30.10.2025 – Mit den Anbietern Arag Allgemeine, die Haftpflichtkasse und VHV kamen im vergangenen Jahr drei der 50 größten Akteure in der Hausratversicherung auf eine kombinierte Schaden-Kosten-Quote von über 100 Prozent. Dies zeigt der „Branchenmonitor 2025: Hausratversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig. Dabei verschlechterten sich Arag und VHV besonders deutlich.
Die verbundene Hausratversicherung gehört zu den ertragsreichsten Versicherungszweigen in der Schaden-/Unfallversicherung. Im vergangen Jahr haben die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Versicherer versicherungstechnisch fast 17 Cent Gewinn pro Beitragseuro geschrieben.
Dabei ist die Combined Ratio (nach Abwicklung, in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen im inländischen Direktgeschäft) allerdings zum zweiten Mal in Folge, wenn auch zuletzt nur moderat, um 1,5 Prozentpunkte auf 82,8 Prozent gestiegen.
Auf 23-Jahressicht fiel die Quote nur fünfmal höher aus als 2024. Zuletzt war dies drei Jahre zuvor der Fall, als das Sturmtief „Bernd“ (VersicherungsJournal Archiv) für einen massiven Anstieg vom Tiefstwert (68,7 Prozent) (25.1.2022) auf 94 Prozent gesorgt hatte (16.2.2023).
Im Jahr 2002 machten die Hausratversicherer sogar „nur“ drei Cent Gewinn pro Beitragseuro. Dies war auf „die extremen Sturm- und Überschwemmungs-Ereignisse des Katastrophenjahres 2002“ zurückzuführen, schrieb der Versichererverband seinerzeit in seinem Jahrbuch 2003.

In der Hausratversicherung war der Schadenaufwand damals um fast ein Fünftel auf knapp 1,5 Milliarden Euro gestiegen. Die Zahl der Schäden erhöhte sich sogar um über ein Viertel auf fast 1,75 Millionen. Zum Vergleich: Im Berichtsjahr 2024 musste die Branche für etwa 912.000 (2023: 940.000) Ereignisse rund 1,82 (1,66) Milliarden Euro bezahlen.
Auf Ebene der einzelnen Gesellschaften betrachtet wird die Profitabilität dieses Zweiges ersichtlich. Dies zeigt der jüngst veröffentlichte „Branchenmonitor 2025: Hausratversicherung“. Dieser wird von der V.E.R.S. Leipzig GmbH durchgeführt und erfasst zahlreiche Kennzahlen der 50 größten Marktteilnehmer in dieser Sparte mit rund 92 Prozent Marktanteil.
2024 schrieben die 50 nach Umsatz größten Hausratversicherer bis auf drei Ausnahmen versicherungstechnisch schwarze Zahlen (30.10.2025). Ein Jahr zuvor war nur ein Anbieter über der Marke von 100 Prozent gelandet (19.11.2024), zwei Jahre zuvor waren es jedoch satte 17 Gesellschaften (21.12.2023).
Die höchste kombinierte Schaden-Kosten-Quote wird aktuell für die Arag Allgemeine Versicherungs-AG mit fast 109 Prozent ausgewiesen. Annähernd 103 Prozent waren es bei die Haftpflichtkasse VVaG.
Nur hauchdünn in der Verlustzone landete die VHV Allgemeine Versicherung AG. Weniger als zwei Cent Gewinn pro Beitragseuro schrieben die Interlloyd Versicherungs-AG und die Rhion Versicherung AG.

Von den fünf vorgenannten Akteuren konnte nur die Rhion ihre Quote senken und in die Gewinnzone zurückehren. Dabei erhöhte sich der Umsatz um über 40 Prozent auf fast 24 Millionen Euro.
Da sich bei ebenfalls um 40 Prozent (auf 10,5 Millionen Euro) gestiegenen Betriebsaufwendungen die Schadenaufwendungen nur um ein gutes Viertel auf 13 Millionen Euro erhöhten, reduzierte sich die Combined Ratio um etwa 4,5 Prozentpunkte.
Bei den vier übrigen Marktteilnehmern erhöhte sich die kombinierte Schaden-Kosten-Quote. Die größte Zunahme war mit plus 18 Prozentpunkten bei der VHV zu beobachten. Bei einer laut Geschäftsbericht 2024 (PDF, 658 KB) „unter unseren Erwartungen“ liegenden Steigerung der verdienten Bruttobeiträge um knapp 0,7 Prozent (auf 42,5 Millionen Euro) erhöhten sich die Schadenaufwendungen um fast die Hälfte auf 23 Millionen Euro.
Diese deutliche Zunahme führt das Unternehmen „insbesondere auf einen im Vergleich zum Vorjahr signifikanten Anstieg der Schadendurchschnitte“ zurück.
Ebenfalls kräftig nach oben zeigte die Kurve bei der Arag, deren Combined Ratio um über 13 Prozentpunkte anstieg. Bei den Düsseldorfern nahm der Schadenaufwand mit über einem Drittel (auf 16,7 Millionen Euro) mehr als viermal zu stark zu wie der Umsatz (plus acht Prozent auf 26 Millionen Euro).
Der „Branchenmonitor 2025: Hausratversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2019 bis 2024). Die rund 80-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 892,50 Euro bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.
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