28.3.2024 – Das Statistische Bundesamt verzeichnete 2023 mit über 94.000 knapp vier Prozent weniger Verkehrsunfälle mit verletzten oder getöteten Fahrrad- und Pedelec-Fahrern. Allerdings waren es nur 2022 mehr. Während die Zahl der verunglückten Fahrer von Velos ohne Hilfsmittel insbesondere auf lange Sicht deutlich rückläufig ist, ist bei den E-Bikes eine Vervielfachung zu beobachten.
Die Zahl der amtlich registrierten Fahrradunfälle mit Personenschaden ist im vergangenen Jahr um 3,7 Prozent auf 94.050 zurückgegangen. Dies geht aus am Mittwoch veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor, die vorläufigen Charakter haben.
Trotz des Rückgangs wurde auf Zehnjahressicht der zweithöchste Wert erreicht. Am meisten Crashs wurden 2022 mit gut 97.700 erreicht. Im Vergleich zu 2014, als mit knapp 78.700 die niedrigste Unfallzahl verzeichnet wurde, bedeutet dies eine Zunahmen um fast ein Fünftel.
Dabei hat die Zahl der schweren Crashs mit Beteiligung von Velos ohne Hilfsmotor zuletzt um 5,8 Prozent auf von 72.166 abgenommen. Weniger Unfälle wurden im Betrachtungszeitraum mit unter 68.000 lediglich im Corona-geprägten Jahr 2021 (VersicherungsJournal 17.8.2022) erfasst.
Der Höchststand wurde 2018 mit über 81.200 erreicht. Im Vergleich zu 2014, als erstmals separate Zahlen für Drahtesel mit und ohne Hilfsmotoren erfasst wurden, bedeutet der 2023 gemessene Wert eine Verminderung von etwa sechs Prozent.
Im Gegenzug wurden 2023 mit fast 24.000 etwa elf Mal so viele schwere Crashs mit Beteiligung von Pedelecs (auch E-Bike genannt) dokumentiert wie 2014. Dabei war ein kontinuierlicher Anstieg zu beobachten, der bis auf wenige Ausnahmen mindestens 30 Prozent pro Jahr betrug.
2021 war es nur ein knappes Achtel, während 2023 mit 3,7 Prozent die niedrigste Steigerungsrate im Beobachtungszeitraum zu verzeichnen war.
In diesem Zusammenhang verweist Destatis auf die wachsende Beliebtheit von Drahteseln mit Hilfsmotor. Von 2014 auf 2022 habe sich die Zahl der privaten Haushalte mit mindestens einem E-Bike von 3,4 auf 15,5 Prozent mehr als vervierfacht. Somit ist der Zahl der Unfälle mit diesen Fahrzeugen etwa doppelt so stark gestiegen wie deren Anzahl.
Wie aus den Statistikdaten weiter hervorgeht, ist die Zahl der verunglückten Pedelec-Nutzer in ähnlichem Maße gestiegen wie die Unfallzahl. Sie hat sich auf Zehnjahressicht ebenfalls mehr als verzehnfacht – auf zuletzt fast 23.500.
Hingegen seien 2023 mit 70.900 Personen bei Crashs mit nichtmotorisierten Fahrrädern etwa sieben Prozent weniger verletzt worden als 2014 mit über 76.000, teilte das Amt weiter mit.
Noch gegenläufiger entwickelte sich die Zahl der Toten bei Velo-Unfällen. Diese sank bei den Velos ohne Hilfsmotor um weit über ein Viertel auf 256. Bei den Pedelecs ging es im gleichen Zeitraum rapide von 39 auf 188 nach oben.
Die Statistiker haben die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen zudem nach dem Alter segmentiert. Ergebnis: Der Anteil der verunglückten Pedelec-Nutzer mit mindestens 65 Lebensjahren ist im Betrachtungszeitraum von 54,5 auf 30,1 Prozent zurückgegangen. Im Gegenzug erhöhte sich der Anteil der verunfallten E-Bike-Nutzer unter 45 Jahre von 10,7 auf 31,2 Prozent.
„Zum Vergleich“ teilten die Statistiker weiter mit: „Bei Verunglückten auf nichtmotorisierten Fahrrädern war jeder oder jede sechste Verunglückte 65 und älter. Mehr als die Hälfte (54,8 Prozent) war jünger als 45 Jahre.“
Das Amt teilte weiter mit, dass die Zahl der mit einem E-Bike tödlich verunfallten Personen von 17,9 Getöteten je 1.000 Pedelec-Unfälle mit Personenschaden im Jahr 2014 auf 7,9 tödlich Verunfallte je 1.000 Vorfälle im Jahr 2023 zurückgegangen sei. Dies führt Destatis unter anderem auf das sinkende Alter der Verunglückten zurück.
Marina Bux - Immerhin der Anstieg der Haushalte mit Pedelecs wurde berücksichtigt. mehr ...
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