Diese Kfz-Versicherer haben die Prämien am stärksten erhöht

10.9.2025 – Zwischen 2018 und 2023 hat sich die Durchschnittsprämie für eine Kraftfahrtpolice bei mehr als der Hälfte der 50 umsatzstärksten Akteure um bis zu 31 Prozent (R+V24) verteuert. Bei den übrigen Anbietern waren Reduzierungen um bis zu 57 Prozent (Rhion) zu beobachten. 2023 schwankten die Einnahmen pro Vertrag laut dem „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig zuletzt zwischen knapp 143 (Rhion) und über 515 Euro (Helvetia).

Auf Sechsjahressicht sind bei 27 der 50 umsatzstärksten Kfz-Versicherer die Durchschnittsprämien angestiegen. Kein Wert für den Zeitraum liegt für die erst vor wenigen Jahren gegründete Dialog Versicherung AG (25.10.2018, 23.10.2018) vor. Bei dem Unternehmen erhöhte sich zwischen 2019 und 2023 die Prämie pro Vertrag um 22 Prozent auf 362 Euro.

Bei 22 Anbietern sanken die Durchschnittsprämien von 2018 auf 2023. Dies geht aus dem „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH hervor. Die Analyse enthält Übersichten zu zahlreichen weiteren Kennzahlen (auf Sechsjahressicht; 2018 bis 2023) der 50 größten Marktakteure in der Sparte, die auf rund 90 Prozent Marktanteil kommen.

R+V24 mit der größten Steigerung

Am stärksten erhöht hat die R+V Direktversicherung AG (R+V24). Bei der kürzlich auf die R+V Allgemeine Versicherung AG verschmolzenen Gesellschaft (VersicherungsJournal 25.8.2025) ist die Durchschnittsprämie pro Vertrag um über 30 Prozent auf fast 244 Euro gestiegen.

Über ein Drittel davon entfiel auf das letzte Jahr des Betrachtungszeitraums, als die kombinierte Schaden-Kosten-Quote um über 13 Prozentpunkte auf 103,8 Prozent sank. Das bedeutete Position fünf in der Rangliste der Autoversicherer mit den niedrigsten Combined Ratios (21.11.2024).

Die R+V24 war nur einer von zwei Marktteilnehmern, der in allen sechs Jahren des Beobachtungszeitraums versicherungstechnisch in der Verlustzone landete. Sie kam dabei zweimal auf die höchste und einmal auf die zweithöchste Schadenquote unter den im Branchenmonitor aufgelisteten Anbietern (12.12.2022, 20.12.2021, 16.11.2020). Auf Sechsjahressicht schrieb das Unternehmen im Schnitt etwa neun Cent Verlust pro Beitragseuro (5.6.2025).

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Weitere Anbieter mit hohen Steigerungen

Eine Zunahme um knapp unter 30 Prozent (auf über 515 Euro) war bei der Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft AG, Direktion für Deutschland, zu beobachten. Um ein knappes Siebtel erhöhten sich die Einnahmen pro Vertrag bei der Allianz Direct Versicherungs-AG (auf rund 260 Euro).

Steigerungsraten im hohen einstelligen Prozentbereich standen für die Allianz Versicherungs-AG (auf über 295 Euro), die Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG (auf rund 374,50 Euro), die Mannheimer Versicherung AG (auf fast 364 Euro), die Concordia Versicherungsgesellschaft a.G. (auf über 210,50 Euro) und die Gothaer Allgemeine Versicherung AG (auf fast 276 Euro) zu Buche.

Die Kfz-Versicherer mit den höchsten Steigerungen der Durchschnittsprämien (Bild: Wichert)

Rhion mit der stärksten Verminderung

Die stärkste Verminderung war bei der Rhion Versicherung AG zu beobachten. Bei ihr schrumpfte die Durchschnittsprämie von 2018 auf 2023 um über die Hälfte auf 143 Euro. Das Unternehmen war erst im Jahr 2017 in das Autoversicherungsgeschäft eingestiegen.

Nach einem Rückgang um ein Sechstel zu Beginn des Betrachtungszeitraums ging es im ersten Corona-Jahr (2020) mit fast zwei Dritteln am stärksten nach unten. Während sich der Umsatz auf knapp 26 Millionen Euro „nur“ fast verdoppelte, verfünffachte sich der Bestand auf rund 138.400 Verträge. Danach stieg der Umsatz pro Vertrag zweimal deutlich an, um zuletzt um einen Euro zu sinken.

Weitere Akteure mit deutlichen Reduzierungen

Vergleichsweise hohe Verminderungen standen auch für die Sparkassen Direktversicherung AG (S-Direkt; minus ein Siebtel auf 290,50 Euro) sowie bei der Bayerischer Versicherungsverband Versicherungs-AG (minus ein gutes Neuntel auf 213 Euro) zu Buche.

Reduzierungsraten zwischen acht und fünf Prozent hatten die Debeka Allgemeine Versicherung AG (auf 213 Euro), die Provinzial Nord Brandkasse AG (auf 193 Euro), die Kravag Allgemeine Versicherungs-AG (auf 255 Euro), die WGV-Versicherung AG (auf 156,50 Euro) und die HDI-Versicherung AG (auf 256 Euro) zu verzeichnen.

Die Kfz-Versicherer mit den stärksten Verringerung der Durchschnittsprämien (Bild: Wichert)

Durchschnittsprämien zwischen 515 und 143 Euro

Pro Vertrag nahmen die 50 Marktteilnehmer im Geschäftsjahr 2023 zwischen 515 Euro (Helvetia) und knapp 143 Euro (Rhion) ein. Auf Durchschnittsprämien von mehr als 300 Euro kamen neben der Nürnberger, der Mannheimer und der Dialog auch die Garanta Versicherungs-AG sowie die Sparkassen-Versicherung Sachsen Allgemeine Versicherung AG.

Vergleichsweise niedrige Werte werden neben der Rhion und der WGV mit jeweils unter 190 Euro auch bei der Huk-Coburg Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. in Coburg, der Fahrlehrerversicherung VaG sowie dem DEVK Deutsche Eisenbahn Versicherung Sach- und HUK-Versicherungsverein a.G. aufgeführt.

Die Kfz-Versicherer mit den höchsten und den niedrigsten Durchschnittsprämien (Bild: Wichert)

Der „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 200-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 1.487,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

 
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