Das sind die wichtigsten Sparmotive der Deutschen

22.5.2025 – Die Altersvorsorge bleibt das mit Abstand wichtigste Sparmotiv für deutsche Verbraucher. Das zeigt die Frühjahrsumfrage des Verbandes der Privaten Bausparkassen. An zweiter und dritter Stelle liegen der (aufgeschobene) Konsum vor dem Wohneigentum. Knapp dahinter folgt die Kapitalanlage. Letztere erzielte genauso wie die Altersvorsorge auf Zehnjahressicht den zweithöchsten Zustimmungswert. Deutlich verloren hat der Notgroschen.

Das zweckgerichtete Sparen genießt unter den Bundesbürgern einen erneut gestiegenen Stellenwert. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen, am Mittwoch veröffentlichten Frühjahrsumfrage des Verbandes der privaten Bausparkassen e.V.

Für die dreimal jährlich durchgeführte Untersuchung zum Sparverhalten lässt der Verband das Marktforschungsinstitut Kantar GmbH jeweils 2.006 Bundesbürger ab 14 Jahren befragen. Die aktuelle Umfrage wurde im März durchgeführt.

Sparquote bleibt auf niedrigem Niveau

Demnach ist der Anteil des zweckgerichteten Sparens, der kürzlich mehrmals bei knapp über 40 Prozent lag (VersicherungsJournal 18.7.2023, 7.11.2023), auf fast 46 Prozent gestiegen. Dies ist ein ganzes Stück entfernt vom historischen Tiefstwert von unter 40 Prozent aus der Sommerumfrage vor drei Jahren (13.7.2022).

Den Angaben zufolge ist die Sparquote bei Frauen sowie bei höherem Bildungsabschluss deutlich überdurchschnittlich ausgeprägt. In Bezug auf das Merkmal Alter teilt der Verband mit, dass die Sparneigung insbesondere bei den jüngeren Altersgruppen überdurchschnittlich hoch ist.

So gaben 60 Prozent der Unter-30-Jährigen an, derzeit Geld für bestimmte Zwecke zurückzulegen. Mit plus 13 Prozentpunkten war in der jüngsten Altersgruppe die stärkste Zunahme zu beobachten. Bei den 30- bis 39-Jährigen waren es immerhin noch 56 Prozent. Am niedrigsten fiel die Quote der zweckgerichteten Sparer bei den Senioren ab 60 Jahren mit lediglich einem Drittel aus.

Altersvorsorge baut Spitzenposition aus

An erster Stelle bei den Sparmotiven liegt weiterhin die „Altersvorsorge“, die aktuell auf einen Zustimmungswert von fast 61 Prozent kommt. Das sind fast fünf Prozentpunkte mehr als bei der Herbstumfrage (4.12.2024).

Erneut am zweitwichtigsten ist den Befragten das Sparen für größere Anschaffungen, das um zwei Prozentpunkte auf über 46 Prozent zulegte. An dritter Stelle rangiert weiterhin das Sparmotiv „Erwerb/Renovierung von Wohneigentum“. Nach einem regelrechten Absturz bei der vorigen Umfrage zeigte die Kurve wieder deutlich nach oben (plus fast sieben Prozentpunkte auf 39 Prozent).

Auch die Kapitalanlage als Sparform gewann an Bedeutung hinzu (plus zwei Prozentpunkte auf 35 Prozent). Etwas wichtiger geworden ist ebenfalls die Ausbildung der Kinder (plus ein Prozentpunkt auf vier Prozent). Hingegen halbierte sich der Anteil für das Sparmotiv „Notgroschen/Reserve“ fast auf unter fünf Prozent.

Rangliste (Bild: Wichert)

Dies kommentiert Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen, wie folgt: „Das Ende der Niedrigzinsphase hat den Menschen klar gemacht, dass Sparen sich wieder lohnt, vor allem notwendig ist und heutiger Konsumverzicht die Spielräume in der Zukunft verbessert. Das gilt auch für das Vorsorgemotiv. Hier erkennen die Menschen, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreichend ist.“

Sparmotive im Langfristvergleich

Im Langfristvergleich bedeutet der aktuelle Zustimmungswert für das Motiv Altersvorsorge einen der höchsten in den letzten Jahren. In den vergangenen 31 Auflagen fiel der Wert nur einmal noch höher aus (21.11.2013). Der Tiefststand (unter 50 Prozent) wurde in der Sommerumfrage vor vier Jahren erreicht (8.7.2021).

Ganz anders sieht es beim (aufgeschobenen) Konsum aus. Nur siebenmal in den letzten 31 Auflagen der Untersuchung fiel der Wert niedriger aus. Der Tiefstwert wurde in der vorletzten Herbstumfrage erreicht. Der absolute Höchstwert aus der Sommerumfrage vor elf Jahren (10.7.2014) ist fast 20 Prozentpunkte entfernt.

Wohneigentum schneidet bestenfalls mittelmäßig ab

Ein ähnliches Bild wie beim (aufgeschobenen) Konsum zeigt sich auch beim Wohneigentum. Der Zustimmungswert lag seit Anfang 2015 nur siebenmal auf niedrigerem Niveau. Der Tiefststand von unter 30 Prozent wurde in der Sommerumfrage vor sechs Jahren (25.7.2019) erreicht. Der absolute Höchststand aus der Herbstumfrage vor zehn Jahren lag um etwa 14 Prozentpunkte höher (2.12.2014) als aktuell.

Zeitreihe (Bild: Wichert)

Die Kapitalanlage, die in der vorangegangenen Frühjahrsumfrage mit über 40 Prozent ihr bestes Ergebnis seit 2008 erzielt hatte (7.5.2024), konnte sich nach zwei Verlusten wieder etwas erholen – und dies auf den zweithöchsten Wert. Der Tiefststand war mit unter 24 Prozent in der Herbstumfrage vor acht Jahren zu beobachten (17.11.2017).

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Altersvorsorge · Ausbildung · Bausparen · Diebstahl · Immobilie · Marketing · Marktforschung · Rente · Senioren
 
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