11.4.2024 – Zwischen 2017 und 2022 stiegen die Einnahmen der Rhion mit Abstand am stärksten. Auch Provinzial und Generali wuchsen deutlich überdurchschnittlich – beides war fusionsbedingt. Mehr als drei Mal so stark wie der Markt wuchsen auch Nürnberger, Helvetia und Huk24. Dies zeigt der „Branchenmonitor 2017-2022: Kraftfahrtversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig.
Das Beitragsaufkommen in der Kraftfahrtversicherung ist in den zurückliegenden Jahren kräftig gestiegen. Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zufolge sind die gebuchten Bruttobeiträge von 2012 auf 2022 um fast ein Drittel gewachsen. Zuletzt summierten sich die Einnahmen auf über 29,1 Milliarden Euro.
Dabei ging es in den letzten drei Jahren mit jeweils um die ein Prozent deutlich schwächer aufwärts als in allen anderen Jahren des vorgenannten Zeitraums. 2013 lag die Zuwachsrate bei fast sechs Prozent. Von 2017 auf 2022 baute die Branche das Prämienvolumen um etwa acht Prozent aus.
Dabei unterscheiden sich die einzelnen Unternehmen laut dem „Branchenmonitor 2017-2022: Kraftfahrtversicherung“ deutlich. Die Studie wird jährlich von der V.E.R.S. Leipzig GmbH durchgeführt. Sie enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Marktakteure in der Kraftfahrtversicherung, die auf rund 87 Prozent Marktanteil kommen.
Demnach konnten nur 34 der 50 größten Akteure ihren Umsatz auf Sechsjahressicht steigern. 13 von ihnen wuchsen nur unterdurchschnittlich, zehn weitere um mehr als ein Viertel.
Am größten fiel das Plus bei der Rhion Versicherung AG aus. Das Unternehmen, das erst im Jahr 2017 in das Kraftfahrtgeschäft eingestiegen ist, konnte seine Einnahmen in etwa vervierzehnfachen (auf 64 Millionen Euro).
Die Provinzial Versicherung AG konnte das Prämienvolumen mehr als verdoppeln (auf 854 Millionen Euro). Um knapp über beziehungsweise unter 60 Prozent wuchsen die Generali Deutschland Versicherung AG (auf 1.044 Millionen Euro)und die Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG (auf 131 Millionen Euro).
Die Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft AG, Direktion für Deutschland, legte um knapp die Hälfte auf 187 Millionen Euro zu, die Huk24 AG um fast 40 Prozent auf 981 Millionen Euro.
Steigerungsraten von je rund einem Drittel schafften die Itzehoer Versicherung/Brandgilde von 1691 VVaG (auf 439 Millionen Euro), die Kravag Allgemeine Versicherungs-AG (auf 619 Millionen Euro), die WGV-Versicherung AG (auf 313 Millionen Euro) und die R+V Direktversicherung AG (R+V24; auf 113 Millionen Euro).
Das vergleichsweise starke Wachstum der Provinzial ging zum Großteil darauf zurück, dass die Westfälische Provinzial mit der Provinzial Rheinland fusioniert und dann in Provinzial Versicherung umfirmiert wurde (13.12.2021). Zu Beginn des Beobachtungszeitraums war sogar ein leichter Bestandsrückgang zu beobachten.
Bei der Generali waren konzerninterne Umstrukturierungen und Zusammenlegungen von Risikoträgern (25.10.2018, 23.10.2018) verantwortlich für die kräftige Steigerung.
Bei der Rhion stachen wachstumsmäßig vor allem die Jahre 2018 und 2020 heraus, als das Unternehmen das Prämienvolumen jeweils fast verdoppelte. In den letzten beiden Jahren des Beobachtungszeitraums schaffte der Anbieter Zuwachsraten von jeweils rund einem Drittel.
Bei der Helvetia flachte die Wachstumskurve nach einer Steigerung um ein Viertel zu Beginn des Betrachtungszeitraums deutlich ab und drehte danach sogar leicht ins Minus. Dabei verteilte sich der Rückgang laut Geschäftsbericht 2021 (PDF, 580 KB) fast gleichmäßig auf die Segmente Kfz-Haftpflicht- und sonstige Kfz-Versicherung. Zuletzt kehrte das Unternehmen wieder in die Wachstumsspur zurück.
Die Nürnberger legte kontinuierlich zu. Am höchsten fiel die Steigerungsrate 2019 mit etwa einem Sechstel aus, am schwächsten im letzten Jahr des Beobachtungszeitraums mit gut fünf Prozent.
Der „Branchenmonitor 2017-2022: Kraftfahrtversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die rund 200-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 1.350,65 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.
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