Die Lebensversicherer mit dem größten Beitragsschwund 2024

8.4.2025 – Im vergangenen Jahr ist das Prämienvolumen bei 24 Akteuren entgegen dem Branchentrend gesunken. Nach Daten der Zeitschrift für Versicherungswesen (Ausgabe 4/2025) fiel das Minus mit einem Drittel bei der BL die Bayerische am höchsten aus. Die Cosmos verlor fast ein Sechstel und die Ideal ein Neuntel.

Im vergangenen Jahr stiegen die Bruttobeitragseinnahmen der deutschen Lebensversicherer um 2,6 Prozent auf rund 94,4 Milliarden Euro. Dabei sammelten laut der aktuellen Neugeschäftsumfrage der Zeitschrift für Versicherungswesen (ZfV) 24 der 64 aufgeführten Gesellschaften weniger Bruttobeiträge als 2023 ein.

Die Umfrage basiert ausdrücklich auf vorläufigen Zahlen der Lebensversicherungsunternehmen. Die Ergebnisse, die einige Positionsveränderungen bei den umsatzstärksten Akteuren zeigen, wurden in der Ausgabe 4/2025 der Zeitschrift veröffentlicht (VersicherungsJournal 1.4.2025).

BL die Bayerische mit den größten Einbußen

Elf der Akteure mit gesunkenem Prämienvolumen verzeichneten Verminderungen von mehr als fünf Prozent. Die stärksten Einbußen hatte dabei die BL die Bayerische Lebensversicherung AG hinzunehmen. Ihre Einnahmen gingen um über ein Drittel auf unter 409 Millionen Euro zurück.

„Hier hat es offenbar eine Verlagerung der Einmalbeiträge zur wieder aktiven Muttergesellschaft BY Bayerische Vorsorge gegeben“, hebt ZfV-Chefredakteur Dr. Marc Surminski hervor. Die Gesellschaft war Mitte des vergangenen Jahres aus dem Run-off ins Neugeschäft zurückgekehrt (5.6.2024).

Weitere Lebensversicherer mit deutlichen Umsatzverminderungen

Um über ein Sechstel schrumpfte der Umsatz bei der Cosmos Lebensversicherungs-AG (auf unter 1.395 Millionen Euro), um ein Neuntel bei der Ideal Lebensversicherung a.G. (auf unter 255 Millionen Euro) und um fast ein Zehntel bei der LPV Lebensversicherung AG (auf unter 539 Millionen Euro).

Verminderungsraten zwischen acht und knapp sieben Prozent standen für die Direkte Leben Versicherung AG (auf unter 29 Millionen Euro), die Delta Direkt Lebensversicherung AG (auf 43 Millionen Euro), die Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG (auf 2.162 Millionen Euro) und die Württembergische Lebensversicherung AG (auf unter 1.742 Millionen Euro) zu Buche.

Zwischen sechs und fünf Prozent verloren die Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. (auf unter 2.765 Millionen Euro), die Condor Lebensversicherungs-AG (auf unter 285 Millionen Euro) und die R+V Lebensversicherung AG (auf 7.239 Millionen Euro).

Reihenfolge (Bild: Wichert)

Vielfach reduziertes Einmalbeitragsgeschäft

„Ein schwächeres Neugeschäft insbesondere bei den Einmalbeiträgen führt bei etlichen Versicherern dazu, dass auch ihre Prämieneinnahmen im vergangenen Jahr rückläufig waren“, kommentiert Surminski die Entwicklung.

Darüber hinaus führt er an, dass hohe natürliche Abgänge aus dem Altbestand nicht mehr durch Wachstum ausgeglichen werden könnten.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Berufsunfähigkeit · Einmalbeitrag · Lebensversicherung · Marktforschung · Runoff
 
WERBUNG
Werben im Extrablatt

Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu. Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.de.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.de.

WERBUNG
Noch erfolgreicher Kundengespräche führen

Geraten Sie in Verkaufssituationen immer wieder an Grenzen?
Wie Sie unterschiedliche Persönlichkeitstypen zielgerichtet ansprechen, erfahren Sie im Praktikerhandbuch „Vertriebsgötter“.

Interessiert? Dann können Sie das Buch ab sofort zum vergünstigten Schnäppchenpreis unter diesem Link bestellen.

Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
15.4.2025 – Getrieben von der Allianz konnten rund zwei Drittel der Marktteilnehmer 2024 ihren Umsatz ausbauen. Neun von ihnen wuchsen sogar im zweistelligen Prozentbereich – in der Spitze um fast 400 Prozent. (Bild: Wichert) mehr ...
 
3.12.2024 – Auf welchen Angeboten unabhängige Vermittler eher sitzen blieben und bei welchen der Absatz regelrecht brummte, zeigt eine aktuelle Studie. Dabei gab es neben einem neuen Schlusslicht auch wieder teils deutliche Rangveränderungen. (Bild: Wichert) mehr ...
 
23.5.2024 – Drei von vier Anbietern auf dem deutschen Markt sammelten im vergangen Jahr weniger Neubeiträge ein als ein Jahr zuvor. Zehn Akteure büßten um mindestens ein Drittel ein, einer davon sogar um mehr als zwei Drittel. Wie sich der „Allianz-Effekt“ auswirkte. (Bild: Wichert) mehr ...
 
15.5.2024 – Im vergangenen Jahr fiel der Beitragszugang branchenweit deutlich niedriger aus als 2022. Nicht einmal jeder fünfte Marktteilnehmer lieferte bessere Ergebnisse ab als im Vorjahr. Vier Akteure konnten im zweistelligen Prozentbereich zulegen, wobei einer von ihnen um fast ein Drittel besser abschnitt. (Bild: Wichert) mehr ...
 
16.8.2023 – 2022 entwickelten sich die Einnahmen der Platzhirsche (mehr als 1,5 Milliarden Euro Bruttoprämien) höchst unterschiedlich. Nur zwei von ihnen steigerten den Umsatz. Die übrigen 14 Akteure verloren – um bis zu fast ein Fünftel. Dadurch verschoben sich zahlreiche Positionen in der Rangliste. (Bild: Wichert) mehr ...
 
18.8.2022 – Jeder sechste der 50 größten Marktteilnehmer sammelte 2021 weniger Prämien ein als 2020. In der Spitze betrug das Minus fast ein Sechstel. Wer am stärksten hinter den Vorjahreseinnahmen zurückblieb und worauf dies zurückzuführen ist. (Bild: Wichert) mehr ...
 
4.5.2022 – Die Versicherungsgruppe hat am Dienstag ihre Geschäftszahlen für 2021 erklärt und die Aussichten erläutert. Vor allem in einer Sparte boomte (noch) das Neugeschäft. Doch längst nicht alle Kennzahlen sind positiv. (Bild: Schmidt-Kasparek) mehr ...
 
27.4.2022 – Getragen vom massiv reduzierten Einmalbeitragsgeschäft der Allianz sammelten die Anbieter im vergangenen Jahr weniger Neubeiträge ein als 2020. Vier hatten dabei noch größere Einbußen als der Marktführer. Drei von vier Akteuren wuchsen hingegen – in der Spitze um fast 130 Prozent. (Bild: Wichert) mehr ...
WERBUNG