26.11.2025 – Laut eigenen Angaben kümmert sich die Mehrheit der Deutschen regelmäßig darum, ihre persönlichen Risiken passend abzusichern. Dabei schätzen sie unabhängige Informationen, zeigt eine aktuelle Umfrage der Verbraucherzentralen, die für ihren neuen Schnellcheck im Internet werben. Dort landen manche Vorsorgeprodukte auf der Schwarzen Liste, während viele Privatleute sie relevant finden.
Das Angebot an Versicherungen empfinden 47 Prozent der Internetnutzer in Deutschland als unübersichtlich und schwer verständlich. Nur jeder Fünfte widerspricht dieser Aussage. Jeder Dritte zeigt sich in diesem Punkt neutral.
Das ergibt eine repräsentative Online-Umfrage der Infas Quo GmbH im Auftrag des Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. Die Marktforscher befragten Ende Oktober 1.110 deutschsprachige Menschen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren.

Demnach haben 38 Prozent der Teilnehmer Schwierigkeiten dabei, die Wichtigkeit einer Versicherung zu beurteilen. Rund ein Drittel behauptet hingegen von sich, es falle ihm oder ihr nicht schwer. Die restlichen 29 Prozent sind in diesem Punkt unentschieden.
Bei der Frage nach ihrer jeweiligen Absicherung sagen immerhin 87 Prozent aller befragten Personen, dass sie eine Privathaftpflichtversicherung besitzen. Doch von der Teilgruppe der Berufstätigen hat nur jeder Dritte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen.
Alternative Produkte zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft haben die Studienautoren nicht abgefragt, erklärt Charlotte Pscheidl auf Anfrage des VersicherungsJournals. Sie ist Projektleiterin für wirtschaftlichen Verbraucherschutz des Auftraggebers mit Sitz in Potsdam.
Doch in der Tendenz „zeigen die Ergebnisse der Befragung, dass ausgerechnet wichtige Policen häufig nicht abgeschlossen werden“, kommentiert Sandra Klug vom Verbraucherzentrale Hamburg e.V. „Existenzbedrohende Risiken sollten immer abgesichert werden.“
„Eine Haftpflichtversicherung hat absolute Priorität und eine Versicherung gegen Berufsunfähigkeit ist für alle sinnvoll, die auf ihr Einkommen angewiesen sind“, so Klug weiter. Von manch anderen Policen raten viele Verbraucherschützer hingegen oftmals ausdrücklich ab.
Das betrifft beispielsweise viele Produkte der Assekuranz für die private Altersvorsorge. Laut Kluge „sind diese Produkte in der Regel überflüssig, auch wenn sie von den Versicherungsgesellschaften stark beworben werden. Zudem sind die Verträge oft teuer, unflexibel und intransparent.“
Doch die befragten Privatleute halten kapitalbildende Versicherungen für besonders relevant, zeigt die Umfrage. Wichtig seien demnach etwa private Rentenversicherungen (49,5 Prozent Zustimmung), Kapitallebensversicherungen (24,1) oder Sterbegeldversicherungen (19,5).

Damit Vorsorgesparer sinnvolle Entscheidungen treffen können, bieten die deutschen Verbraucherzentralen das neue Online-Tool Versicherungs-Check an. Es wurde nach Angaben der Initiatoren vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gefördert.
Abgefragt werden hierbei
Ausgegeben wird anschließend eine Übersicht aller Versicherungen, die
Dem Nutzer solle diese Liste allerdings lediglich „eine erste Orientierung“ liefern, um ihn „bei der Wahl eines bedarfsgerechten Versicherungsschutzes zu unterstützen“, betonen die Betreiber des Schnellchecks. Sie ersetze ausdrücklich nicht die Beratung zum jeweiligen Einzelfall.
Denn nur der persönliche Bedarf des Kunden sei entscheidend dafür, welche Versicherungen für ihn oder sie sinnvoll sind. Die wenigen persönlichen Angaben erlauben nämlich keine tiefergehende Analyse des Versicherungsbedarfs.
Auch reichen die erklärenden Hinweise oft nicht aus, um teils komplexe Versicherungen eindeutig einzuordnen. Im Einzelfall könne „eine von den Verbraucherzentralen gemeinhin als wenig sinnvoll erachtete Versicherung“ für bestimmte Kunden sehr wohl sinnvoll sein.
Weil sich das aber mit der Zeit ändern kann, sollten Privatleute regelmäßig prüfen, ob ihre Versicherungen zu ihren Bedürfnissen passen. Laut eigenen Angaben kümmert sich die Mehrheit der Befragten relativ häufig darum. Das zeigen die Anteile der Antworten auf die Frage „Wann haben Sie das letzte Mal Ihr Versicherungsportfolio, also alle Ihre Versicherungen, überprüft?“:
„Wir raten, Versicherungen alle zwei bis drei Jahre unter die Lupe zu nehmen – und zusätzlich immer dann, wenn sich die Lebensumstände ändern“, empfiehlt Verbraucherschützerin Klug. Als konkrete Beispiele benennt sie Umzug, Heirat, Familienzuwachs, Scheidung oder Renteneintritt.
Wenn sich die Laien über Versicherungen informieren wollen, achten sie auf unabhängige Quellen. Dies ist laut der Umfrage für 47 Prozent der Teilnehmer äußerst wichtig. Nur zwei Prozent von ihnen ist dies eigenen Angaben zufolge relativ oder vollkommen egal.
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