28.4.2025 – Das nominale Geldvermögen der privaten Haushalte betrug zum Jahresende 9.050 Milliarden Euro. Fast 30 Prozent davon entfallen auf Versicherungen. Im vierten Quartal wurde in liquide kurzfristige Einlagen umgeschichtet als Folge erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit und sinkender Zinsen. Vermögensärmere halten ihr Geldvermögen nahezu ausschließlich in risikoarmen Anlagen in Form von Einlagen und Versicherungsansprüchen. Entscheidend dafür, ob ein Haushalt viel Vermögen hat, sind vor allem Immobilienbesitz, Betriebsvermögen und Aktieneigentum.
Das nominale Geldvermögen der privaten Haushalte betrug zum Jahresende 9.050 Milliarden Euro. Dies teilte die Deutsche Bundesbank mit. Mit dem bereits fünften Anstieg in Folge setzte sich die seit Ende 2023 andauernde Wachstumsserie somit fort.
Vom gesamten Geldvermögen werden 37,6 Prozent in Form von Bargeld und Einlagen gehalten. Im vierten Quartal 2024 schichteten die privaten Haushalte ihre Gelder von länger laufenden, höher verzinsten Einlagen hin zu sehr liquiden kurzfristigen Einlagen um.
Für die gestiegene Präferenz für sehr liquide kurzfristige Einlagen dürften nach Meinung der Bundesbank die erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit und sinkende Zinsen ursächlich sein. Dies zeigt sich auch beim Rentenfondsabsatz. 2024 prägten Fonds, die in Anleihen mit kurzer Laufzeit (bis zu drei Jahren) investieren, das Bild.
Nach Einlagen/Bargeld folgen als zweitgrößte Gruppe mit 28,4 Prozent die Versicherungs-, Alterssicherungs- und Standardgarantiesysteme.18,7 Prozent sind in Aktien und 12,9 Prozent in Investmentfondsanteilen investiert.
Mit der verteilungsbasierten Vermögensbilanz (Distributional Wealth Accounts, DWA) stellt die Bundesbank zusätzliche Daten zur Vermögensverteilung der privaten Haushalte zur Verfügung.
Hier zeigt sich, dass die erzielbaren realen Renditen mit zunehmendem Nettovermögen steigen. Der Grund für die Unterschiede in der Renditehöhe zwischen vier Vermögensgruppen ist die jeweilige Portfoliozusammensetzung.
Die vermögensärmere Hälfte der Verteilung hält ihr Geldvermögen nahezu ausschließlich in risikoarmen Anlagen in Form von Einlagen und Versicherungsansprüchen. Da die Rendite auf diese beiden Anlageinstrumente in den vergangenen Jahren vergleichsweise schwach ausfiel, war auch die Gesamtrendite entsprechend gering und zumeist sogar negativ.
Die Rendite der vermögendsten zehn Prozent der Haushalte wurde hingegen maßgeblich durch die Rendite von Kapitalmarktinstrumenten geprägt. Insbesondere positive Kursentwicklungen trugen im Jahresverlauf 2024 zu hohen Renditen bei. Über alle Haushalte hinweg lag die reale Gesamtrendite im vierten Quartal 2024 bei knapp zwei Prozent.
In der Studie „Private Haushalte und ihre Finanzen“, die die Bundesbank vor knapp zwei Wochen veröffentlicht hat, wird nicht nur das Geldvermögen berücksichtigt, sondern auch Sachwerte. Das Ergebnis: Entscheidend dafür, ob ein Haushalt viel Vermögen hat, sind vor allem Immobilienbesitz, Betriebsvermögen und Aktieneigentum.
Darüber verfügen Haushalte mit niedrigem Einkommen deutlich seltener. Die Folge: ein extrem ungleich verteiltes Gesamtvermögen. Zehn Prozent der reichsten Haushalte besitzen 54 Prozent des gesamten Nettovermögens, die vermögensärmere Hälfte der deutschen Haushalte besitzt lediglich drei Prozent des Nettovermögens.
Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte erhöhten sich im vierten Quartal 2024 leicht um fünf Milliarden Euro auf insgesamt 2.136 Milliarden Euro. Die geringe Zunahme resultierte hauptsächlich aus einer auf vier Milliarden Euro gefallenen Kreditaufnahme.
Aufgrund des gestiegenen nominalen Bruttoinlandsprodukts sank die Verschuldungsquote dennoch um 0,2 Prozentpunkte auf 49,6 Prozent. Die Verschuldungsquote entspricht der Verschuldung im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (gleitende Vierquartalssumme).
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