26.11.2025 – Fast zwei Drittel der Kassen konnten in den ersten neun Monaten 2025 nicht an der branchenweit positiven Mitgliederentwicklung teilhaben. Die größten Einbußen hatten nach absoluten Zahlen die Barmer (minus 123.400 Personen) und relativ die BKK Euregio (minus fast ein Fünftel) hinzunehmen. Dies zeigen Daten des gesundheitspolitischen Hintergrunddienstes Dfg. Die „Verlierer“ gehören fast alle zu den teuersten ihrer Zunft und/oder haben den Aufschlag auf den Einheitsbeitrag unterjährig meist deutlich und teils mehrfach angehoben.
Nach einem Minus im zweiten Quartal (VersicherungsJournal 6.10.2025, 24.9.2025) ist die Zahl der Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zwischen dem 1. Juli und dem 1. Oktober 2025 wieder deutlich angestiegen. Sie erhöhte sich um über 187.500 auf erstmals mehr als 58,8 Millionen Personen.
Auf Neunmonatssicht betrug der Mitgliederzuwachs rund 260.400 Menschen. Dies vermeldet der gesundheitspolitische Hintergrunddienst Dfg – Dienst für Gesellschaftspolitik in Heft 46/2025 unter Berufung auf die GKV-Statistik KM1 des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).
Den Dfg-Daten zufolge konnten nur 32 Körperschaften wachsen (26.11.2025). Die übrigen knapp zwei Drittel des Marktes hatten nicht an der positiven Entwicklung teil, zwischen Anfang Januar und Anfang Oktober waren Rückgänge zu verzeichnen. Am stärksten fielen diese bei der Barmer mit fast minus 123.400 (auf 6,85 Millionen) Personen aus.
Im hohen fünfstelligen Bereich verloren die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (auf 996.000 Millionen Menschen) sowie die Mobil Krankenkasse (auf unter 670.200). Um rund 48.200 (auf 2,34 Millionen) Personen schrumpfte die IKK Classic.
Mitgliederverluste zwischen etwa 28.450 und rund 14.550 hatten die AOK Nordost – Die Gesundheitskasse, die Kaufmännische Krankenkasse – KKH, die Viactiv Krankenkasse, die DAK-Gesundheit, die Bundesinnungskrankenkasse Gesundheit (Big direkt gesund) sowie die BKK MKK – meine Krankenkasse zu verzeichnen.

Bis auf die BKK MKK hatten alle vorgenannten Körperschaften bereits in der ersten Jahreshälfte zu den Körperschaften mit den größten Verlusten nach „Köpfen“ gezählt (6.10.2025).
Bis auf die DAK-Gesundheit mit 2,8 Prozent Zusatzbeitrag (Gesamtbeitragssatz 17,38 Prozent) gehören alle vorgenannten Akteure mit mindestens knapp 18 Prozent Gesamtbeitragssatz zu den teuersten Vertretern ihrer Zunft.
Die Knappschaft-Bahn-See verlangt mit 19,0 Prozent (inklusive 4,4 Prozent Zusatzbeitrag) seit Jahresbeginn (6.1.2025) den höchsten Gesamtbeitragssatz.
Prozentual schrumpfte die BKK Euregio mit einem Minus von fast einem Fünftel am stärksten (minus gut 11.600 auf unter 50.300 Mitglieder). Die Körperschaft, die vor etwa einem Jahrzehnt noch ganz ohne Zusatzbeitrag auskam (6.1.2016, 18.12.2014) und aktuell insgesamt 17,99 Prozent (inklusive 3,39 Prozent Zusatzbeitrag) verlangt, verschlechterte sich in der Rangliste vom 56. Platz zu Jahresbeginn auf zuletzt Rang 60.
Einbußen von fast einem Achtel (minus über 1.900 auf unter 14.100 Mitglieder) hatte die BKK Dürkopp Adler zu verzeichnen. Zwischen elf und acht Prozent verloren die BKK Verbundplus (minus fast 12.000 auf unter 95.000), die Mobil Krankenkasse, die BKK Wirtschaft & Finanzen (minus gut 2.100 auf 20.300), die BKK Gildemeister Seidensticker (minus fast 13.650 auf unter 252.000) sowie die Knappschaft.
Einbußen zwischen sechs und fünf Prozent waren bei der BKK Akzo Nobel Bayern (minus 2.450 auf unter 37.800), der BKK Pfalz (minus 6.650 auf unter 110.900) und der Vivida BKK (minus 11.500 auf unter 127.400) zu beobachten.

Viele der vorgenannten Marktteilnehmer verlangen vergleichsweise hohe Zusatzbeiträge. Dazu gehören unter anderem die BKK Wirtschaft & Finanzen (3,99 Prozent; gesamt: 18,59 Prozent), die BKK Verbund Plus (3,89 Prozent; gesamt: 18,49 Prozent) und die BKK Dürkopp Adler (3,88 Prozent; gesamt: 18,48 Prozent).
Zudem haben einige von ihnen nicht nur zu Jahresbeginn ihren Zusatzbeitrag erhöht, sondern teilweise auch noch mindestens einmal unterjährig (19.5.2025, 2.7.2025).
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