Ob Neubau, Bestand, Haus oder Wohnung: Immobilienpreise ziehen an

9.4.2024 – Der Hauspreisindex von Europace erhöhte sich im März um 0,60 Prozent. Der Teilindex für Eigentumswohnungen stieg um 0,79 Prozent, für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser um 0,80 Prozent und für neue Ein- und Zweifamilienhäuser um 0,28 Prozent. Auch Interhyp empfiehlt Kaufinteressierten jetzt zu handeln, denn die Bauzinsen sind laut dem Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr gefallen und liegen derzeit bei 3,5 Prozent.

Nach der Aviv Germany GmbH, Betreiber des Portals Immowelt.de (VersicherungsJournal 4.4.2024), sieht nun auch die Europace AG einen Wendepunkt am Immobilienmarkt erreicht. Der eigene Hauspreisindex zeige deutlich einen Aufwärtstrend der Kaufpreise, heißt es bei der Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite.

„Wir beobachten einen stetigen Anstieg der Immobilienpreise über alle Segmente hinweg. Diese Zunahme signalisiert die mögliche Trendwende nach Monaten der Stagnation“, sagt Co-CEO und Vorstand Stefan Münter. Sein Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Hypoport SE.

Immobilienfinanzierungen sind Grundlage

Im Gegensatz zum Immowelt Preiskompass, der Angebotspreise von Bestandswohnungen in den 15 Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern analysiert, basiert der Europace Hauspreisindex (EPX) auf tatsächlichen Transaktionsdaten von Immobilienfinanzierungen.

Nach eigenen Angaben wird über die Plattform mit rund 85 Milliarden Euro jährlich mehr als 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. Der EPX wird seit 2005 monatlich erhoben. Der Gesamtindex setzt sich aus den Daten der drei Einzelindizes für Bestands- und Neubauhäuser sowie für Eigentumswohnungen zusammen.

WERBUNG

Variablen des Berechnungsmodells

Zum Einsatz kommt eine hedonische Berechnungsmethodik. Es werden nur Käufe selbstgenutzter Apartments aus dem Bestand und Neubau, Neubautransaktionen von Häusern und Bestandstransaktionen ohne zusätzliche Modernisierungskosten verwendet.

In das Regressionsmodell gehen folgende Variablen ein:

  • Wohnraum in Quadratmetern,
  • Ausstattung,
  • Regionsvariablen und
  • BBR-Lagevariablen (Entfernungsringe um Stadtregionen).

Bei den Wohnungen spielen außerdem das Baujahr und die Entfernung zum Stadtzentrum eine Rolle, bei den Häusern die Grundstückfläche, ein Keller und die Anzahl der Auto-Stellplätze. Das Baualter ist bei Bestandshäusern ein Faktor:

Immobilienpreise steigen um 0,60 Prozent

Laut der aktuellen Analyse erhöhte sich im März dieses Jahres der Gesamtindex um 0,60 Prozent auf 210,94 Punkte. Damit liegt er jedoch immer noch unter dem Wert aus dem Vorjahresmonat (213,95 Punkte).

Eigentumswohnungen verteuerten sich um 0,79 Prozent. Dieser Teilindex stieg damit auf 204,40 Punkte (Vorjahresmonat: 209,75).

Den stärksten Anstieg verzeichneten bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser. Der Teilindex kletterte um 0,80 Prozent auf 192,24 Punkte (199,36 Punkte).

Für neue Ein- und Zweifamilienhäuser, die in den vergangenen zwei Jahren nur zeitweise von Preisrückgängen betroffen waren, mussten Käufer 0,28 Prozent mehr zahlen. Der Index erreichte 236,17 Punkte (232,74 Punkte).

Immobilienpreisindex (Bild: Europace)
Immobilienpreisindex (Bild: Europace)

Zinsprognose der Interhyp für 2024

Gleichzeitig meldet die Interhyp AG eine stabile Zinsphase. Laut dem Vermittler für private Baufinanzierungen haben sich die Zinsen für eine Baufinanzierung Anfang 2024 auf einem deutlich niedrigeren Niveau als im Vorjahr stabilisiert.

Für zehnjährige Darlehen liegen sie aktuell bei 3,5 Prozent. Anfang November vergangenen Jahres waren es noch 4,2 Prozent. Kaufinteressierte mit einer konkreten Immobilie an der Hand und Eigentümer, deren Zinsbindung ausläuft, sollten jetzt aktiv werden und das Zeitfenster nutzen, heißt es.

Entwicklung der Baufinanzierungszinsen (Bild: Interhyp)
Entwicklung der Baufinanzierungszinsen (Bild: Interhyp)

Das Bauzins-Trendbarometer des Unternehmens, das Aussagen mehrerer Kreditinstitute erfasst, zeigt für die kommenden vier Wochen ein gleichbleibendes Niveau. 83 Prozent der befragten Geldhäuser gehen von rund 3,5 Prozent für ein zehnjähriges Darlehen aus, nur 17 Prozent erwarten fallende Zinsen.

Mit Blick auf die nächsten sechs bis zwölf Monate glauben 67 Prozent an ein nahezu unverändertes Niveau, das zwischen 3,5 Prozent und 4,0 Prozent schwankt. Dagegen rechnen 33 Prozent mit Rückgängen.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Darlehen · Immobilie · Zinsen
 
WERBUNG
Werben im Extrablatt

Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu. Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.de.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.de.

WERBUNG
Noch erfolgreicher Kundengespräche führen

Geraten Sie in Verkaufssituationen immer wieder an Grenzen?
Wie Sie unterschiedliche Persönlichkeitstypen zielgerichtet ansprechen, erfahren Sie im Praktikerhandbuch „Vertriebsgötter“.

Interessiert? Dann können Sie das Buch ab sofort zum vergünstigten Schnäppchenpreis unter diesem Link bestellen.

Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
15.3.2024 – Zwischen günstigen und teuren Anbietern klaffen große Zinsunterschiede. Das zeigt ein aktueller Vergleich der Stiftung Warentest. Auch die Versicherer mischen hier mit, teils mit attraktiven Offerten. (Bild: Stiftung Warentest) mehr ...
 
12.5.2023 – Betongold gilt bei deutschen Vorsorgesparern als sicherer Inflationsschutz. Im Abwärtstrend des Marktes könnte sich dieses Argument jetzt als Illusion herausstellen. Dafür gibt es diverse Belege. (Bild: Pixabay, CC0) mehr ...
 
28.3.2023 – Stiftung Warentest vergleicht verschiedene Optionen für den Erwerb eines Wohnobjektes anhand von vier Musterfällen. Wer das Wagnis eingeht, muss sich hohe Raten für einen langen Zeitraum leisten können. Am Vergleich nahmen auch acht Versicherer teil. (Bild: Pixabay CC0) mehr ...
 
16.3.2023 – Die Großstädte sind für den Erwerb einer familientauglichen Wohnung zu teuer. Eine Auswertung zeigt Alternativen auf. Aber hier muss der Arbeitsplatz stimmen – und die Finanzierung dieser Objekte funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen. (Bild: Pixabay CC0) mehr ...
 
17.1.2023 – Die Zinswende drückt die Nachfrage in 13 von 14 deutschen Städten. Die Folge: Preise für Wohnobjekte gehen im Westen und Osten teils drastisch zurück. Nur in einer Metropole bleibt das Niveau stabil. (Bild: Immowelt) mehr ...
 
12.12.2022 – Die Gemengelage auf dem Markt ist verzwickt: Trotz wachsenden Bedarfs würgen die steigenden Zinsen die Nachfrage nach Kaufobjekten ab, was die Mieten in die Höhe treibt. Das Szenario wirkt sich negativ auf die Altersvorsorge aus. (Bild: Pixabay CC0) mehr ...
 
13.10.2022 – Der Wohnungsmarkt steht unter Druck. Die Preise sinken, aber die steigenden Zinsen dämpfen die Nachfrage deutlich. Für Interessenten und Käufer hat die Entwicklung unterschiedliche, zum Teil auch harte Konsequenzen. Experten sprechen von einer Trendumkehr. (Bild: Immowelt) mehr ...
 
17.8.2022 – Mit der Zinswende ändern sich auch die Möglichkeiten für Häuslebauer und Immobilienkäufer. Die Stiftung Warentest spricht von einem „Comeback der Bausparkassen“ und hat 36 Tarife von 17 Anbietern unter die Lupe genommen. (Bild: Stiftung Warentest) mehr ...
WERBUNG