Ascore: Die besten Lebensversicherer

23.10.2025 – Im diesjährigen Ascore-Scoring der Lebensversicherungsunternehmen haben Allianz, Baloise, Continentale, Ergo Vorsorge, Europa, Hannoversche, LV 1871, Stuttgarter, Universa und Volkswohl Bund ihren Platz in der Spitzengruppe mit sechs Kompassen verteidigt. Neu in diese aufgestiegen ist die Axa. Nicht mehr zu den Anbietern mit der Bestnote gehört die Öffentliche Braunschweig. Grundlage der Berechnung sind 16 Bilanz- und Solvabilitätskennzahlen in Ein-, Drei- oder Fünfjahresbetrachtung.

Die Ascore Das Scoring GmbH hat am Donnerstag die aktuelle Auflage ihres LV-Unternehmensscorings veröffentlicht. Bei dem Scoringverfahren wird für jedes Kriterium, bei dem eine selbst definierte Benchmark inklusive Toleranz erfüllt ist, ein Punkt vergeben.

Zur Methodik und Bewertung mit Kompassen

1,0 Zähler gibt es „bei Überschreiten (oder Erreichen) der Benchmark innerhalb der einfachen Toleranz. So ergibt sich insgesamt eine Gesamtpunktzahl, die auf sechs Kompasse umgelegt und in Kompassen dargestellt wird“, wird erläutert.

Wird diese Vorgabe nicht erreicht, aber die Messlatte mit doppelter Toleranz, so gibt es einen halben Punkt. Wird die Messlatte verfehlt, gibt es keine Punkte. Das Unterschreiten einer Benchmark kann auch nicht durch ein Übererfüllen eines anderen Kriteriums kompensiert werden. Wie gut der vorgegebene Maßstab erfüllt wird, bleibt unberücksichtigt.

16 bewertungsrelevante Kennzahlen

Ausgewertet wurden Kennzahlen der 57 (2024: 60) betrachteten Lebensversicherungsgesellschaften aus den Geschäfts- beziehungsweise SFCR-Berichten 2020 bis 2024 beziehungsweise 2022 bis 2024. Für die Bewertung wurden daraus 16 Kennzahlen aus den Bereichen Erfahrung, Sicherheit, Erfolg und Bestand herangezogen:

  • verwaltetes Vermögen (Kapitalanlage inklusive FLV),
  • Eigenmittelquote gemäß GDV (Drei-Jahres-Durchschnitt),
  • Quote der festgelegten RfB (Drei-Jahres-Durchschnitt),
  • Quote der freien RfB (inklusive SÜAF, Drei-Jahres-Durchschnitt),
  • Bewertungsreservequote (Drei-Jahres-Durchschnitt),
  • Solvabilitäts-Quote II (Netto-SCR-Quote, Drei-Jahres-Durchschnitt),
  • Solvabilitäts-Quote II mit Volatilitätsanpassung (sofern vorhanden, Drei-Jahres-Durchschnitt),
  • Ergebnisquote (Drei-Jahres-Durchschnitt),
  • Gewinnzuführungsquote (RfB und Direktgutschrift, Drei-Jahres-Durchschnitt),
  • Überschussquote nach MindZV (Drei-Jahres-Durchschnitt),
  • Abschlusskostenquote (Fünf-Jahres-Durchschnitt),
  • Verwaltungskostenquote (Fünf-Jahres-Durchschnitt),
  • Modifizierte Nettoverzinsung (unter Berücksichtigung von Sondereffekten aufgrund der Zinszusatzreserve, Drei-Jahres-Durchschnitt),
  • Veränderung der laufenden Beiträge (Drei-Jahres-Durchschnitt, berechnet nach interner Formel),
  • Wachstumsquote Neugeschäft (Drei-Jahres-Durchschnitt, berechnet nach interner Formel) und
  • Anteil Verpflichtungsvolumen mit Rechnungszins von über 1,57 Prozent (2024; in Prozent).

Elf Lebensversicherer mit der Höchstnote

  • Die Punktzahlen wurden schließlich in „Kompasse“ umgerechnet. Auf das höchste Ergebnis von sechs dieser Richtungsanzeiger kamen wie im Vorjahr (20.11.2024) elf Unternehmen:

Im Vergleich zum Vorjahr schaffte die Axa den Aufstieg in die Spitzengruppe. Aus dieser herausgefallen ist die Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig.

23 Lebensversicherer erhielten die zweitbeste Note

Insgesamt erhielten erneut 23 Anbieter fünf Kompasse. Vier dieser Richtungsanzeiger wurden an 17 (Vorjahr: 20) Gesellschaften vergeben, drei davon an unverändert fünf Unternehmen. Die Credit Life AG wurde erneut nur mit nur zwei Kompassen bedacht. Schlechtere Noten wurden nicht vergeben.

Ascore LV-Unternehmens-Scoring Notenverteilung (Bild: Wichert)

Die Ergebnisse aller Testkandidaten sind über den Rechner von Ascore einsehbar. Die Detailergebnisse der einzelnen Unternehmen werden auf Anfrage kostenpflichtig herausgegeben.

Überblick zur Marktentwicklung

Zu den Veränderungen des Marktes im Vergleich zum Vorjahr merken die Analysten an, dass sich im Bereich Sicherheit die meisten Kennzahlen der Lebensversicherer nur geringfügig geändert hätten. Die Eigenmittelquote sei um einen halben Prozentpunkt auf rund 131 Prozent gesunken, während die RfB-Quote auf 5,7 (Vorjahr: 5,5) Prozent gestiegen sei.

Weiter wird mitgeteilt, dass bei den Bewertungsreserven und stillen Lasten kaum Veränderungen zu beobachten waren. Die Bewertungsreservequote lag weiterhin bei knapp minus sieben Prozent. Die Quote der stillen Lasten erhöhte sich den Angaben zufolge leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 11,8 Prozent.

Bei den Kennzahlen Nettoverzinsung und laufende Durchschnittsverzinsung war eine leicht positive Entwicklung zu verzeichnen. Es ging jeweils um 0,1 Prozentpunkt auf 2,4 Prozent nach oben.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Geschäftsbericht · Lebensversicherung · Rechnungszins · Scoring · Solvabilität · Zinszusatzreserve
 
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