Die besten Auslandsreisekrankenversicherungen laut Stiftung Warentest

13.11.2025 – Die Stiftung Warentest hat Auslandsreisekrankenversicherungen bewertet. Dabei erhielten Ergo Direkt, Hansemerkur und Travelsecure mit ihren Tarifen die Bestnote – sowohl bei den Singles- als auch bei den Familientarifen.

Die Stiftung Warentest hat für ihr aktuelles Finanzen-Heft 12/2025 Auslandsreisekrankenversicherungen unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 91 Tarife von 45 Versicherern geprüft – jeweils für Singles und Familien.

Wozu die Stiftung Warentest rät – und wozu nicht

Die Stiftung rät grundsätzlich dazu, für vorübergehende berufliche wie private Auslandsaufenthalte einen Auslandskrankenschutz abzuschließen – unabhängig davon, ob man gesetzlich oder privat krankenversichert ist.

Nach Angaben der Tester übernehme nicht jede private Krankenversicherung einen Rücktransport aus dem Ausland, weshalb eine Auslandskrankenversicherung als Ergänzung sinnvoll sein könne. Auch Bergungs-, Rettungs- und Suchkosten seien nicht immer über die PKV abgesichert.

Zudem könne ein zusätzlicher Schutz den Anspruch auf eine Beitragsrückerstattung sichern und verhindern, dass ein vereinbarter Selbstbehalt anfalle.

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Abschluss einer Reisekrankenpolice auch innerhalb der EU sinnvoll

Empfehlenswert sei der Schutz auch bei Reisen innerhalb Europas, da Krankenkassen in der Regel nur die Leistungen der öffentlichen Gesundheitsversorgung vor Ort erstatten – einschließlich der dort üblichen Kassensätze. Häufig seien jedoch Behandlungen nur in privaten Kliniken oder durch Privatärzte möglich, so dass Versicherte die Mehrkosten selbst tragen müssten.

Auch bei einem medizinisch notwendigen Transport per Helikopter – etwa durch die Bergrettung nach einem Unfall beim Bergsteigen – übernimmt die GKV die Kosten in der Regel nicht.

Kreditkarten bieten oft nur mangelhaften Schutz

Explizit rät die Stiftung davon ab, sich auf den Auslandskrankenschutz zu verlassen, den einige Kreditkartenanbieter inkludieren. Die Verbraucherschützer berichten von Zuschriften durch Leser, die auf Kosten sitzengeblieben sind, weil der Kreditkartenanbieter nicht zahlen wollte.

Dabei werden folgende Nachteile des Kreditkartenschutzes identifiziert:

  • Der Schutz greift oft nur, wenn die Reise vollständig mit der Kreditkarte bezahlt wurde.
  • Nicht alle Mitreisenden sind automatisch versichert – oft gelte der Schutz nur für den Hauptkarteninhaber, nicht aber für weitere Familienmitglieder.
  • Versicherungssummen sind häufig zu knapp bemessen. Insbesondere bei hohen Kosten wie dem Rücktransport aus dem Ausland reiche der Schutz oft nicht aus.
  • Die Bedingungen seien oft wenig transparent und würden viele Ausschlüsse, Altersgrenzen sowie hohe Selbstbeteiligungen enthalten.

So wurde getestet

Die Stiftung Warentest berücksichtigte ausschließlich weltweit gültige Verträge, die für beliebig viele Reisen innerhalb eines Jahres Schutz bieten. Grundlage der Bewertung waren die jeweiligen Versicherungsbedingungen.

Die untersuchten Kategorien wurden dabei unterschiedlich gewichtet:

  • Versicherungsbedingungen (20 Prozent): Bewertet wurde anhand von zehn Prüfkriterien, etwa ob der Versicherer auf eine verpflichtende Selbstbeteiligung verzichtet oder auch bei begründbaren Verzögerungen der Rückreise leistet. Zwei Leistungspunkte bezogen sich auf die Erstattung von heilpraktischen und nicht schulmedizinisch anerkannten Behandlungen.
  • Medizinische Leistungen (35 Prozent): Elf Kriterien flossen hier ein, unter anderem die Erstattung von Zahnbehandlungen, der Einschluss von Hilfsmitteln wie Gehhilfen sowie die Übernahme stationärer Operationen, auch wenn sie theoretisch aufgeschoben werden könnten.
  • Rücktransport, Bergung und Todesfall (25 Prozent): Bewertet wurde etwa, ob Rücktransportkosten ohne Abzug erstattet werden, Kosten für eine Begleitperson übernommen werden und ein Rooming-in für die Behandlung von Kindern vorgesehen ist.
  • Verständlichkeit der Bedingungen sowie Leistungen bei Krieg oder Pandemie gingen ebenfalls zu je zehn Prozent in die Gesamtwertung ein.
  • Verzichtet der Versicherer auf eine Teilnahme am Schlichtungsverfahren des Versicherungsombudsmanns, wurde die Gesamtnote um eine halbe Stufe herabgesetzt.

Die besten Reisekrankenversicherungen für Singles

Die Höchstnote „sehr gut“ erhielten je zehn Tarife für Singles und Familien. Im Heftartikel selbst sind allerdings nur die jeweiligen Testsieger aufgeführt, nicht die schlechter bewerteten Angebote. Der vollständige Test kann auf der Webseite der Stiftung kostenpflichtig eingesehen werden.

Bei den Tarifen für Einzelpersonen wurden drei Angebote mit der Note 0,5 ausgezeichnet – der bestmöglichen Bewertung innerhalb der Kategorie „sehr gut“. Diese Tarife sind:

Dahinter folgen auf den Rängen vier bis zehn Angebote der DKV Deutsche Krankenversicherung AG, Huk-Coburg-Krankenversicherung AG, Huk24 AG, Vigo Krankenversicherung VVaG, Versicherer im Raum der Kirchen Krankenversicherung AG, DFV Deutsche Familienversicherung AG sowie LVM Krankenversicherungs-AG. Die Bewertungen lagen dabei zwischen 0,7 und 0,9.

Die besten Reisekrankenversicherungen für Familien

Finanzen 12-2025 (Bild: Stiftung Warentest)
Finanzen 12-2025 (Bild: Stiftung Warentest)

Bei den Familientarifen belegen erneut die drei Versicherer die Spitzenplätze, die schon in der Einzelwertung überzeugten: Ergo Direkt, Hansemerkur und Travelsecure. Es handelt sich um die bereits genannten Tarife, die auch hier mit der Note 0,5 bewertet wurden.

Auf den Rangen vier und fünf platzieren sich die Tarife „FamilyMed Tarif RDN“ der DKV (0,6) und „AuslandsReise.Nachaltigkeit ARN.Familie“ der Vigo (0,8). Mit „sehr gut“ wurden darüber hinaus Tarife der DFV, Huk-Coburg, Huk24 AG und VRK ausgezeichnet.

Das Heft „Stiftung Warentest Finanzen 12/2025“ kann auf der Webseite der Verbraucherschützer für 7,90 Euro bestellt werden. Der PDF-Download kostet 7,49 Euro. Der Artikel ist zudem auszugsweise auf dieser Webseite veröffentlicht.

 
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