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LV 1871 überarbeitet BU-Tarife und digitale Antragsstrecke

27.6.2025 – Der Lebensversicherer hat seine Vertragsbedingungen für die Berufsunfähigkeitsversicherung überarbeitet. Neu aufgenommene Berufe und eine überarbeitete digitale Antragsstrecke sollen den Vermittlern ihre Arbeit erleichtern.

Die Lebensversicherung von 1871 a.G. München hat ihre Bedingungswerke für die private Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) überarbeitet. Das teilt der Versicherer der Presse mit.

Nachversicherung in der Berufsunfähigkeitsversicherung verbessert

Hermann Schrögenauer (Bild: LV 1871)
Hermann Schrögenauer (Bild: LV 1871)

Nach Angaben des Unternehmens wurden mehr als 200 Berufe neu bewertet – darunter viele Handwerks-, Mint- und Industrieberufe. Für diese Gruppen sinken die Prämien nach Unternehmensangaben um bis zu 15 Prozent.

„Mit der aktuellen Überarbeitung reagieren wir auf den Wandel am Arbeitsmarkt – die Anforderungen ändern sich und neue Berufsbilder entstehen“, sagt Hermann Schrögenauer, Vertriebsvorstand der Gesellschaft.

Nachgebessert hat der Versicherer auch bei der Nachversicherungsgarantie. Laut AVB 02.2025 des Tarifs „Golden BU“ (PDF, 857 KB) ist bei ereignisabhängigen Nachversicherungen eine Erhöhung der BU-Rente um bis zu 6.000 Euro jährlich möglich, jedoch nicht um mehr als 50 Prozent des bisherigen Rentenbetrags.

Bei ereignisunabhängigen Nachversicherungen liegt die maximale Erhöhung nun bei 3.000 Euro jährlich. Unabhängig vom Anlass muss jede Erhöhung mindestens 600 Euro betragen.

Liste der versicherbaren Berufe erweitert

Darüber hinaus hat der Versicherer auch neue Berufe in die Liste der versicherbaren Tätigkeiten aufgenommen. Neue Berufsbilder seien beispielsweise Medizin- oder Umwelttechnologen, ESG-Manager oder Raumentwicklungsplaner. Bei den Studenten wurden weitere Studienrichtungen wie zum Beispiel Neurowissenschaften, Bioinformatik oder Geoinformatik ergänzt.

BU-Experte Matthias Helberg, Inhaber der Matthias Helberg Versicherungsmakler e.K. erklärt dem VersicherungsJournal, dass viele dieser Berufe bereits heute grundsätzlich versicherbar seien. „Aber bislang muss man sie oftmals individuell anfragen, zum Beispiel mit einer Tätigkeitsbeschreibung.

Wenn die LV 1871 sie jetzt in ihren Berufe-Katalog übernimmt, können wir direkt mit der Angebots-Software ein Angebot berechnen und müssen nicht mehr individuell anfragen“, so Helberg. Die Neuregelung erleichtert folglich Versicherungsmaklern die Arbeit.

Man kann auch viele neue Berufe versichern, muss oft aber mit einer Tätigkeitsbeschreibung individuell anfragen.

Matthias Helberg, Versicherungsmakler

Neue Berufsbezeichnungen – eine Herausforderung für BU-Vermittler

Helberg erklärt, dass neu auftretende Berufe – die in letzter Zeit vermehrt auftreten würden – oft mit einer individuellen Anfrage beim BU-Versicherer verbunden seien. Sie bedeuten für Vermittler folglich einen Mehraufwand.

„Man kann auch viele neue Berufe versichern, muss oft aber mit einer Tätigkeitsbeschreibung individuell anfragen. Das gilt auch für die ausufernden englischen Berufstitel, bei denen wir uns auch oft fragen, was der-, oder diejenige denn eigentlich so beruflich macht. Meistens finden wir eine Lösung. Bei ‚Influencern‘ kann es auch mal schwieriger werden“, so der Experte.

Die Zunahme neuer Berufsbezeichnungen hängt mit dem Wandel der Arbeitswelt zusammen: Digitalisierung, Spezialisierung und neue Geschäftsmodelle schaffen Tätigkeiten, die sich nicht mehr eindeutig klassischen Berufen zuordnen lassen. Das zeigen Studien der Forschungsgruppe „Berufliche Arbeitsmärkte“ am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB).

Gleichzeitig legen viele Unternehmen Wert auf modern klingende Jobtitel, etwa im Rahmen des Employer Brandings – also der Strategie, sich als attraktive Arbeitgebermarke zu präsentieren. So wird zum Beispiel aus dem Sachbearbeiter ein „Customer Success Manager“.

Wir haben schon Verträge von Kollegen repariert, die offensichtlich nicht die korrekte Diagnose bei einer solchen digitalen Antragsstrecke finden konnten.

Matthias Helberg, Versicherungsmakler

Digitale Antragsstrecke – zum BU-Vertrag in 15 Minuten?

Matthias Helberg (Bild: Uwe Lewandowski)
Matthias Helberg (Bild: Uwe Lewandowski)

Darüber hinaus wirbt die LV 1871 damit, dass Vermittler den BU-Antrag für ihre Kunden komplett digital und in nur 15 Minuten über die Angebotssoftware ausfüllen und elektronisch unterschreiben können. Bereits im ersten Schritt würden Zahlbeitrag, Monatsrente und die Obergrenze der Nachversicherungsgarantie live angezeigt – was den Antragsprozess deutlich erleichtern soll.

Dieses Werbeversprechen relativiert Matthias Helberg mit dem Hinweis, dass die eigentliche Arbeit des Maklers schon vor dem Ausfüllen der Antragsstrecke beginnt.

„Bei unserer Klientel mit ihren Besonderheiten im Beruf, Freizeit oder Vorerkrankungen funktioniert das in der Regel nicht. Das liegt daran, dass wir oft Befunde und Atteste mit dem Antrag (und vorab der Risikovoranfrage) einreichen, Abrechnungsdiagnosen abklären et cetera“, erklärt der Makler.

Oft würde es Wochen oder gar Monate dauern, bis die Kunden alle Informationen für den Abschluss einer BU zusammenhaben. „Wir finden es auch wichtig, dass die Kunden selbst und in Ruhe die Gesundheitsfragen beantworten. Das geht über eine digitale Antragsstrecke schlecht beziehungsweise gar nicht. Und nicht jede Diagnose oder Krankheit ist im System hinterlegt“, so Helberg.

Das sei die Crux der Digitalisierung, ergänzt der Makler: „Wir haben schon Verträge von Kollegen repariert, die offensichtlich nicht die korrekte Diagnose bei einer solchen digitalen Antragsstrecke finden konnten und stattdessen eine gewählt haben, die so ähnlich klingt“, warnt Helberg davor, sich blauäugig auf die digitalen Antragsstrecken der Versicherer zu verlassen.

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