16.4.2024 – 2023 ist das Prämienvolumen bei 52 Akteuren wie im Branchentrend gesunken. Nach Daten der Zeitschrift für Versicherungswesen (Ausgabe 4/2024) fiel das Minus mit fast 43 Prozent bei der SV Sachsen am höchsten aus. Die Ösa verlor fast ein Drittel, die Axa und die Ideal gaben jeweils mehr als ein Viertel nach.
Im vergangenen Jahr sanken die Bruttobeitragseinnahmen der deutschen Lebensversicherer um 5,2 Prozent auf 92 Milliarden Euro. Dabei konnte nicht einmal jede fünfte der 64 aufgeführten Gesellschaften das Prämienvolumen im Vergleich zu 2022 ausbauen.
Dies zeigt die aktuelle Neugeschäftsumfrage der Zeitschrift für Versicherungswesen (ZfV), die ausdrücklich auf vorläufigen Zahlen der Anbieter basiert. Die Ergebnisse wurden in der Ausgabe 4/2024 der Zeitschrift veröffentlicht (VersicherungsJournal 9.4.2024).
Insgesamt sammelten im vergangenen Jahr 52 der aufgelisteten Anbieter weniger Bruttobeiträge ein als 2022. Zwölf von ihnen verloren im zweistelligen Prozentbereich.
Das größte Minus hatte die Sparkassen-Versicherung Sachsen Lebensversicherung AG (SV Sachsen) zu verbuchen. Sie büßte um 42,9 Prozent (auf unter 382 Millionen Euro) ein. Damit fiel die Verminderung in etwa drei Mal so stark aus wie im Jahr zuvor (29.8.2023).
Um fast ein Drittel schrumpften die Einnahmen der Öffentlichen Lebensversicherung Sachsen-Anhalt (Ösa; auf 114 Millionen Euro). Um jeweils mehr als ein Viertel verloren die Axa Lebensversicherung AG (auf unter 1.775 Millionen Euro) und die Ideal Lebensversicherung a.G. (auf 286 Millionen Euro).
Zur Entwicklung bei Axa wird in einer Fußnote angemerkt: „Zahlen 2023 wegen Übertragung eines Altbestandes (DBV Winterthur Leben) an die Ager Leben nicht mit den Vorjahreswerten vergleichbar“.
Dabei wurden Mitte des vergangenen Jahres etwa 900.000 konventionelle Lebens- und Rentenversicherungsverträge auf die Ager Lebensversicherung AG übertragen. In einem weiteren Schritt soll dieser Bestand an die Athora Lebensversicherung AG übergehen (21.6.2023).
Einbußen von jeweils einem knappen Fünftel hatten die Hansemerkur Lebensversicherung AG (auf 295 Millionen Euro) und die Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG (auf unter 2.358 Millionen Euro) hinzunehmen.
Um ein gutes Siebtel verminderte sich der Umsatz bei der Öffentlichen Lebensversicherung Braunschweig (auf unter 120 Millionen Euro). Um jeweils rund ein Achtel belief sich der Rückgang bei der LVM Lebensversicherungs-AG (auf unter 596 Millionen Euro), der Neuen Leben Lebensversicherung AG (auf unter 648 Millionen Euro) und der Öffentliche Lebensversicherungsanstalt Oldenburg (auf unter 77 Millionen Euro).
Um jeweils in knappes Neuntel niedriger als 2022 fiel das Prämienvolumen im Berichtsjahr bei der Helvetia Schweizerische Lebensversicherungsgesellschaft AG, Direktion für Deutschland (283 Millionen Euro) und bei der SV Sparkassenversicherung Lebensversicherung AG (knapp 1.383 Millionen Euro) aus.
„Der deutliche Umsatzrückgang in der Lebensversicherung ist erneut auf das stark sinkende Einmalbeitragsgeschäft zurückzuführen: Es ging vor allem als Folge der Zinswende um 16,6 Prozent zurück“, erläutert ZfV-Chefredakteur Dr. Marc Surminski im aktuellen Heft.
Trotz der starken Verminderungen in den letzten beiden Jahren liegen die Einmalbeiträge laut Surminski „mit 25,7 Milliarden Euro immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Dieses Geschäft speist sich natürlich aus verschiedenen Quellen.
Trotz der ansehnlichen Zinsen, die mittlerweile der Finanzmarkt wieder bietet, wird den Lebensversicherern aber auch in Rezessionszeiten immer noch sehr viel Geld als Einmalbeitrag anvertraut. Nur auf dem Peak der Zinskrise zwischen 2019 und 2022 lag die Summe höher“.
Die Prognose des ZfV-Chefredakteurs für das laufende Jahr fällt nicht übermäßig positiv aus. „Es ist die Frage, ob die Lebensversicherer nach dem Ende des großen Einmalbeitragsbooms jemals wieder auf das Prämienniveau der Jahre 2019 bis 2021 kommen werden. Dazu müssten sie das Beitragsaufkommen um rund zehn Milliarden Euro steigern.
Das erscheint zumindest im jetzigen Marktumfeld eher unrealistisch. Wenn sie 2024 das aktuelle Prämienvolumen von 92 Milliarden Euro halten könnten (das war auch das Niveau von 2018), wäre das schon ein Erfolg“, so Surminski.
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