27.3.2024 – Warum der Alte Leipziger-Hallesche Konzern mit dem Verlauf des Geschäftsjahrs 2023 sehr zufrieden ist und wie sich die einzelnen Sparten entwickelten, wurde am Dienstag der Presse präsentiert. (Bild: ALH)
Auf der virtuellen Bilanz-Pressekonferenz hat die Alte Leipziger/Hallesche Gruppe (ALH) am Dienstag ihre Geschäftsberichte für 2023 präsentiert. Dabei zeigte sich Vorstandsvorsitzender Christoph Bohn sehr zufrieden mit den Ergebnissen: „Unser Ziel, Marktanteile zu gewinnen, haben wir erreicht.“
Der Gesamtumsatz inklusive Bauspar- und Investmentfondstochter kletterte gegenüber dem Vorjahr (VersicherungsJournal 22.3.2023) um 1,7 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. „Für die Hallesche, den Marktführer in Innovationen, war es ein Super-Super-Rekordjahr.“
Die Hallesche Krankenversicherung a.G. erzielte 2023 das höchste Neugeschäft ihrer Firmengeschichte. Gemessen in Monats-Soll-Beiträgen erhöhte es sich um 47,7 Prozent auf 7,7 (Vorjahr: 5,2) Millionen Euro. Dazu trug die Vollversicherung mit plus 53,5 Prozent bei. Auch die betriebliche Krankenversicherung ist mit einem Plus von 34,4 Prozent stark gewachsen.
Nach Meinung von Hallesche-Vorständin Wiltrud Pekarek hat das Bewusstsein für die Absicherung gesundheitlicher Risiken seit Corona zugenommen. „Außerdem bekommt jeder die Probleme in den Praxen mit und die Diskussionen um die Finanzierung unseres Gesundheitssystems.“
Die stark steigenden Leistungsaufwendungen zeigen sich auch bei der Halleschen mit einem Plus von 12,3 Prozent auf mehr als eine Milliarde Euro. Wie in der gesamten Branche wurden insbesondere stationäre Aufenthalte teurer. „Aber auch die Frequenz bei den Arztbesuchen hat sich erhöht,“ stellte Pekarek fest. Sie erwartet deshalb Prämienerhöhungen „in der Breite“.
Die Beitragseinnahmen der Hallesche stiegen um 8,0 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro. Die Zahl der versicherten Personen (Voll- und Zusatzversicherung) wuchs um 1,1 Prozent auf 887.220. Die Hallesche erwirtschaftete einen Bruttoüberschuss von 179 (Vorjahr: 130) Millionen Euro. 159 Millionen Euro wurden der RfB zugeführt und mit 15 Millionen Euro das Eigenkapital gestärkt auf 445 Millionen Euro.
Das Neugeschäft der Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. (AL Leben) erhöhte sich bei den laufenden Beiträgen um 3,2 Prozent auf 220 Millionen Euro. Dagegen ging das Einmalbeitragsgeschäft deutlich zurück um 19,0 Prozent auf knapp 690 Millionen Euro. Dies wurde erklärt mit der schnelleren Reaktionsgeschwindigkeit der Banken auf die gestiegenen Zinsen.
Die gebuchten laufenden Bruttobeiträge stiegen um 3,3 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro. Da die laufenden Beiträge über 75 Prozent der Beitragseinnahmen ausmachen, wirkte sich der Rückgang der Einmalbeiträge weniger stark aus: Die Beitragseinnahmen lagen mit insgesamt 2,88 (Vorjahr: 2,97) Milliarden Euro nur leicht unter Vorjahr.
Fondsrenten machten zusammen mit der Arbeitskraftabsicherung auch 2023 den Großteil am Neugeschäft gegen laufenden Beitrag (61,6 Prozent) der AL Leben aus. Die fondsgebundenen Tarife legten im laufenden Beitrag sowohl im Neugeschäft (+7,2 Prozent) als auch im Bestand (+7,7 Prozent) deutlich zu. Positiv hat sich ebenfalls das bAV-Neugeschäft entwickelt.
Dank eines verbesserten Kapitalanlage- und weiter ansteigenden Risikoergebnisses lag der Rohüberschuss der AL Leben vor Steuern in Höhe von 433 Millionen Euro um fast ein Drittel über dem Vorjahreswert. Die Solvabilitätsquote belief sich zum 31.12.2023 auf über 340 Prozent. Das Eigenkapital wurde um 41 auf 1.118 Millionen Euro gestärkt.
Die Alte Leipziger Versicherung AG verzeichnete im Neugeschäft mit einem Produktionsplus von 41,3 Prozent auf knapp 100 Millionen Euro das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Die gebuchten Bruttobeiträge erhöhten sich um 15,4 Prozent auf 482 Millionen Euro. Stark gewachsen ist der Bereich Privatschutz mit einem Plus von 40,1 Millionen Euro oder 31,1 Prozent.
Alle Privatschutzsparten von Hausrat- über Haftpflicht- und Unfallversicherung konnten deutliche Zuwächse verzeichnen. Besonders stark wuchs die Wohngebäudeversicherung. Das Gewerbesegment entwickelte sich mit einem Plus von 16,6 Prozent ebenfalls sehr positiv.
Die Geschäftsberichte der einzelnen Unternehmen stehen auf dieser Internetseite.
Für das laufende Jahr prognostiziert die AL Leben einen Rückgang des Neugeschäftsvolumens von 910 auf 650 Millionen Euro. Für das Einmalbeitragsgeschäft wird erneut mit einem Einbruch gerechnet. Die gesamten Beitragseinnahmen werden bei 2,7 Milliarden Euro erwartet.
Die Hallesche geht für das Jahr 2024 von einem Neugeschäft in Höhe von 7,2 Millionen Euro Monats-Soll-Beitrag aus. Die gebuchten Bruttobeiträge sollen um 6,1 Prozent steigen. Bei den Gesundheitsaufwendungen wird ein Steigerungssatz von 4,5 Prozent erwartet.
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