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Wieder ein privater Krankenversicherer weniger

28.3.2024 – Die in finanziellen Schwierigkeiten steckende FAMK fusioniert mit der Inter. Gespräche mit der Bafin laufen bereits seit Monaten. Der Zusammenschluss soll im Herbst 2024 vollzogen sein.

Die Freien Arzt- und Medizinkasse der Angehörigen der Berufsfeuerwehr und der Polizei VVaG (FAMK) soll auf die Inter Krankenversicherung AG verschmolzen werden. Dies geht aus einer Mitgliederinformation der Frankfurter hervor, die auf Mittwoch dieser Woche datiert ist.

Man habe einen gemeinsamen Antrag auf Genehmigung einer Vermögensvollübertragung der FAMK auf die Inter bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) gestellt, heißt es in dem Schreiben. Die Mitgliedervertreter-Versammlung sehe in dem Vorhaben die bestmögliche Wahrung der Interessen der Mitglieder. Die Inter sei bereits durch die Pflege-Pflichtversicherung vertraut.

Bisher schon einheitliche Leitungvon FAMK und Inter

Roberto Svenda (Bild: Inter)
Roberto Svenda (Bild: Inter)

Die beiden Unternehmen sind bereits seit längerer Zeit in einem Gleichordnungskonzern eng verbunden.

So wurde Roberto Svenda, seit 2014 Vorstand der Konzernobergesellschaft Inter Versicherungsverein aG (VersicherungsJournal 26.6.2014), im vergangenen Juli sowohl zum Sprecher des Vorstands der Mannheimer (2.6.2023) als auch der Frankfurter berufen.

Mitglied des Führungsgremiums der FAMK ist er schon seit 2019 (8.7.2019).

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Versorgungskooperation gekappt

Die Fusion bahnte sich an. Die FAMK steckt seit Längerem in finanziellen Schwierigkeiten (6.9.2023). Unter anderem musste im vergangenen Sommer eine seit Jahrzehnten bestehende Versorgungskooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen gekündigt werden.

Grund dafür war eine veränderte Rechtsauffassung des Regierungspräsidiums Kassel. Dieses sah die Abrechnungen nicht mehr in vollem Umfang als beihilfefähig an.

In der Folge wurde das Eigenkapital der Frankfurter mehr und mehr aufgezehrt. „Der Rückgang resultiert aus der Lücke zwischen den Leistungen, die wir an Ärzte auskehren und der verringerten Erstattung seitens der Beihilfe“, hieß es vor knapp einem Jahr bei der Inter.

Rückläufige Beitragseinnahmen

Allerdings lief es bei der FAMK schon zuvor nicht rund. Im PKV-Unternehmensrating der Morgen & Morgen GmbH blieb der kleine private Krankenversicherer schon seit 2022 außen vor (6.9.2023).

2021 kam er auf 26.130 (2020: 26.584) Vollversicherte. Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen lagen bei 57,5 (51,5) Millionen Euro (7.9.2022).

Laut einer Übersicht aus dem Map-Report Nummer 930 – „Bilanzrating private Krankenversicherung 2022“ hatte die FAMK vor zwei Jahren rückläufige Beitragseinnahmen hinzunehmen. Für sie stand 2022 ein Minus von 1,1 Prozent auf unter 57 Millionen Euro zu Buche (9.10.2023).

Zusammenschluss im Herbst

Im jetzt veröffentlichten Mitgliederschreiben ist eine Solvabilitätsquote angegeben, laut dem „nun veröffentlichten Bericht“ betrage diese „komfortable 250 Prozent“.

In den vergangenen Monaten seien „für die langfristige Zukunft“ intensive Gespräche geführt worden, unter anderem mit Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und der Bafin. Gemeinsam sei ein Lösungsweg vereinbart worden, an dessen Umsetzung aktuell gearbeitet werde. Die entsprechenden Eintragungen im Handelsregister erfolgen „voraussichtlich im Herbst 2024“, ist dem Papier zu entnehmen.

Ausbau des Neugeschäfts

Alle Versicherungsverträge der FAMK-Mitglieder würden vollumfänglich durch die Mannheimer fortgeführt, die das spezielle Versicherungsangebot für die hessischen Polizei- und Berufsfeuerwehrbeamten auch im Neugeschäft anbieten und ausbauen werde, heißt es.

„Durch die Fusion mit der Inter werden die besonderen Angebote der FAMK für ihre Zielgruppe, insbesondere der Beihilfeservice, fortgeführt, den Kunden die Sicherheit der finanzstarken Inter geboten und Kostensenkungen ermöglicht“, wirbt der kleine private Krankenversicherer.

Der Kundenservice am Standort Frankfurt bleibe erhalten. Ebenso soll der Zusammenschluss keine Auswirkungen auf die Arbeitsplätze der dort beschäftigten Mitarbeiter haben.

 
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