24.11.2025 – Ein Vergleich der durchschnittlichen Rentenhöhe nach mindestens 35 Beitragsjahren zeigt teils erhebliche regionale und geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen den Bundesländern. So liegt die Bruttorente in Thüringen 233 Euro unter der im Saarland. Frauen erhalten bundesweit im Schnitt rund 30 Prozent weniger Rente als Männer.
Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat ihren „Rentenatlas 2025“ (PDF, 2,0 MB) veröffentlicht. Er bietet einen Einblick in die Einnahmen und Ausgaben der Deutschen Rentenversicherung sowie in regionale Unterschiede bei der Rentenhöhe.
Demnach nahm die Deutsche Rentenversicherung im Jahr 2024 402,0 Milliarden Euro ein, wovon 305,8 Milliarden auf Beiträge von Versicherten entfielen. 96,1 Milliarden entfielen auf Zuschüsse des Bundes sowie andere Einnahmequellen, etwa Erstattungen der Versorgungsträger. Die Ausgaben bezifferten sich auf 402,8 Milliarden Euro.
Im Jahr 2023 zählte die Rentenversicherung 58,5 Millionen Versicherte, wovon 40,1 Millionen aktiv und 18,4 Millionen passiv versichert waren. Passiv versichert sind Personen ohne eine Kontoveränderung, die in der Vergangenheit beitragspflichtig versichert waren. Für 2024 lagen hierzu noch keine genauen statistischen Daten vor.
Im Jahr 2024 wurden circa 26,15 Millionen Rentenempfänger gezählt.
Der Rentenatlas weist auch aus, wie hoch die gesetzlichen Altersrenten nach Bundesländern sind. Grundlage sind die Bruttorenten von mindestens langjährig Versicherten – also Rentenbezieher, die bis zum Renteneintritt mindestens 35 Jahre und länger in der GRV versichert waren. Angegeben sind die Renten vor Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung sowie Steuern.
Die durchschnittliche Bruttorente mindestens langjährig Versicherter beträgt bundesweit 1.692 Euro. Männer erhalten dabei mit 1.892 Euro im Durchschnitt rund 30 Prozent höhere Renten als Frauen, die auf 1.459 Euro kommen.
Die höchste durchschnittliche Bruttorente an Versicherte mit mindestens 35 Beitragsjahren wurde 2024 im Saarland gezahlt. Dort erhielten Altersrentner im Schnitt 1.805 Euro brutto. Männer kamen auf 2.002 Euro, Frauen auf 1.440 Euro.
Dahinter platziert sich Nordrhein-Westfalen mit 1.773 Euro Bruttorente. Männer erhielten im Durchschnitt 2.005 Euro und Frauen 1.455 Euro. Ostberlin platziert sich auf Rang drei mit 1.756 Euro, wobei hier der Unterschied zwischen den Geschlechtern deutlich geringer ausfällt: Männer erhielten im Schnitt 1.847 Euro und Frauen 1.682 Euro.
Ebenfalls vergleichsweise hohe Renten beziehen die Ruheständler in Baden-Württemberg (1.755 Euro), Hessen (1.752 Euro), Hamburg (1.743 Euro) und Rheinland-Pfalz (1.716 Euro).
Die DRV weist in ihrem Pressetext darauf hin, dass ein tendenzieller Zusammenhang mit der aktuellen oder früheren Wirtschaftskraft der Bundesländer besteht. So hatte das Saarland lange Zeit starke Industriebranchen wie Bergbau und Stahl, die vergleichsweise hohe Löhne zahlten – was sich auf die Höhe der erworbenen Rentenansprüche ausgewirkt hat.

Im Vergleich der Bundesländer zeigt sich ein deutliches Ost-West-Gefälle. Die vier Bundesländer mit den durchschnittlich niedrigsten Bruttorenten liegen allesamt im Osten der Republik – mit Thüringen als Schlusslicht. Mindestens langjährig Versicherte erhielten dort 2024 im Schnitt 1.572 Euro Monatsrente und damit 233 Euro – beziehungsweise rund 13 Prozent – weniger als im Saarland.
Vergleichsweise niedrige Bruttorenten werden an langjährig Versicherte auch in Sachsen-Anhalt (1.580 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (1.591 Euro) und Sachsen (1.594 Euro) gezahlt.
Demgegenüber ist das Rentengefälle zwischen Männern und Frauen in den ostdeutschen Bundesländern deutlich geringer als in den alten Ländern. Frauen in Ostberlin (1.682 Euro) und Brandenburg (1.543 Euro) erhalten bundesweit sogar die höchsten durchschnittlichen Bruttorenten.
Ein wesentlicher Grund dafür liegt in der hohen Erwerbsbeteiligung und der weit verbreiteten Vollzeitbeschäftigung von Frauen zu DDR-Zeiten. Männer erhalten die höchsten Renten mit 2.013 Euro in Baden-Württemberg und mit 2.005 Euro in Nordrhein-Westfalen.
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