So performen aktuell Riester-Fondssparpläne

21.8.2025 – In einer Stichprobe hat die Stiftung Warentest 204 laufende Riester-Fondssparpläne ihrer Leser geprüft. Bei den meisten Verträgen war das Vermögen größer als das Garantiekapital. Einige befanden sich jedoch im Minus. Für nahezu alle Verträge wurden eine positive Wertentwicklung und eine ansteigende Aktienquote im Zeitraum Dezember 2023 bis Dezember 2024 verzeichnet.

Die Stiftung Warentest hat wieder laufende Riester-Fondssparpläne ihrer Leser ausgewertet. Die Ergebnisse werden in der Ausgabe Finanzen 9/2025 vorgestellt.

Insgesamt 204 Verträge wurden durchleuchtet. Im Vorjahr waren 55 solcher Sparpläne geprüft worden (VersicherungsJournal 23.9.2024).

Die Tester erhoben Daten aus den jährlichen Standmitteilungen und Steuermitteilungen der Anbieter, jeweils zum 31. Dezember der Jahre 2023 und 2024.

Vertragsstand, Entwicklung und Aktienquote betrachtet

Zu diesen Stichtagen wurde für jeden Vertrag die Höhe des vorhandenen Altersvorsorgevermögens festgestellt. Die Tester berechneten, ob dieses Vermögen höher oder niedriger war als das Garantiekapital, das der Anbieter am Ende mindestens auszahlen muss. Dieses setzt sich aus den eingezahlten Beiträgen und Zulagen zusammen.

Neben dem aktuellen Stand der Verträge begutachteten die Tester auch deren Entwicklung von Ende 2023 bis Ende 2024. Dazu wurde das bislang angesparte Vermögen ins Verhältnis zum Garantiekapital gesetzt.

Außerdem wurde jeweils die Aktienquote und ihre Entwicklung in diesem Zeitraum ermittelt. „Dies erreichten wir, indem wir die Werte von Aktienanlage und Altersvorsorgevermögen in Beziehung setzten“, berichten die Tester. Auch Mischfonds mit Aktienanteil seien berücksichtigt worden. Allerdings konnten aufgrund teils fehlender Unterlagen hier nur 188 Verträge ausgewertet werden.

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Vertragsstand weist bei einigen Verträgen ein Minus auf

Das Ergebnis: Die diesjährige Stichprobe zeigt, dass bei den meisten Verträgen zum Stichtag 31. Dezember 2024 das Vermögen größer war als die Summe aus Eigenbeiträgen und Zulagen. Ein Vertrag kommt auf ein Vermögen von mehr als 200.000 Euro bei einem Garantiekapital von 80.000 Euro. Vier Verträge haben ein Vermögen von mehr als 150 000 Euro, 36 von mehr als 100.000 Euro.

Allerdings weist die abgedruckte Grafik auch einige Kontrakte aus, die deutlich im Minus waren. Genaue Zahlen nennt die Stiftung Warentest nicht. Hinzu kommen zahlreiche Sparpläne, die auf oder nur knapp über der „Garantielinie“ liegen. Damit stagnierte ihre Wertentwicklung oder war nur minimal positiv.

Je höher die Aktienquote, desto größer die Renditechancen.

Stiftung Warentest

Entwicklung von Ende 2023 bis Ende 2024 meist positiv

Für nahezu alle Verträge wurde hingegen eine positive Wertentwicklung von Ende Dezember 2023 bis Ende Dezember 2024 verzeichnet. In diesem Zeitraum schafften die meisten auch den Sprung über die „Garantielinie“, keiner blieb darunter.

„Bei 22 von 204 Verträgen liegt das Verhältnis von Vermögen zu Garantie bei mehr als 300 Prozent. Hier hat sich die Summe der eingezahlten Beiträge und Zulagen also verdreifacht. Bei weiteren 22 Verträgen liegt das Verhältnis unter 100 Prozent. Hier ist das Vermögen geringer als die Summe aus Beiträgen und Zulagen“, schreiben die Tester zu dieser Auswertung.

Bei den meisten Fondssparplänen hat sich die Aktienquote im Vertragsvermögen vom 31. Dezember 2023 bis zum 31. Dezember 2024 erhöht. Laut den Angaben haben 74 von 188 Verträgen, die vollständig vorlagen und somit ausgewertet werden konnten, eine Aktienquote von 100 Prozent.

Verträge, die in einer schlechten Börsenphase oder Niedrigzinsphase starteten, sind schlechter gelaufen.

Stiftung Warentest

Anlageverhalten der Fondsgesellschaften kaum nachvollziehbar

Das Fazit der Tester: „Ein Vertrag kann sich sehr unterschiedlich entwickeln, selbst wenn er beim gleichen Anbieter abgeschlossen worden ist. Wie die Fondsgesellschaften das Geld ihrer Kunden anlegen, ist kaum nachvollziehbar. Gewiss ist jedoch: Je höher die Aktienquote, desto größer die Renditechancen.“

Gut gestartete Verträge, die seit mehr als 20 Jahren laufen, würden meist einen großen Kapitalpuffer enthalten. „Sie konnten von Hochs am Aktienmarkt profitieren und Tiefs abfedern. Verträge, die in einer schlechten Börsenphase oder Niedrigzinsphase starteten, sind schlechter gelaufen“, wird berichtet.

Der Beitrag „204 Verträge von Lesern unter der Lupe“ lässt sich auf der Internetseite der Stiftung Warentest für 4,90 Euro freischalten. Das gesamte Heft Finanzen 9/2025 ist im Onlineshop für 7,49 Euro als Download zu erwerben. Die Print-Ausgabe kann an gleicher Stelle für 7,90 Euro angefordert werden.

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