17.7.2025 – Laut einer Auswertung der Stiftung Warentest sind unter den bundesweit tätigen Kassen derzeit die BKK Firmus, HKK und die Audi BKK die günstigsten Körperschaften. Ein Vergleich der Leistungen aller 67 untersuchten Kassen ergibt ein sehr unterschiedliches Bild. Dazu trägt unter anderem auch bei, dass viele Akteure Extras im Rahmen von Budgets gewähren.
Die Stiftung Warentest hat Beitragssätze und Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) untersucht. Die Ergebnisse sind in der Ausgabe Finanzen 8/2025 in dem Beitrag „Günstig und gut – die Kasse, die zu mir passt“ veröffentlicht.
Unter die Lupe genommen wurden 67 Krankenkassen, die grundsätzlich allen Versicherten offenstehen, jedoch teils nur von Versicherten mit Wohn- oder Arbeitsort in bestimmten Regionen gewählt werden können.
Rund 98 Prozent aller GKV-Versicherten sind den Angaben zufolge bei diesen 67 Körperschaften abgesichert. Im Vorjahr (VersicherungsJournal 20.6.2024) hatten die Tester 68 Kassen durchleuchtet.
Geprüft wurden mehr als 200 Extra- und Serviceleistungen. Die Ergebnisse zu 21 davon werden in dem Beitrag in einer umfangreichen Tabelle vorgestellt. Hier sind unter anderem Angaben zur Kostenübernahme von Reiseimpfungen, sportmedizinischen Untersuchungen, Kompaktprävention bei Gesundheitsreisen sowie alternativen Arzneimitteln und osteopathischen Behandlungen zu finden.
Ebenso Informationen über Leistungen rund um Schwangerschaft und Entbindung sowie über die Erstattung von Zahnvorsorgemaßnahmen und die Meningokokken-B-Impfung bei Kindern und Jugendlichen. Aufgeführt sind auch Bonuszahlungen für Krebsfrüherkennung und regelmäßigen Sport im Fitnessstudio.
Dargestellt sind ferner die Ergebnisse zu den Möglichkeiten einer Videoberatung zu Kassenthemen, einer medizinischen Sprechstunde und einer Online-Hebammenberatung sowie zu den Serviceleistungen.
Laut der Auswertung rufen die Kassen aktuell einen Gesamtbeitragssatz, bestehend aus allgemeinem Beitrag und Zusatzbeitrag, zwischen 16,78 Prozent und 19,00 Prozent auf. Die zehn günstigsten Anbieter sind:
Bei Begrenzung auf bundesweit tätige Kassen ergibt sich folgende Top Ten:
Die teuersten Akteure des gesamten Teilnehmerfeldes sind die BKK24 (18,99) und die Knappschaft (19,00). Beide agieren bundesweit. Die Knappschaft bietet überdies keinen direkten Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung, zahlt aber einen Bonus in Höhe von 70 Euro für regelmäßigen Sport im Fitnessstudio.
Im Gegensatz zum Zusatzbeitrag, der in den vergangenen Monaten von nahezu allen Kassen teils kräftig erhöht wurde (19.5.2025), „ist das Spektrum an Extras und Zuschüssen im Vergleich zum Vorjahrestest in etwa stabil geblieben“, schreiben die Tester.
Zu einer professionellen Zahnreinigung geben laut der Auswertung aktuell 52 Körperschaften mindestens zehn Euro pro Termin hinzu. Pro Jahr können dabei bis zu zwei Termine wahrgenommen werden.
Die Prophylaxe unterstützen die SDK BKK (maximaler Zuschuss pro Zahnreinigung: unbegrenzt bei einem Termin pro Jahr), die AOK Niedersachsen (500 Euro bei Abzug vom Budget und zwei Terminen pro Jahr) und die BKK Public (102 Euro bei Abzug vom Budget und zwei Terminen pro Jahr) am großzügigsten.
Weit vorne sind hier auch die Bundesinnungskrankenkasse Gesundheit (Big Direkt Gesund) (75 Euro), die BKK exklusiv, die Kaufmännische Krankenkasse – KKH und die Mobil Betriebskrankenkasse (je 60 Euro). Ebenso die AOK Bayern – Die Gesundheitskasse und die AOK Nordwest – Die Gesundheitskasse (50 Euro). Bei allen wird zweimal im Jahr ein Zuschuss gewährt.
Die höchsten Zuschüsse pro Jahr für Kurse im Rahmen einer Gesundheitsreise gewähren die Viactiv Krankenkasse mit 550 Euro, die AOK Nordwest mit 500 Euro und die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland mit 400 Euro.
Die maximale Erstattung für osteopathische Behandlungen ist mit jährlich 500 Euro (Budget) bei der AOK Niedersachsen und mit jährlich jeweils 400 Euro bei der BKK Public (Budget), der BKK Freudenberg und der Viactiv am höchsten.
Für eine künstliche Befruchtung zahlen 38 Kassen uneingeschränkt mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen 50 Prozent der genehmigten Kosten für drei Versuche. Bis auf die Techniker Krankenkasse und die IKK – Die Innovationskasse bezuschussen alle Körperschaften zusätzliche Untersuchungen für Schwangere. Bei der BKK Linde und der BKK Pfalz tun dies eingeschränkt.
Für die Rufbereitschaft einer Hebamme zahlen die BKK Provita (750 Euro; Budget) sowie die BKK exklusiv und die BKK MKK – meine Krankenkasse (vormals BKK Verkehrsbau Union (BKK VBU) (jeweils 600 Euro; Budget) die höchsten Zuschüsse. Bei der DAK-Gesundheit sind es 500 Euro – dafür aber ohne Budgetierung.
Die höchsten Boni für eine Maßnahme zur Krebsfrüherkennung zahlen die IKK (40 Euro), die AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse und die Bahn-BKK (je 30 Euro). Regelmäßigen Sport im Fitnessstudio fördert besonders die IKK Brandenburg und Berlin. Dafür erhalten Erwachsene bei ihr einen Bonus von 75 Euro.
Der Bericht „Günstig und gut – die Kasse, die zu mir passt“ lässt sich auf der Internetseite der Stiftung Warentest für 4,90 Euro freischalten. Das gesamte Heft Finanzen 8/2025 ist im Onlineshop für 7,49 Euro als Download zu erwerben. Die Print-Ausgabe kann an gleicher Stelle für 7,90 Euro angefordert werden.
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