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Signal Iduna hat wieder Ärger mit der Bafin

17.10.2025 – Die Signal Iduna Lebensversicherung bleibt im Visier der Versicherungsaufsicht: Eine neue Anordnung zeigt, dass die Geschäftsorganisation des Unternehmens weiterhin nicht den Anforderungen der Bafin genügt.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat die Signal Iduna Lebensversicherung a.G. erneut wegen Mängeln bei ihrer IT gerügt. Demnach habe sie dem Versicherer angeordnet, „eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation im Bereich der IT sicherzustellen“ und Mängel zu beseitigen, wie die Aufsichtsbehörde auf ihrer Webseite mitteilt. Die Anordnung sei bestandskräftig.

Probleme mit Berechtigungsmanagement

Es ist nicht das erste Mal, dass der Lebensversicherer Ärger mit der Aufsichtsbehörde hat. Bereits im Mai 2023 hatte die Behörde einen Kapitalaufschlag auf die Solvabilitätskapital-Anforderung festgesetzt, weil sie Mängel in der IT-bezogenen Geschäftsorganisation sah. Der Versicherer musste sein Eigenkapital um 3,25 Prozent erhöhen, um Risiken abzufedern (VersicherungsJournal 23.11.2023).

Der im Juli ausgeschiedene Vorstandschef Ulrich Leitermann begründete damals die Maßnahme der Bafin vor allem mit Problemen beim Berechtigungsmanagement. Dazu gehört, wer unter welchen Voraussetzungen Zugriff auf welche Daten hat, etwa wenn Mitarbeiter in eine andere Abteilung wechseln (6.3.2024).

Signal Iduna hat noch nicht alle Mängel beseitigt

In der neuen Mitteilung macht die Aufsichtsbehörde einen Verstoß gegen § 23 Absatz 1 VAG geltend. Er verpflichtet Versicherer zu einer Geschäftsorganisation, die dem Umfang und der Komplexität ihrer Tätigkeiten angemessen ist – und Zuständigkeiten klar regelt.

Ein Sprecher des Konzerns bestätigte gegenüber der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH, dass die aktuelle Rüge im Zusammenhang mit den Mängeln steht, die bereits 2023 beanstandet wurden.

So habe es im Jahr 2024 eine Nachprüfung gegeben, wonach sich der Standard in der IT verbessert habe, aber noch nicht allen Anforderungen genüge. Dabei gehe es auch darum, bei allen Anwendungen eine „technische Berechtigungsvergabe“ einzuführen, wird der Sprecher zitiert. Eine entsprechende Anfrage des VersicherungsJournals bei der Signal Iduna blieb bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet.

Der Konzern hat weitere Baustellen

Die IT-Probleme sind nicht die einzige Baustelle für den neuen Konzernchef Torsten Uhlig. So muss die Signal Iduna in den kommenden zehn Jahren jede zweite Innendienststelle neu besetzen, weil viele Mitarbeiter in Rente gehen.

Eine Vielzahl von Tarifen muss zudem verwaltet werden: Aufgrund von übernommenen PKV-Beständen aus der Vergangenheit zählt der Konzern heute 1.000 unterschiedliche Tarife (7.3.2025). Auch hatte der Konzern hohe Summen in die Signa-Gruppe von René Benko investiert und musste nach deren Pleite Gelder abschreiben.

Auch andere Versicherer mussten nachbessern

Auch andere Versicherer sind wegen Organisationsmängeln bereits ins Visier der Bafin geraten. So hat die Behörde Kapitalaufschläge gegen die Axa Krankenversicherung AG (17.5.2023) und die Haftpflichtkasse VVaG (20.12.2024) verhängt.

Die IT-Sicherheit hat die Bafin als einen ihrer Aufsichtsschwerpunkte ausgerufen. Sie warnt vor den Folgen zunehmender Hackerangriffe, dem Abfluss sensibler Kundendaten und dem Verlust wichtiger Unternehmensdaten. Gleichzeitig könnten ohne funktionierende IT die Auszahlung von Versicherungsleistungen und die Regulierung von Schäden gefährdet sein.

 
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