21.7.2025 – Die deutschen Lebensversicherer haben im vergangenen Jahr erst zum zweiten Mal seit 2010 wieder mehr neue Kapitalleben-Policen abgesetzt als vor Jahresfrist. Der Anteil am Neuzugang stieg sogar erstmals wieder an. Die Kurve zeigte nicht nur erneut bei den fondsgebundenen, sondern erstmals auch bei den klassischen Verträgen wieder nach oben. Im Bestand nimmt die Bedeutung weiter ab, wie aktuelle GDV-Zahlen zeigen.
Im vergangenen Jahr verzeichneten die deutschen Lebensversicherer einen Neuzugang von 387.300 Kapitallebensversicherungen (klassisch und fondsgebunden). Dies geht aus der Ende Mai veröffentlichten Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2025“ hervor.
In der Publikation des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) werden die vollständigen Geschäftszahlen der Sparte für das Geschäftsjahr 2024 dargelegt (VersicherungsJournal 22.5.2025, 26.5.2025, 30.5.2025).
Die Zahl der eingelösten Versicherungsscheine blieb um etwa sechs Prozent hinter der des Vorjahres zurück. Dies entspricht nach dem achten Rückgang in den vergangenen zehn Jahren dem zweitniedrigsten Stand seit 2005. Der Tiefststand war zwei Jahre zuvor zu beobachten (28.7.2023).
Zum Vergleich: Zwischen 2017 und 2019 waren es noch mehr als eine halbe Million, 2000 gar über drei Millionen Verträge. Allein im Vergleich zu 2012 hat sich die Zahl der eingelösten Scheine mehr als halbiert.
Fast kontinuierlich rückläufig war auch der Anteil am Neugeschäft. Dieser reduzierte sich von 14 Prozent (2010) auf 8,5 Prozent (2022). 2023 ging es auf 9,2 Prozent nach oben, zuletzt wieder leicht auf 9,1 Prozent nach unten. 2005 betrug der Anteil noch fast ein Viertel.
Wie bereits in den drei Jahren zuvor (19.8.2022) nahm die Zahl der neuen Scheine bei den fondsgebundenen Kapitalversicherungen zu. Die Wachstumsdynamik flachte im Vergleich zu 2023 von über einem Viertel auf nur noch knapp sieben Prozent ab. 2021 hatte die Kurve sogar noch um über ein Drittel aufwärts gezeigt.
Bei der klassischen Kapitalversicherung entpuppte sich der Vorjahreszuwachs um etwa fünf Prozent als Strohfeuer. Mit nur noch hauchdünn über der Marke von 300.000 wurde ein neuer Tiefststand erreicht. Zum Vergleich: Bis 2020 lag der Wert noch über der Marke von 400.000.
Auch im Bestand zeigt sich ein massiver Bedeutungsverlust des einstigen Flaggschiffs der Branche. 2005 betrug der Anteil noch 58,6 Prozent, 2010 dann nur noch 47,5 Prozent.
Von 38,1 Prozent im Jahr 2015 ging es dann über 31,6 Prozent im Jahr 2018 und 24,9 Prozent im Jahr 2022 auf zuletzt nur noch 22,4 Prozent kontinuierlich hinunter.
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