14.8.2025 – Einem großen Teil der Bevölkerung gelingt es nicht, die selbst gesteckten Sparbeträge tatsächlich zurückzulegen. Laut einer Studie des BVR gehen die Befragten davon aus, durchschnittlich 298 Euro monatlich sparen zu müssen. Das tatsächliche Sparvolumen liegt allerdings nur bei 192 Euro. Damit droht die Vorsorgelücke insbesondere bei niedrigem Einkommen weiter zu steigen. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Frühstartrente und die geplante Reform der Riester-Rente sind aus Sicht des BVR wichtige Schritte.
Die Sparquote in Deutschland ist mit prognostizierten 10,8 Prozent weiterhin hoch. Die seit Ende 2023 andauernde Wachstumsserie des nominalen Geldvermögens der privaten Haushalte setzt sich fort. (VersicherungsJournal 28.4.2025) Dennoch gelingt es einem großen Teil der Bevölkerung nicht, die selbst gesteckten Sparbeträge tatsächlich zurückzulegen.
Die Sparfähigkeit vieler Menschen in Deutschland bleibt auch im Jahr 2025 hinter den eigenen Erwartungen zurück. Das zeigt eine neue Studie des Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR).
Danach gehen die Befragten davon aus, durchschnittlich 298 Euro monatlich sparen zu müssen, um ihren eigenen finanziellen Zielen – etwa im Hinblick auf Altersvorsorge oder Rücklagen – gerecht zu werden. Das tatsächliche Sparvolumen lag allerdings nur bei 192 Euro. Die daraus resultierende Differenz von 106 Euro markiert den bislang höchsten ermittelten Wert in dieser Datenreihe.
„Selbst Menschen mit mittleren Einkommen verfehlen ihre Zielbeträge in einem immer größeren Ausmaß“, so BVR-Chefvolkswirt Andreas Bley. „Die erhöhte Sparquote täuscht darüber hinweg, dass die meisten Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ihre Sparziele verfehlen. Damit droht die Vorsorgelücke weiter zu steigen.“
Wie die Studie weiter zeigt, steigt das subjektiv empfundene Erfordernis, zu sparen – über alle Einkommensgruppen hinweg. Für die meisten Befragten liegt die wahrgenommene Sparnotwendigkeit aber im Schnitt über der tatsächlich erreichten Sparleistung.
Nur die Befragten mit den höchsten Einkommen erreichen ihre Sparziele. Die größte Lücke zeigt sich erwartungsgemäß bei Personen mit niedrigen Einkommen. Diese zu schließen, dürfte kaum möglich sein. So erlauben es beispielsweise hohe Mieten und der Preisanstieg bei Lebensmitteln nicht, mehr Geld zur Seite zu legen.
Zudem besteht die Tendenz, Gelder aus länger laufenden, höher verzinsten Einlagen hin zu sehr liquiden, kurzfristigen Einlagen umzuschichten. Diese Entwicklung dürfte auf die erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit zurückzuführen sein.
Hinzu kommt, dass Haushalte mit geringerem oder mittlerem Vermögen, die typischerweise einen besonders hohen Vorsorgebedarf haben, vorwiegend niedrig verzinste oder renditeschwache Anlageformen nutzen. Dies erschwere den wirtschaftspolitisch gewünschten Vermögensaufbau für die private Altersvorsorge in dieser Personengruppe, so der BVR.
„Wer die gesetzliche Rente ergänzen und echte Vermögensbildung ermöglichen will, muss mehr Menschen den Zugang zu renditestarken Vorsorgelösungen eröffnen. Finanzielle Bildung, einfache Produkte und gezielte Förderung sind dafür zentrale Hebel“, so der BVR-Chefvolkswirt.
Die im Koalitionsvertrag angekündigte Frühstartrente und die geplante Reform der Riester-Rente sind aus Sicht des BVR wichtige Schritte. Sie setzten richtige Impulse, griffen aber zu kurz. Um eine spürbare Breitenwirkung zu erzielen, bräuchte es ein staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot, das allen Erwerbstätigen offensteht.
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