21.10.2025 – Die Allianz erhielt im aktuellen Map-Report 941 „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2024“ nur noch die sechsthöchste Punktzahl. Besser schnitten einerseits die LV 1871 als erneuter Testsieger und die Universa als weiterhin ärgster Verfolger ab. Dahinter folgen die Europa, die Ergo Vorsorge und die Hannoversche, die sich von „mmm“ („sehr gut“) auf die Bestnote „mmm+“ („hervorragend“) verbesserten.
Am Dienstag hat die Map-Report-Redaktion mit dem Heft 941 erneut ihr „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer“ vorgelegt. Premiere hatte die Untersuchung vor sechs Jahren (VersicherungsJournal 30.11.2020). Aktuell haben die Analysten 54 Gesellschaften unter die Lupe genommen.
Allerdings erhalten nicht alle Anbieter aus der Bilanzanalyse eine Bewertung. Versicherer im Run-off sowie ohne Neugeschäft fließen nur in die Grenzwertbestimmung ein. Für die Bewertung relevant sind nur aktiv am Markt agierende Gesellschaften, wird zum Bewertungshintergrund erläutert. Weiteres Kriterium: ein Bestand an Rentenversicherungen von mehr als 15.000 Policen.
Im aktuellen Bilanzrating wurde auf die vor zwei Jahren neu justierte Bewertungssystematik (8.11.2023) zurückgegriffen. Das Gerüst für die Beurteilung bilden 13 Kennzahlen von „A“ wie Abschlusskosten über „R“ wie Rechnungszinsanforderung bis „V“ wie Verwaltungskosten. Um kurzfristige Einflüsse zu glätten, aber nicht unberücksichtigt zu lassen, wurden bei den Kennzahlen Fünfjahresdurchschnitte (2020 bis 2024) gebildet.
In den Kennzahlen waren zwischen zehn und 80 Punkte zu erreichen. Die Ergebnisse in den 13 Segmenten wurden addiert und zu einer Gesamtnote verdichtet. Insgesamt waren 400 Zähler zu erreichen.
Ab 340 Zählern (85 Prozent der Maximalpunktzahl) wurde die Höchstnote „mmm+“ („hervorragend“) vergeben. Für ein „mmm“ („sehr gut“) mussten 300 Punkte erreicht werden, für ein „mm“ („gut“) 260 Zähler und für ein „m“ („befriedigend“) 220 Punkte.
Die höchste Punktzahl erzielte aktuell die Lebensversicherung von 1871 a.G. München (LV 1871). Sie holte mit weiterhin „hervorragenden“ 375 Punkten einen Zähler weniger als vor Jahresfrist (5.11.2024). Dabei bekam der Testsieger in acht der 13 Kennzahlen (unter anderem nicht bei den Verwaltungs- und Abschlusskosten, beim Storno und beim Beitragswachstum) die Maximalpunktzahl.
Einziger deutlicher Ausreißer nach unten ist die Rechnungszinsanforderung. Hier schnitten nur acht Anbieter schlechter ab. Dafür schaffte es das Unternehmen bei der Gesamtreservequote auf den Spitzenplatz.
Den Silberrang verteidigte die Universa Lebensversicherung a.G., die sich von 357 auf 364 Zähler steigerte. Sie erreichte in sechs Kennzahlen die maximal erreichbaren Punkte, wobei sie bei der RfB-Zuführung alle Wettbewerber hinter sich ließ.
Nur knapp an der Höchstpunktzahl vorbei schrammte das Unternehmen bei Abschlusskosten, Nettoverzinsung und Rechnungszinsbelastung. Nur im unteren Mittelfeld landete die Gesellschaft hingegen bei der Rechnungszinsanforderung und beim Storno.
An dritter Stelle liegt die Europa Lebensversicherung AG, die sich von „sehr guten“ 330 Punkten auf „hervorragende“ 344 Zähler steigerte. Sie schnitt bei den Kennzahlen Solvabilität, Sicherheitsmittelquote, Verwaltungskosten und Storno jeweils am besten ab.
Andererseits kam das Unternehmen beim Beitragswachstum über Platz 32, bei der Nettoverzinsung über Rang 35 und beim APE gar über Position 45 nicht hinaus.
Drei weitere Testkandidaten schafften die Höchstnote „mmm+“. Dabei verbesserte sich die Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG von „sehr guten“ 331 Punkten auf „hervorragende“ 343 Zähler. Das bedeutet den mit der Hannoverschen Lebensversicherung AG geteilten vierten Rang. Letztere legte um vier Punkte zu und konnte sich ebenfalls um eine Ratingnote verbessern.
Das Spitzensextett mit der Bestnote komplettiert die Allianz Lebensversicherungs-AG, die in den ersten drei Auflagen des Bilanzratings jeweils am besten abgeschnitten hatte (2.11.2022, 19.11.2021). Sie holte erneut 340 Zähler.
Der Marktführer schaffte zwar in etwa der Hälfte der Kriterien die Höchstpunktzahl und landete bei den Verwaltungskosten an dritter Stelle. Andererseits kam das Unternehmen bei der Sicherheitsmittelquote über Platz 49 und bei der RfB-Zuführung gar über Rang 53 (von 54) nicht hinaus.
Auffällig ist, dass von den Branchenschwergewichten mit mehr als 2,7 Milliarden Prämieneinnahmen (2.9.2025) nur der Marktführer Allianz unter die Akteure mit der besten Ratingnote kam. Die R+V Lebensversicherung AG (Position 28 mit 268 Zählern) schaffte es immerhin in die Riege der mit „mm“ („gut“) bewerteten Testkandidaten.
Für die Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. (257 Punkte, Rang 35), die Generali Deutschland Lebensversicherung AG (mit 246 Zählern an 38. Stelle) und für den Debeka Lebensversicherungsverein a.G. (232 Punkte; Position 43) reichte es lediglich zu einem „befriedigend“ („m“).
Der Map-Report Nummer 941 – „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2024“ ist bei der Franke und Bornberg GmbH erschienen. Er enthält auf 201 Seiten neben den detaillierten Ratingergebnissen auch Übersichten zu insgesamt rund zwei Dutzend Bilanzkennzahlen (Geschäftsjahr 2024) von bis zu 75 Anbietern. Das Heft ist als E-Paper ab 495 Euro netto über die Bestellseite von Franke und Bornberg erhältlich.
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