11.11.2025 – Die Abschlusskostenquote (in Relation zur Beitragssumme des Neugeschäfts) der deutschen Lebensversicherer ist im Geschäftsjahr 2024 leicht gesunken (minus 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent). Die Mylife schnitt laut dem Map-Report 936 mit 0,2 Prozent am besten ab. Die Credit Life verzeichnete den höchsten Wert (34,0 Prozent).
Im vergangenen Jahr ist die Abschlusskostenquote der deutschen Lebensversicherer (Abschlussaufwendungen brutto in Prozent der Beitragssumme des Neugeschäfts) von 4,5 auf 4,4 Prozent gesunken. Dies ist dem Map-Report Nummer 941 – „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2024“ zu entnehmen.
| Nach Angaben der Map-Report-Redaktion misst die Quote, „wie viel die Gesellschaft im Verhältnis zur Summe der Beiträge, die sie im Laufe der Jahre erhält, für den Verkauf der Policen ausgibt. Nicht nur an Provisionen, sondern mit allen Kosten des Verkaufsapparats. Die Kennzahl wird beeinflusst von der Neugeschäftsentwicklung und der Vertriebsstruktur, damit also auch von der Beratungs- und Betreuungsintensität bei Vertragsabschluss. Auch die Struktur des Neugeschäfts wirkt sich auf den Abschlusskostensatz aus.“ Laut Map-Report-Chefredakteur Reinhard Klages wird die Quote bei einem hohen Anteil an Kollektivversicherungen am Neuzugang niedriger ausfallen als etwa bei einem hohen Anteil entsprechender Einzelversicherungen am Neuzugang. Zudem werde als Folge des LVRG tendenziell ein immer größerer Anteil der Abschlussprovisionen auf die gesamte Laufzeit verteilt. Dies könne zur Folge haben, dass der Aufwand für einen Vertragsabschluss teilweise erst in den Folgejahren verrechnet werde. „Der Zähler des Abschlusskostensatzes ist in diesem Fall keine reine Neugeschäftsgröße mehr. Dadurch wird die Aussagekraft der Quote beeinträchtigt“, stellt Klages im Begleittext des aktuellen Heftes heraus. |
| Map-Report 941 |
Die 75 im Map-Report aufgeführten Lebensversicherungsgesellschaften weisen Abschlusskostensätze zwischen 0,2 und 34 Prozent aus. Keine Daten liegen vor von der Dortmunder Lebensversicherung AG sowie von den Run-off-Gesellschaften Entis Lebensversicherung AG, Heidelberger Lebensversicherung AG, Proxalto Lebensversicherung AG und Skandia Lebensversicherung AG.
Auf den niedrigsten Wert kommt, wie in den Jahren zuvor (VersicherungsJournal 20.11.2024, 13.11.2023), die auf Nettopolicen spezialisierte Mylife Lebensversicherung AG mit 0,2 Prozent. An zweiter Stelle liegt unverändert die Run-off-Gesellschaft Athora Lebensversicherung AG (1,4 Prozent).
Dahinter folgen mit Quoten von jeweils 2,4 Prozent die kürzlich ins Neugeschäft zurückgekehrte BY die Bayerische Vorsorge Lebensversicherung a.G. (5.6.2024) und die Inter Lebensversicherung AG.
Zwischen 3,0 und 3,1 Prozent beträgt der Abschlusskostensatz bei der Hansemerkur Lebensversicherung AG, beim DEVK Deutsche Eisenbahn Versicherung Lebensversicherungsverein a.G., bei der Huk-Coburg-Lebensversicherung AG und bei der LVM Lebensversicherungs-AG.
Jeweils 3,4 Prozent sind es bei der Süddeutsche Lebensversicherung a.G. und der Universa Lebensversicherung a.G.

Nur bei der Hansemerkur erhöhte sich die Quote, allerdings nur leicht, um 0,1 Prozentpunkte. Am deutlichsten nach unten zeigte die Kurve bei der BY die Bayerische Vorsorge. Sie konnte den Umsatz mehr als vervierfachen und war damit der Wachstumsgewinner der Branche (16.9.2025).
Für insgesamt elf Marktteilnehmer werden Quoten mit einer Drei vor dem Komma ausgewiesen. Bei 25 Anbietern steht eine Vier vor dem Komma. 16 Akteure liegen zwischen 5,0 und unter sechs Prozent. Weitere zwölf Anbieter kommen auf Werte von sechs Prozent und höher. Vier davon liegen sogar im zweistelligen Bereich.
Der höchste Abschlusskostensatz steht unverändert für den Restschuld- und Biometrie-Anbieter Credit Life AG zu Buche. Aktuell sind es 34,0 Prozent, das ist etwa ein Prozentpunkt mehr als im Jahr zuvor.
Werte von zwölf bis zehn Prozent werden für den Biometrie-Spezialisten Delta Direkt Lebensversicherung AG sowie die Run-off-Gesellschaften Ager Lebensversicherung AG und Victoria Lebensversicherung AG ausgewiesen.
Auf vergleichsweise hohe Abschlusskostensätze zwischen knapp zehn und sieben Prozent kamen die neben den beiden hauptsächlich im Biometrie-Geschäft aktiven Gesellschaften Deutsche Lebensversicherungs-AG (DLVAG) und Dialog Lebensversicherungs-AG auch die WGV-Lebensversicherung AG und die Condor Lebensversicherungs-AG

Wie aus dem Map-Report-Zahlenmaterial weiter hervorgeht, konnten 48 Akteure ihren Abschlusskostensatz senken. Den übrigen Unternehmen gelang dies nicht.
Zu den Anbietern mit deutlich gesunkenen Quoten gehören neben BY die Bayerische Vorsorge auch die Provinzial Lebensversicherung Hannover (VGH; minus 1,5 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent) und die Süddeutsche (minus 1,0 Prozentpunkte).
Am deutlichsten gestiegen ist der Abschlusskostensatz bei der Ager (plus 2,0 Prozentpunkte). Um 1,3 Prozentpunkte nach oben ging es für die LPV Lebensversicherung AG (auf 5,2 Prozent), um 1,2 Prozent aufwärts für die Targo Lebensversicherung AG (auf 6,6 Prozent). Jeweils um 1,1 Prozentpunkte stieg die Quote bei der Cosmos Lebensversicherungs-AG (auf 4,8 Prozent) und bei der Delta Direkt.
Wie sich die Branchenschwergewichte mit mehr als 1,8 Milliarden Euro Umsatz geschlagen haben, hat die Redaktion in einem separaten Artikel zusammengestellt (11.11.2025).
Der Map-Report Nummer 941 – „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2024“ ist bei der Franke und Bornberg GmbH erschienen. Er enthält auf 201 Seiten neben den detaillierten Ratingergebnissen (21.10.2025) auch Übersichten zu insgesamt rund zwei Dutzend Bilanzkennzahlen (Geschäftsjahr 2024) von bis zu 75 Anbietern.
Dazu gehören neben dem Bestand an Hauptversicherungen (4.11.2025, 4.11.2024, 23.10.2025) unter anderem auch die Verwaltungskostenquoten (28.10.2025, 28.10.2025).
Das Heft ist als E-Paper ab 495 Euro netto über die Bestellseite von Franke und Bornberg erhältlich.
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