15.10.2025 – Herz-/Kreislauferkrankungen waren im vergangenen Jahr ein weiteres Mal die mit Abstand häufigste Todesursache in Deutschland, gefolgt von Krebsleiden. Diese beiden Krankheitsgruppen kommen laut der aktuellen Todesursachenstatistik von Destatis auf einen Anteil von fast 57 Prozent. An dritter und vierter Stelle liegen nach jeweils deutlichen Zunahmen Atemwegserkrankungen sowie psychische und Verhaltensstörungen. Besonders kräftig gestiegen ist in den letzten Jahren die Zahl der an den verschiedenen Arten von Demenz gestorbenen Personen.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat am Mittwoch die endgültigen Ergebnisse der Todesursachenstatistik für 2024 veröffentlicht. Demnach hat die Zahl der Todesfälle um annähernd zwei Prozent auf 1.007.758 abgenommen. Damit wurden die im Januar publizierten, vorläufigen Zahlen (VersicherungsJournal 14.1.2025) um 0,5 Prozent nach oben korrigiert.
Insgesamt war ein Rückgang – übrigens der zweite in Folge – um 20.448 im Vergleich zum Jahr zuvor (VersicherungsJournal 20.8.2024) zu beobachten. Es war erst das vierte Mal seit 1946, dass hierzulande mehr als eine Million Menschen verstarben (16.12.2022). Dies war allerdings seit 2021 durchgängig der Fall. Der Rekordwert wurde dabei im Jahr 2022 (15.11.2023) erreicht.
Die niedrigste Zahl an Verstorbenen in diesem Jahrhundert war 2004 zu verzeichnen. Seinerzeit waren etwa 190.000 Todesfälle beziehungsweise fast ein Fünftel weniger als zuletzt vermeldet worden.
Nach Destatis-Angaben gingen weiterhin knapp über ein Drittel der Sterbefälle auf Krankheiten des Kreislaufsystems wie Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Schlaganfall zurück. Nach absoluten Zahlen war ein Rückgang um 2,6 Prozent auf 339.212 zu beobachten. Zum Vergleich: Ende der 1980er-Jahre betrug der Anteil noch über die Hälfte und 2012 rund 40 Prozent.
Einer Krebserkrankung (Neubildungen) erlag im Berichtsjahr erneut knapp jeder vierte Verstorbene. Bei einer minimalen Steigerung der Fallzahl auf 238.388 erhöhte sich der Anteil von 23,2 auf 23,7 Prozent. Anfang der 1980er-Jahre lag der Anteil noch lediglich bei rund einem Fünftel.
Dritthäufigste Todesursache waren erneut Krankheiten des Atmungssystems wie unter anderem COPD oder Grippe. Mit 72.502 wurden 3,6 Prozent mehr Fälle registriert. Der Anteile erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte auf fast 7,5 Prozent.
Weiterhin an vierter Stelle folgen psychische und Verhaltensstörungen wie unter anderem Demenz mit 72.181 Fällen (plus 3,9 Prozent). Den Angaben zufolge waren zu mehr als 60 Prozent Frauen betroffen.
Nach den Ergebnissen der Todesursachenstatistik wurden im vergangenen Jahr 61 927 Sterbefälle durch eine Demenzerkrankung verursacht (plus 4,4 Prozent). Die Zahl lag nach Angaben der Statistiker um 23,2 Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2024. Für die Berechnung wurden laut Destatis die ICD-10-Diagnosen F00 „Demenz bei Alzheimer-Krankheit“, F01 „Vaskuläre Demenz“, F02 „Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten“ und F03 „Nicht näher bezeichnete Demenz“ zusammengefasst. Das Amt teilte weiter mit, dass Demenz in ihren verschiedenen Ausprägungen seit Jahren eine der häufigsten Todesursachen bei Frauen sei und auch bei Männern stetig zunehme. So sei die Zahl der an Demenz verstorbenen Männer im Jahr 2024 mit 21.247 Verstorbenen um 27,9 Prozent höher als im Zehnjahresdurchschnitt gewesen. Demgegenüber seien 40.680 Frauen an Demenz gestorben, was um „lediglich“ 20,8 Prozent über dem Schnitt der Jahre 2015 bis 2024 gelegen habe. Die Statistiker heben hervor, dass rund 89,1 Prozent der im vergangenen Jahr an Demenz Verstorbenen mindestens 80 Jahre alt gewesen seien. Die Fallzahl bei den Hochbetagten habe sich im Berichtsjahr um 4,6 Prozent erhöht. |
Quelle: Destatis |
Rund jeder 20. bis 25. Sterbefall fiel in die Kategorien äußere Ursachen (wie Unfälle, Suizid oder Komplikationen bei medizinischen oder chirurgischen Eingriffen), Krankheiten des Verdauungssystems (wie Leberzirrhose oder Blinddarmdurchbruch), Erkrankungen des Nervensystems oder Endokrine Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (wie etwa Diabetes mellitus).
Die beiden letztgenannten Todesursachen tauschten in der Rangliste die Plätze.
Wie aus den Destatis-Daten weiter hervorgeht, verstarben im Berichtsjahr mehr Frauen (Anteil 50,11 Prozent) als Männer (49,89 Prozent). Ein Jahr zuvor waren noch minimal mehr Herren als Damen gestorben.
Bei den Krebstoten waren die Männer mit weiterhin fast 54 Prozent in der Überzahl. Die Herz-/Kreislauferkrankungen verteilten sich unverändert zu rund 47 Prozent auf Männer und zu etwa 53 Prozent auf Frauen.
An einem Herzinfarkt, der zu dieser Krankheitsgruppe gehört, verstarben 41.258 (2023: 43.839) Personen. Männer kommen auf einen Anteil von weiterhin etwa 60 Prozent, Frauen lagen unverändert bei rund 40 Prozent.
Thomas Haupt - Man stirbt nicht an, sondern mit Demenz. mehr ...
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