Nach Rekordanstieg der Beiträge: Hohes Einsparpotenzial durch Kassenwechsel

6.1.2025 – Zum 1. Januar haben rund 88 Prozent der Krankenkassen ihren kassenindividuellen Zusatzbeitragssatzerhöht. Jede Siebte verlangt sogar mehr als das Doppelte im Vergleich zum letzten Jahr. Während die günstigste bundesweite Kasse 1,84 Prozent berechnet, sind es bei der teuersten 4,4 Prozent. Je nach Einkommenshöhe zahlt ein Krankenkassenmitglied bei der bundesweit günstigsten Kasse dadurch um bis zu 850 Euro im Jahr weniger an Krankenkassenbeiträgen als bei der teuersten. Die insgesamt günstigste Kasse ist eine betriebsbezogene – sie verlangt sogar nur 1,04 Prozent.

Nach gesetzlichen Vorgaben beträgt seit dem 1. Januar 2015 der allgemeine Beitragssatz für die gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) 14,6 Prozent. Je nach Finanzlage können die einzelnen Krankenkassen einen kassenindividuellen Zusatzbeitragssatz erheben. Die genannten Beitragssätze sind je zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu tragen.

Zum Jahreswechsel haben 82 von insgesamt 94 Krankenkassen (88 Prozent ) ihren Zusatzbeitragssatz erhöht. 14 – und damit mehr als jede siebte Kasse – haben ihn um mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr (VersicherungsJournal 9.1.2024, 8.8.2024, 6.11.2024) angehoben.

Die günstigste und die teuerste bundesweite Krankenkasse

Von allen 94 Krankenkassen, die es seit 2025 noch gibt, sind 35 bundeweit für Jedermann geöffnet. Die günstigste ist hier, wie bereits letztes Jahr, die BKK Firmus.

Mit einem Zusatzbeitragssatz von 1,89 Prozent ist sie die einzige bundesweite Kasse, die weniger als zwei Prozent verlangt. Dennoch gehört sie mit einem Anstieg von 0,9 Prozent in 2024 um 104 Prozent zu den 14 Kassen, die mehr als verdoppelt haben.

Die aktuell teuerste Krankenkasse ist die bundesweit geöffnete Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See mit einem Zusatzbeitragssatz von 4,4 Prozent seit Jahreswechsel. 2024 lag dieser noch bei 2,7 Prozent. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr betrug damit 63 Prozent beziehungsweise 1,7 Prozentpunkte auf die neue Rekordmarke.

Höchste und niedrigtes GKV Zusatzbeiträge 2025 (Bild: Zwick)

Insgesamt sechs der 35 bundesweiten Kassen blieben stabil. Allerdings lagen die Zusatzbeitragssätze bei diesen bereits letztes Jahr bei jeweils mehr als drei Prozent. Konkret handelt es sich um die IKK – Die Innovationskasse (3,10 Prozent), die BKK24 (3,25 Prozent) die Viactiv Krankenkasse (3,27 Prozent), die Bahn-BKK (3,40 Prozent), die BKK Gildemeister Seidensticker (3,40 Prozent) und die BKK Pfalz (3,90 Prozent).

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Zusatzbeitragssatz zwischen 1,04 Prozent und 4,4 Prozent

Weitere 37 Körperschaften sind nur offen für Mitglieder, die in bestimmten Bundesländern ihren Wohnsitz haben oder dort arbeiten. Zudem bestehen 21 betriebsbezogene Kassen, die nur für Beschäftigte – und zum Teil deren Ehepartner und Kinder – einer bestimmten Firma stabil.

Zu den fünf Krankenkassen mit den günstigsten Zusatzbeitragssätzen zählen folgende betriebsbezogene und/oder überregionale Kassen:

  • Die BKK PWC (betriebsbezogen) mit 2,08 Prozent,
  • die BKK EWE (betriebsbezogen) mit 1,98 Prozent,
  • die BKK Firmus (bundesweit) mit 1,84 Prozent,
  • die Krones BKK (betriebsbezogen) mit 1,40 Prozent und
  • die EY BKK (betriebsbezogen) mit 1,04 Prozent.

Bei den fünf teuersten Krankenkassen handelt es sich um folgende bundesweite, betriebsbezogene oder regionale Kassen:

  • Die BKK Pfalz (bundesweit) mit 3,90 Prozent,
  • die BKK Voralb Heller Index Leuze (betriebsbezogen) mit 3,9 Prozent,
  • die BKK Wirtschaft & Finanzen (regional für Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen) mit 3,99 Prozent,
  • die BKK Mahle (betriebsbezogen) 4,2 Prozent und
  • die Knappschaft (bundesweit) mit 4,4 Prozent.

Ferner gibt es eine berufsständische Kasse, nämlich die Landwirtschaftliche Krankenkasse (LKK). Versichert sind hier meist hauptberuflich selbstständige Unternehmer im landwirtschaftlichen Bereich wie Land- oder Forstwirte, Gärtner, Weinbauer oder Imker und deren Familienangehörige. Anders als bei den anderen Kassen wird bei der LKK der Krankenversicherungsbeitrag nicht mittels Beitragssätzen, sondern nach einem unternehmensabhängigen Standardeinkommen ermittelt.

Erhöhung um bis zu 257 Prozent

Bei der Krankenkasse mit dem summenmäßig höchsten Anstieg zum Jahresanfang, nämlich um 2,4 Prozentpunkte von 1,49 Prozent auf 3,89 Prozent, handelt es sich um eine bundesweite Kasse, nämlich die BKK Mobil.

Die prozentual größte Erhöhung mit einem Plus von 257 Prozent gab es bei der betrieblichen BKK Groz-Beckert. Deren Zusatzbeitragssatz kletterte zum 1. Januar 2025 von bisher 0,7 Prozent auf 2,5 Prozent. Auch der jeweilige Zusatzbeitragssatz der vier größten Krankenkassen stieg um 50 bis 104 Prozent. So erhöhte sich der Zusatzbeitragssatz

Im Webauftritt des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) steht eine kostenlos downloadbare Übersicht über alle Krankenkassen mit deren jeweils geltenden aktuellen Zusatzbeitragssatz zur Verfügung.

Zusatzbeitragssatz* der Krankenkassen (Stand 1. Januar 2025)

Krankenkasse

Geöffnet für

Veränderung in Prozentpunkten seit Jahreswechsel**

Aktueller Zusatzbeitragssatz in Prozent ab 2025

AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen

regional – Niedersachsen

+1,20

2,70

AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen

regional – Hessen

+0,89

2,49

AOK Baden-Württemberg

regional – Baden-Württemberg

+1,00

2,60

AOK Bayern

regional – Bayern

+1,11

2,69

AOK Bremen /Bremerhaven

regional – Bremen

+1,11

2,49

AOK Nordost – Die Gesundheitskasse

regional – Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

+0,80

3,50

AOK Nordwest – Die Gesundheitskasse

regional – Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein

+0,90

2,79

AOK Plus – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen

regional – Sachsen, Thüringen

+1,30

3,10

AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse

regional – Hamburg, Nordrhein-Westfalen

+0,79

2,99

AOK Rheinland-Pfalz/Saarland-Die Gesundheitskasse

regional – Rheinland-Pfalz, Saarland

+0,67

2,47

AOK Sachsen-Anhalt – Die Gesundheitskasse

regional – Sachsen-Anhalt

+1,20

2,50

Audi BKK

bundesweit

+1,40

2,40

Bahn-BKK

bundesweit

--

3,40

Barmer

bundesweit

+1,10

3,29

Bergische Krankenkasse

regional – Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen

+0,96

2,95

Bertelsmann BKK

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Thüringen

+0,70

3,20

Betriebskrankenkasse der G.M. Pfaff AG

regional – Rheinland-Pfalz

+0,98

2,78

Betriebskrankenkasse EWE

betriebsbezogen

+1,08

1,98

Betriebskrankenkasse Miele

betriebsbezogen

+1,60

2,80

Betriebskrankenkasse Mobil

bundesweit

+2,40

3,89

Betriebskrankenkasse Technoform

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz

+0,99

2,49

Big direkt gesund

bundesweit

+1,74

3,39

BKK Akzo Nobel Bayern

regional – Bayern

+1,74

3,39

BKK B. Braun Aesculap

betriebsbezogen

+1,20

2,95

BKK Deutsche Bank AG

betriebsbezogen

+1,50

3,40

BKK Diakonie

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein

+1,11

3,80

BKK Euregio

regional – Hamburg, Nordrhein-Westfalen

+1,60

3,39

BKK EVM

betriebsbezogen

+1,20

2,50

BKK Exklusiv

regional – Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein

+0,40

2,39

BKK Faber-Castell & Partner

regional – Bayern

+1,08

2,18

BKK Firmus

bundesweit

+0,94

1,84

BKK Freudenberg

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen

+0,99

2,49

BKK Gildemeister Seidensticker

bundesweit

--

3,40

BKK Groz-Beckert

betriebsbezogen

+1,80

2,50

BKK Herkules

regional – Bayern, Hessen, Niedersachsen

+1,09

3,48

BKK Linde

bundesweit

+1,00

2,50

BKK Mahle

betriebsbezogen

+0,95

4,20

BKK Melitta HMR

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein

+1,90

3,50

BKK MKK – Meine Krankenkasse

bundesweit

+1,00

3,50

BKK MTU

betriebsbezogen

+0,90

2,80

BKK Pfalz

bundesweit

--

3,90

BKK Provita

bundesweit

+1,40

2,89

BKK Public

regional – Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen

+1,10

2,30

BKK PWC

betriebsbezogen

+0,60

2,08

BKK Rieker.Ricosta.Weisser

betriebsbezogen

+0,90

3,80

BKK Salzgitter

betriebsbezogen

+1,20

2,80

BKK Scheufelen

regional – Baden-Württemberg

--

2,75

BKK Schwarzwald-Baar-Heuberg

regional – Baden-Württemberg

+1,15

2,44

BKK VDN

regional – Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen

--

3,19

BKK Verbundplus

bundesweit

+1,30

2,85

BKK Voralb Heller Index Leuze

betriebsbezogen

+1,40

3,90

BKK Werra-Meissner

regional – Bayern, Hessen

+1,59

3,39

BKK Wirtschaft & Finanzen

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen

+1,00

3,99

BKK ZF & Partner

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

+1,30

3,40

BKK_Dürkoppadler

regional – Nordrhein-Westfalen

+1,33

3,88

BKK24

bundesweit

--

3,25

BKK-Würth

betriebsbezogen

+1,10

2,39

BMW BKK

betriebsbezogen

+1,60

2,90

Bosch BKK

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

+1,18

2,68

Continentale Betriebskrankenkasse

bundesweit

+1,13

3,33

DAK

bundesweit

+1,10

2,80

Debeka BKK

bundesweit

+1,56

3,25

Energie-Betriebskrankenkasse

bundesweit

+1,39

2,98

EY Betriebskrankenkasse

betriebsbezogen

--

1,04

Handelskrankenkasse (HKK)

bundesweit

+1,21

2,19

Heimat Krankenkasse

bundesweit

+0,60

3,10

HEK – Hanseatische Krankenkasse

bundesweit

+1,20

2,50

IKK Innovationskasse

bundesweit

--

3,10

IKK classic

bundesweit

+1,21

3,40

IKK gesund plus

bundesweit

+1,00

3,39

IKK Südwest

regional – Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland

+1,6

3,25

Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin

regional – Berlin, Brandenburg

+1,11

3,10

Karl Mayer BKK

betriebsbezogen

+0,60

2,90

Kaufmännische Krankenkasse – KKH

bundesweit

+0,50

3,78

Knappschaft

bundesweit

+1,70

4,40

Koenig & Bauer BKK

betriebsbezogen

+1,04

2,48

Krones Betriebskrankenkasse

betriebsbezogen

+0,50

1,40

Mercedes-Benz BKK

betriebsbezogen

+1,50

3,20

Merck BKK

betriebsbezogen

--

2,40

Mhplus Betriebskrankenkasse

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen

--

2,56

Novitas BKK

bundesweit

+1,28

2,98

Pronova BKK

bundesweit

+0,80

3,20

R+V Betriebskrankenkasse

bundesweit

+1,56

2,96

Salus BKK

bundesweit

+1,40

2,99

Securvita BKK

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen

+1,00

3,20

Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK)

bundesweit

+1,20

2,90

SKD BKK

regional – Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein

+0,99

2,48

Südzucker BKK

betriebsbezogen

+1,20

2,30

Techniker

bundesweit

+1,25

2,45

Tui BKK 

bundesweit

+1,00

2,50

Viactiv

bundesweit

--

3,27

Vivida BKK

bundesweit

+1,30

3,79

WMF Betriebskrankenkasse

bundesweit

+0,85

2,45

Hohes Einsparpotenzial von bis zu 846 Euro im Jahr

Ein Krankenkassenwechsel kann sich durchaus lohnen, wie folgende Beispielsrechnungen belegen: Wer beispielsweise bei der günstigsten bundesweiten Kasse, der BKK Firmus mit 1,84 Prozent Zusatzbeitragssatz, versichert ist, spart gegenüber der teuersten Kasse, der Knappschaft mit 4,4 Prozent, jeden Monat insgesamt 2,56 Prozent des Monatsbruttoeinkommens ein.

Da der kassenindividuelle Zusatzbeitrag je zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen wird, sind das jeweils 1,28 Prozent des Monatsbruttoeinkommens für den Arbeitnehmer und für den Arbeitgeber.

Bei einem Monatsbruttoeinkommen von 3.000 Euro beträgt die Ersparnis für den Arbeitnehmer pro Monat 38,40 Euro und damit pro Jahr 460,80 Euro. Das gleiche gilt für den Arbeitgeber.

Ein gesetzlich krankenversicherter Arbeitnehmer, dessen monatliches Bruttoeinkommen über der GKV-Beitragsbemessungsgrenze von aktuell 5.512,50 Euro liegt, spart sogar je Monat 70,56 Euro, also im Jahr 846,72 Euro. Die gleiche Ersparnis hat auch dessen Arbeitgeber.

Kündigungsmöglichkeiten für einen Krankenkassenwechsel

Um von einer Krankenkasse zur anderen (günstigeren) zu wechseln, reicht es in der Regel, bei der neuen Kasse einen Aufnahmeantrag zu stellen und den Arbeitgeber über den Kassenwechsel formlos zu informieren. Die neue Krankenkasse kümmert sich dann um die Kündigung der bisherigen Mitgliedschaft.

Eine reguläre Kündigung ist jedoch nur möglich, wenn man mindestens zwölf Monate bei der bisherigen Kasse versichert war und so die Mindestbindungsfrist eingehalten hat. Dann ist ein Wechsel zum Ablauf des übernächsten Kalendermonats, gerechnet von dem Monat, in dem man den Antrag auf den Wechsel gestellt hat, möglich.

Eine weitere Kündigungsmöglichkeit – und zwar ohne auf eine Bindungsfrist achten zu müssen – besteht, wenn die Krankenkasse ihren bisherigen Zusatzbeitragssatz erhöht. Der Wechselantrag kann bei der neuen Krankenkasse in dem Fall bis spätestens zum Ablauf des Monats, für den die bisherige Kasse den Zusatzbeitrag erhöht, gestellt werden. Der Wechsel wird dann zum Ablauf des übernächsten Kalendermonats wirksam.

Grundlegende Informationen zum Kassenwechsel enthält der Webauftritt des Bundesministeriums für Gesundheit.

Wenn ein Wahltarif bei der bisherigen Kasse besteht

Hat ein Mitglied bei der bisherigen Krankenkasse einen Wahltarif abgeschlossen, kann je nach Vereinbarung und Art des Wahltarifes eine längere Vertragslaufzeit als die zwölfmonatige Bindungsfrist gelten.

Laut BMG gilt: „Mitglieder, die einen Wahltarif abgeschlossen haben, sind an die Krankenkasse während der Laufzeit gebunden – diese beträgt in der Regel ein Jahr, bei einem Selbstbehalttarif oder dem Krankengeldtarif sind es drei Jahre. In dieser Zeit ist ein Krankenkassenwechsel grundsätzlich nicht möglich.

Es besteht allerdings auch bei Inanspruchnahme eines Wahltarifs die Möglichkeit, die Mitgliedschaft durch Ausübung eines Sonderkündigungsrechts vor Ablauf der Mindestbindungsfristen zu beenden, wenn die Krankenkasse – wie oben dargestellt – den Zusatzbeitragssatz erhöht.

Ausgenommen von diesem Sonderkündigungsrecht ist ein Mitglied, welches sich für den Wahltarif Krankengeld entschieden hat. Außerdem haben die Satzungen der Krankenkassen für andere Wahltarife ein Sonderkündigungsrecht für besondere Härtefälle vorzusehen.“

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