer Versicherungsverband Versicherungs-AG lagen die Combined Ratios dreimal unter und dreimal über 100 Prozent. Bestenfalls sprang mit 81,5 Prozent der marktweit viertbeste Wert heraus (4.12.2023). Überwiegend bedingt durch Naturereignisse wie das Pfingstunwetter „Jörn“ (13.6.2019, 19.6.2019) waren es im schlechtesten Fall 116,8 Prozent, was Rang 49 von 50 bedeutete (1.12.2020).
Bis zu sieben Cent Verlust pro Beitragseuro schrieben auf Sechsjahressicht die Huk-Coburg Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. in Coburg, die Württembergische Versicherung AG, die Generali Deutschland Versicherung AG und die Allianz Versicherungs-AG.
Quoten zwischen 109 und fast 112 Prozent standen für den LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G., die Axa Versicherung AG, die Ergo Versicherung AG, die R+V Allgemeine Versicherung AG und die Provinzial Versicherung AG zu Buche.
Allianz, Ergo und R+V waren jeweils nur 2020 profitabel, der LVM zusätzlich auch 2019. Je dreimal in der Gewinn- wie auch in der Verlustzone landeten die Generali und die Württembergische (jeweils 2019, 2020 und 2022) sowie die Axa. Letztere war in den ersten drei Jahren des Betrachtungszeitraums profitabel, danach folgten drei Verlustjahre.
Die Huk-Coburg VVaG und die Provinzial lagen je viermal im Beobachtungszeitraum in der Gewinnzone. Nur 2021 und 2022 schrieben beide versicherungstechnische Verluste. Letztere war besonders stark von „Bernd“ betroffen und hatte in dem Jahr mehr als doppelt so hohe Kosten wie Einnahmen (8.12.2022).
Zuletzt drückte die Gesellschaft die kombinierte Schaden-Kosten-Quote auf unter 85 Prozent und kletterte vom 44. auf den dritten Rang nach oben (11.11.2024). Dabei verbesserte die Provinzial ihre Quote um 37 Prozentpunkte, nachdem sie ein Jahr zuvor besonders stark von einer Orkanserie im Februar (21.2.2022, 22.2.2022, 28.2.2022) betroffen gewesen war.
Der „Branchenmonitor 2024: Wohngebäudeversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 80-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 892,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.
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