M&M-Rating PKV-Beitragsstabilität: Immer weniger Krankenvoll-Tarife mit der Bestnote

22.7.2025 – Die Ottonova hat ihre Unisex-Vollkostentarife in den letzten fünf Jahren am geringsten verteuert. Das zeigt das aktuelle „M&M Rating PKV Beitragsstabilität“. Insgesamt kam rund jede siebte der 1.066 analysierten Tarifkombinationen auf durchschnittliche Beitragsanpassungen von unter zwei Prozent bei geringer Schwankungsbreite und erhielt die Bestnote.

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Die Morgen & Morgen GmbH (M&M) hat erneut die Beitragsstabilität der Anbieter von Krankenvollversicherungen untersucht. Für das „M&M Rating PKV Beitragsstabilität 2025“ wurden 1.118 Tarifkombinationen in der Vollversicherung für alle Berufsgruppen, auch Ärzte und Zahnmediziner, von 29 Anbietern der privaten Krankenversicherung (PKV) untersucht.

29 private Krankenversicherer im Test

In früheren Ratingauflagen (VersicherungsJournal 3.7.2024, 5.7.2023, 6.7.2022, 14.7.2021, 29.6.2020, 7.6.2019) hatte M&M zwischen 800 und etwa 1.070 Offerten von bis zu 29 Anbietern analysiert. Zum zweiten Mal dabei ist nun auch die Ottonova Krankenversicherung AG. Zu den aktuell nicht (mehr) analysierten PKV-Anbietern gehören:

Die genannten Gesellschaften fehlten auch in der Auswertung vom Vorjahr. Konkrete Hintergründe dazu nennt das Analysehaus nicht. Zur Auswahl der Testkandidaten heißt es ganz allgemein, es würden alle Tarifkombinationen „untersucht, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Neugeschäftsbeiträge in den Jahren 2020 bis 2025 vorhanden und
  • Neugeschäftsbeiträge für die Eintrittsalter 21 bis einschließlich 50 vorhanden“.

Vergleich der Effektivbeiträge

Die Neugeschäftsbeiträge und Beitragsanpassungen (BAP) der untersuchten Unisex-Tarife innerhalb der letzten fünf Jahre wurden zu einer Bewertung pro Tarifkombination aggregiert. Erfasst wurden alle Beitragsanpassungen in den Tarifen für alle Eintrittsalter.

Das Analysehaus berücksichtigt neben der Entwicklung der Prämien auch die Veränderungen bei den Selbstbehalten. Sofern vorhanden, werden diese auf die Beiträge aufgeschlagen und die so ermittelten Effektivbeiträge herangezogen.

Schließlich berechnet M&M pro Tarif aus den fünf durchschnittlichen Anpassungen der Effektivbeiträge den Mittelwert und die Standardabweichung.

Positiv sind geringe Steigerungen bei kleiner Streuung

„Eine gute Beitragsstabilität ergibt sich, wenn die durchschnittliche Beitragssteigerung gering ist und die Streuung der Steigerungen ebenfalls gering ist“, schreiben die Analysten in der Ratingdokumentation.

„Es ist also besser, ein Tarif steigert sich jedes Jahr im Schnitt um beispielsweise fünf Prozent, als einmal um neun Prozent und einmal um ein Prozent, da im ersten Fall die Standardabweichung geringer ist, die Gleichmäßigkeit der Anpassung also höher ist.“

M&M weist ausdrücklich darauf hin, dass die Aussagekraft des Ratings für Bestandskunden eingeschränkt ist. Bei denen hingen die Anpassungen auch von den bisherigen Alterungsrückstellungen ab und davon, ob die Prämienerhöhungen durch Entnahmen aus den Rückstellungen für Beitragserstattungen (RfB) abgemildert würden. Daher sei die RfB-Quote eine in diesem Zusammenhang interessante Größe.

Deutlich weniger PKV-Tarife mit der Höchstnote

An rund jede siebte (Vorjahr: sechste) Offerte hat Morgen & Morgen die beste Bewertung vergeben. Um die fünf Sterne zu erhalten, durften die durchschnittlichen Erhöhungen höchstens zwei Prozent betragen und die Standardabweichung musste unter vier Prozent liegen.

Gut jede sechste (mehr als jede fünfte) Kombination erhielt vier Sterne, weiterhin fast jedes dritte Produkt drei Sterne. Mehr als jedes fünfte (siebte) Angebot kam über ein „schwach“ nicht hinaus. Für unverändert etwa jedes siebte Angebot reichte es aktuell lediglich zu einem „sehr schwach“.

Notenverteilung (Bild: Wichert)

Zuletzt im Schnitt 2,07 Prozent Erhöhung

Die durchschnittliche Beitragsanpassung pro Jahr bezifferte Morgen & Morgen aktuell auf 3,54 Prozent (2024: 2,79; 2023: 2,04; 2022: 2,07; 2021: 2,53; 2020: 1,77). Dabei variiert der Mittelwert der relativen Beitragssteigerungen im neuen Jahrgang zwischen minus 0,16 und plus 8,89 Prozent.

Dazu Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei M&M: „Die diesjährige Analyse zeigt, dass es nach wie vor 369 ausgezeichnete und sehr gute Tarife gibt. Aber insgesamt findet eine Verschiebung weg von den Höchstbewertungen statt. Insbesondere der Anteil der Zwei-Sterne-Tarife steigt aktuell am stärksten an“.

Die Analysten teilten weiter mit, dass die Benchmarks für die Sterne-Klassifizierung erneut um 0,5 Prozentpunkte erhöht wurden. Als Hintergrund wird neben medizinischem Fortschritt, Bestandsalterung und turbulenten Kapitalmärkten auch die hohe Inflation genannt.

Weitere Hinweise zur Methodik, die Ratingdokumentation und eine Liste mit allen bewerteten Tarifkombinationen bietet das Analysehaus auf dieser Internetseite an.

Die stabilsten Versicherer

Betrachtet man die Spanne der Ratingergebnisse, die die verschiedenen Tarifkombinationen eines Anbieters erreichen, so zeigen sich riesige Unterschiede zwischen den einzelnen privaten Krankenversicherern. So hat die Ottonova als einziger Akteur für alle untersuchten Tarife eine Fünf-Sterne-Bewertung erhalten.

Die geringste Streuung (alle Offerten in einer Sterne-Klasse) war auch bei der Allianz Privaten Krankenversicherungs-AG und der Generali Deutschland Krankenversicherung AG (jeweils nur drei Sterne) sowie beim Debeka Krankenversicherungsverein a.G. (nur ein Stern) zu beobachten.

Eher hohe Beitragsanpassungen gab es neben der Debeka vor allem bei der Barmenia Krankenversicherung AG (ein bis zwei Sterne) und bei der Landeskrankenhilfe V.V.a.G. (LKH).

Die größte Streuung (alle Ratingnoten von einem bis fünf Sternen) weisen die Arag Krankenversicherungs-AG, die Axa Krankenversicherung AG, die Bayerische Beamtenkrankenkasse AG (BBKK), die Gothaer Krankenversicherung AG, die Hallesche Krankenversicherung a.G., die Inter Krankenversicherung AG, die Süddeutsche Krankenversicherung a.G. (SDK), die Signal Iduna Krankenversicherung a.G. und die Universa Krankenversicherung a.G. auf.

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Beitragsanpassung · Bestandskunden · Inflation · Private Krankenversicherung · Rating · Senioren · Unisex · Zahnärzte
 
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