16.10.2025 – Wer mit wem? Die Zeitschrift Fonds professionell hat wieder die Anlagevolumina von Lebensversicherern analysiert, die hierzulande Investmentprodukte im Policenmantel anbieten. Beim wichtigsten der insgesamt 66 untersuchten Unternehmen, der Generali, sind die Kundengelder zu 80 Prozent bei der Deutschen-Bank-Tochter DWS angelegt. Zum Vergleich: Beim Mitbewerber Nürnberger sind es lediglich 16,1 Prozent.
Die Fondsgesellschaften am deutschen Markt verwalteten zum Jahreswechsel insgesamt rund 1,4 Billionen Euro in Publikumsfonds, berichtet der Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI). Etwa ein Siebtel davon stammt aus Fondspolicen.
Die zehn größten Anbieter fondsgebundener Lebensversicherungen auf dem deutschen Markt zeigt die diesjährige Marktstudie der Zeitschrift Fonds professionell. Hierfür wurden demnach die Fondspolicen-Bestände von 66 Lebensversicherern hierzulande analysiert (7.10.2025).
Zum Jahreswechsel stellte die Assekuranz ihren Kunden 4.500 Investmentprodukte von 182 Kapitalverwaltungsgesellschaften bereit. Die Analysten kommen nach eigenen Angaben auf eine Marktabdeckung von 97 Prozent; das berücksichtigte Anlagevolumen beträgt 209 Milliarden Euro.
Produktpartner der Lebensversicherer
Bei wie vielen Kapitalverwaltern diese Geldsumme der Kunden der Assekuranz investiert ist, unterscheidet sich stark (13.10.2025). Beim Marktführer Generali Deutschland Lebensversicherung AG verteilt sich der Fondsbestand in Höhe von 30,5 Milliarden Euro auf nur acht Asset-Manager.
Mit welchen Fondsgesellschaften die Versicherer am stärksten zusammenarbeiten, wurde jetzt wieder von der Zeitschriftenredaktion untersucht. Ebenso, welche Assekuranzen die wichtigsten Vertriebspartner der Vermögensverwalter sind. Die Zahlen belegen, wie eng die Partnerfirmen miteinander kooperieren.
Beispielsweise sind vier Fünftel der Generali-Kundengelder in Fonds der DWS Investment GmbH investiert. Im Gegenzug stammen 40,5 Prozent des für Fondspolicen verwalteten Anlagevolumens der Tochtergesellschaft der Deutschen Bank AG von Versicherten der Generali.
Neben dem Generali-Exklusivpartner Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) kooperiert die DWS insbesondere mit der im Ranking nach Fondsbestand zweitplatzierten Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG. Dessen Kundengelder kommen bei der DWS auf 31,9 Prozent.
Erst mit deutlichem Abstand und einem Anteil von nur 4,1 Prozent des von der DWS für Fondspolicen gemanagten Volumens kommt die WWK Lebensversicherung a.G. Sie belegt in der Rangliste der zehn wichtigsten Anbieter fondsgebundener Versicherungen hingegen Platz acht.
Nahezu unbedeutend sind für die Generali-Policen Fonds der Generali-Investments-Gruppe. Deren für Versicherer verwaltete Kundengelder stammen stattdessen zu 64,5 Prozent mehrheitlich von der Proxalto Lebensversicherung AG, die seit 2019 rund 3,8 Millionen Generali-Altverträge abwickelt.
Ähnlich stark verflochten mit ihren Altlasten ist auch die viertplatzierte Run-off-Gesellschaft Heidelberger Lebensversicherung AG. Bei ihren 65 Fondsverwaltern ragt die Feri AG, die weiterhin eine Tochtergesellschaft der MLP SE ist, mit 88,0 Prozent hervor.
Auch beim drittgrößten Fondspolicen-Anbieter, der R+V Lebensversicherung AG, ist die Kooperation unter Konzernschwestern gang und gäbe. Von ihren insgesamt 50 Produktpartnern dominiert klar die Union-Investment-Gruppe mit 95,5 Prozent.
Bereits im Firmennamen zeigt sich die Verwandtschaft zwischen der Allianz Lebensversicherungs-AG und ihrem Top-Fondspartner Allianz Global Investors GmbH (47,7 Prozent). Weniger eng verbandelt ist die HDI Lebensversicherung AG mit den Fondsmanagern des Talanx-Konzerns (27,9 Prozent).
Etwas stärker ist die Ampega Investment GmbH, der Kapitalverwalter der HDI-Gruppe und der Hannover Rück SE, bei der im Run-off befindlichen Skandia Lebensversicherung AG vertreten (28,5 Prozent).
Auf gerade einmal 20,3 Prozent kommt die Meag Munich Re Ergo Assetmanagement GmbH hingegen bei den drei Konzernschwestern Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG, Ergo Life S.A. und Ergo Direkt AG. Dieses Ergo-Trio wird in der Studie zusammengefasst betrachtet.
Die Nürnberger Lebensversicherung AG arbeitet von ihren insgesamt 53 Produktpartnern vorwiegend mit der DWS zusammen, deren Gewichtung aber nur 16,1 Prozent beträgt. Bei der WWK kommt die Deutsche-Bank-Tochter auf 38,1 Prozent und bei ihrem Vertriebspartner Zurich auf 94,8 Prozent.
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