21.10.2025 – Die E+S Rück prognostiziert, dass die Kfz-Erstversicherer bereits 2025 mit einem versicherungstechnischen Gewinn von 1,4 Milliarden Euro in die Gewinnzone zurückkehren. Im kommenden Jahr könnte das Ergebnis wieder leicht schrumpfen – abhängig davon, wie sich die Schäden aus Naturgefahren entwickeln.
Die E+S Rückversicherung AG hat beim diesjährigen Rückversicherungstreffen in Baden-Baden ihre Prognose für das Kfz-Versicherungsgeschäft vorgestellt. In den Jahren 2022 bis 2024 wurden versicherungstechnische Verluste von insgesamt 5,1 Milliarden Euro verzeichnet, davon 3,4 Milliarden Euro allein 2023.
Nach Einschätzung der auf Deutschland spezialisierten Tochter der Hannover Rück SE wird die Sparte in diesem Jahr erstmals wieder einen versicherungstechnischen Gewinn von voraussichtlich 1,4 Milliarden Euro im Kerngeschäft abwerfen können. Das entspricht 3,6 Prozent der Beitragseinnahmen.
Grund dafür seien erfolgreiche Sanierungsmaßnahmen der Erstversicherer sowie ein bislang unterdurchschnittlicher Verlauf bei Elementarschäden.
„Die deutschen Kraftfahrterstversicherer sind auf einem guten Weg, ihre Profitabilität zurückzugewinnen. Doch der Weg zu einer nachhaltigen Rückkehr in die Gewinnzone ist damit noch nicht abgeschlossen“, sagte Thorsten Steinmann, Vorstandsvorsitzender der E+S Rück.
Die Schadeninflation liege weiterhin deutlich über der allgemeinen Teuerungsrate, insbesondere durch weiter steigende Ersatzteil- und Werkstattkosten im Bereich der Kraftfahrtkaskoversicherung, erklärt der Vorstand.
„Bei der Kraftfahrthaftpflicht nehmen die Kosten im Bereich der großen Personenschäden zu, unter anderem durch höhere Behandlungs- und Pflegekosten. Vor diesem Hintergrund sind weitere gezielte Preiserhöhungen in der Kraftfahrtsparte notwendig, weil Erstversicherer diese Kostensteigerungen in ihrer Preisfindung berücksichtigen müssen“, so Steinmann.
Die deutschen Kfz-Versicherer haben ihre Beiträge in den letzten Jahren im Bestands- und im Neugeschäft in allen Deckungen deutlich angehoben. Waren die Anpassungen im Jahr 2023 noch moderat, zeigte sich bereits 2024 ein deutlicher Trend zu höheren Prämien.
Für 2026 prognostiziert die Hannover Rück einen Anstieg der Bruttobeitragseinnahmen um 6,3 Prozent auf rund 40,2 Milliarden Euro. Gleichzeitig soll die Zahl der versicherten Fahrzeuge von 70,4 Millionen Ende 2023 auf 72,3 Millionen Ende 2026 steigen, was einem Plus von 2,3 Prozent entspräche.
Der versicherungstechnische Gewinn für die Branche sinkt demnach auf 1,2 Milliarden Euro beziehungsweise 3,1 Prozent der Bruttobeitragseinnahmen. Als Gründe für den Rückgang werden eine erwartete Zunahme der Schäden aus Naturgefahren und eine Verteuerung der durchschnittlichen Schadenskosten um fünf bis sechs Prozent genannt.
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