Das sind die Krankenkassen mit dem größten Versichertenschwund

25.6.2025 – Mehr als zwei von drei Körperschaften konnten im ersten Quartal 2025 nicht an der branchenweit positiven Versichertenentwicklung teilhaben. Die größten Einbußen hatten nach absoluten Zahlen die Barmer (minus fast 109.000 Personen) und relativ die BKK Euregio (minus fast ein Sechstel) hinzunehmen. Dies zeigen Daten des gesundheitspolitischen Hintergrunddienstes Dfg. Die „Verlierer“ gehören fast alle zu den teuersten ihrer Zunft und haben den Aufschlag auf den Einheitsbeitrag zuletzt meist deutlich angehoben.

Zum 1. April 2025 zählte die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) knapp 74,48 Millionen Versicherte. Auf Dreimonatssicht ging es nach der GKV-Statistik KM1 des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) um rund fast 210.400 Versicherte beziehungsweise rund 0,3 Prozent aufwärts.

Nach Daten des gesundheitspolitischen Hintergrunddienstes Dfg – Dienst für Gesellschaftspolitik hatten allerdings nur 30 der insgesamt noch 94 Körperschaften (VersicherungsJournal 14.1.2025) an der positiven Entwicklung teil. Die Wachstumssieger gehören zu den günstigsten ihrer Zunft und erheben Zusatzbeiträge von höchstens 2,7 Prozent (18.6.2025).

Barmer verlor die meisten Versicherten

Die größten Verluste nach absoluten Zahlen waren einmal mehr (27.2.2025) bei der Barmer zu beobachten (minus fast 109.000 auf 8,32 Millionen Versicherte). Einbußen im hohen fünfstelligen Bereich verzeichneten die Mobil Krankenkasse (minus über 79.500 auf 870.618) und die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (minus 69.500 auf unter 1,22 Millionen).

Die Krankenkassen mit dem absolut größten Versichertenschwund (Bild: Wichert)

Zwischen 30.000 und fast 20.000 Versicherte verloren die Kaufmännische Krankenkasse – KKH, die IKK Classic, die BIG direkt gesund und die Viactiv Krankenkasse. Zu den größten Verlierern nach „Köpfen“ zählen auch die Vivida BKK, die AOK Nordost – Die Gesundheitskasse und die BKK MKK – meine Krankenkasse.

Hohe Zusatzbeiträge

Die Körperschaften mit hohen Einbußen gehören alle zu den vergleichsweise teuren Marktteilnehmern und haben ihre Zusatzbeiträge teils kräftig und/oder mehrmals in kurzer Zeit angehoben. Der Zuschlag auf den Einheitsbeitrag beträgt bei den vorgenannten Akteuren mindestens 3,27 Prozent (Viactiv).

Die Knappschaft erhebt nach einer weiteren Erhöhung um 1,7 Prozentpunkte zum Jahreswechsel (6.1.2025) mit 4,4 Prozent den branchenweit höchsten Zusatzbeitrag. Die Mobil BKK hat den Zuschlag auf den Einheitsbeitrag Anfang Januar um 2,4 Prozentpunkte auf 3,89 Prozent gesteigert, die KKH um 0,5 Prozentpunkte auf 3,78 Prozent.

Die Krankenkassen mit den höchsten Verminderungsraten

Prozentual gemessen hatte mit fast einem Sechstel (minus 12.387 auf 66.938 Versicherte) die BKK Euregio den stärksten Rückgang zu verzeichnen. Um ein Neuntel (minus 2,261 auf 18.307 Personen) verlor die BKK Dürkopp Adler, um ein Zwölftel die Mobil (auf 870.618 Versicherte).

Die Krankenkassen mit dem relativ größten Versichertenschwund (Bild: Wichert)

Einbußen zwischen 7,5 und 4,5 Prozent hatten die BKK Wirtschaft & Finanzen, die BKK Gildemeister Seidensticker, die BKK Verbundplus, die Knappschaft, die BKK Akzo Nobel Bayern, die BKK Melitta HMR und die Big direkt gesund.

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Gesetzliche Krankenversicherung · Gesundheitsreform
 
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