12.6.2025 – Der demografische Trend macht auch vor der Versicherungsbranche nicht halt, wie aktuelle Zahlen des Arbeitgeberverbandes belegen. Angesichts der „Urnenform“ der Alterspyramide stellt sich die Frage nach der Vergreisung in der Belegschaft. Das Durchschnittsalter ist seit 2012 um über zwei Jahre auf 44,2 Jahre gestiegen. Dabei sind im Schnitt die Angestellten im Außendienst jünger als die im Innendienst und die Mitarbeiterinnen jünger als die Mitarbeiter.
Zum Jahresende 2024 waren in der deutschen Versicherungswirtschaft 212.120 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im Innen-, angestellten Außendienst oder als Auszubildende beschäftigt. Dies gab der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e.V. (AGV) im Frühjahr bekannt.
Das sind 5.400 Personen beziehungsweise 2,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dabei erhöhte sich neben der Zahl der Innendienstler und der Azubis erstmals seit Langem auch wieder die Zahl der Außendienstler (VersicherungsJournal 20.3.2025).
In der jetzt veröffentlichten Broschüre „Sozialstatistische Daten 2024“ macht der Arbeitgeberverband unter anderem auch detaillierte Angaben zur Altersstruktur der Versicherungsangestellten. Das Durchschnittsalter liegt demnach insgesamt weiterhin bei 44,2 Jahren (2023 bis 2021: 44,1; 2020: 43,9) (11.6.2024, 12.6.2023, 23.6.2022, 14.6.2021). Im Vergleich zu 2012 bedeutet dies eine Zunahme um 2,2 Jahre.
Dabei sind die Frauen etwa zwei Monate jünger als der Durchschnitt, die Männer etwa zwei Monate älter. Seit 2011 haben die weiblichen Angestellten altersmäßig aufgeholt, seinerzeit waren sie noch beinahe ein Jahr jünger als die Gesamtheit aller Beschäftigten. Die männlichen lagen seinerzeit vom Durchschnittsalter her noch fast ein Jahr über dem Schnitt.
Den Daten zufolge ist erneut mehr als jeder 15. (Vorjahre: jeder 17.; jeder 18.; jeder 20.) über 61 Jahre alt. Der Anteil bei den Mitarbeitern weicht dabei um über einen Prozentpunkt nach oben ab. Die Mitarbeiterinnen liegen um gut einen Prozentpunkt unter dem Schnitt.
2012 war erst etwa jede(r) 50. Angestellte jenseits der 61 Jahre. Bei den weiblichen Beschäftigten traf dies nur auf rund jede 80. Person zu, bei den Männern auf mehr als jede 40.
Wie die Alterspyramide der Außendienstler zeigt, ist insbesondere der altersmäßige Mittelbau in die Jahre gekommen. Die stärksten Altersjahrgänge bei den Männern sind nun die Anfang-50- bis Anfang-60-Jährigen. Zehn Jahre zuvor traf dies auf die Anfang-40- bis Mitte-50-Jährigen zu.
Mittlerweile ist mehr als jeder elfte Beschäftigte (2023: fast jeder elfte; 2022: jeder 13.) über 61 Jahre alt. Dabei ist der Anteil der Herren in dieser Altersgruppe mit mehr als einem Zehntel (Vorjahre: Elftel; Zwölftel) leicht überdurchschnittlich und derjenige der Damen mit einem Dreizehntel (Vierzehntel; Sechzehntel) deutlich unterdurchschnittlich ausgeprägt. Dies war auch 2011 nicht anders, allerdings gehörte seinerzeit insgesamt nur etwa jede 29. angestellte Person zu den „Senioren“.
Überraschenderweise zugenommen hat seit 2011 der Anteil der höchstens 25 Jahre alten Beschäftigten im angestellten Außendienst, und zwar von 5,2 auf 7,4 Prozent. Allein im vergangenen Jahr ging es um 0,9 Prozentpunkte nach oben. Hier haben die männlichen Angestellten von 4,2 auf 6,4 Prozent zugelegt, während es bei den weiblichen von 8,8 auf 7,4 hinunterging.
Aktuell sind geschlechterübergreifend fast 40 Prozent der Beschäftigten älter als 50 Jahre, 2012 war es erst gut ein Viertel. Bei den Männern ist der Anteil um etwa elf Prozentpunkte auf fast 41 Prozent gestiegen.
Bei den Frauen ging es von 22,9 auf 30,5 Prozent nach oben. Das aktuelle Durchschnittsalter wird mit 44,5 Jahren (Herren: 45,3; Damen: 42,0) angegeben. Das ist jeweils ein gutes Jahr mehr als noch 2012.
Noch höher liegt mit 45,3 Jahren (Vorjahre: 45,4) das Durchschnittsalter der im Innendienst Beschäftigten (ohne Auszubildende). Innendienstler sind im Schnitt sogar fast 46 Jahre alt, Innendienstlerinnen knapp über 45 Jahre.
Der Anteil der über 61-jährigen Angestellten hat sich seit 2011 auf 7,5 Prozent in etwa vervierfacht. Auch in diesem Betätigungsfeld ist der Anteil der männlichen Beschäftigten in diesem Alter mit 8,7 Prozent deutlich höher ausgeprägt als derjenige der weiblichen mit 6,5 Prozent.
Anders als bei den angestellten Außendienstlern hat sich der Anteil der Beschäftigten bis zum Alter von 25 Jahren kaum verändert. Er beträgt 5,2 Prozent, vor zehn Jahren waren es 4,7 Prozent. Dabei ging es bei den Herren von 3,5 auf 4,8 Prozent nach oben und bei den Damen von 5,6 auf 5,2 Prozent nach unten.
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