10.4.2024 – Nach GDV-Angaben kosteten die etwa 95.000 (2022: 80.000) versicherte Wohnungseinbrüche die Branche 340 (270) Millionen Euro. Der Schadendurchschnitt stieg auf einen Rekordwert von 3.500 Euro.
Im vergangenen Jahr haben die deutschen Hausratversicherer für rund 95.000 Wohnungseinbrüche etwa 340 Millionen Euro an Versicherungsleistungen ausbezahlt. Dies geht aus der am Dienstag vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) vorgestellten Einbruchbilanz auf Basis von vorläufigen Zahlen hervor.
Die Anzahl der Delikte nahm zum zweiten Mal in Folge zu. Dabei ging es vom absoluten Tiefststand aus dem Vorvorjahr (VersicherungsJournal 6.4.2022) zunächst um etwa 10.000 Taten (plus etwa ein Siebtel) nach oben. Zuletzt waren es mit 95.000 noch einmal 15.000 versicherte Wohnungseinbrüche mehr (plus über ein Sechstel).
Die Zahl der polizeilich erfassten Wohnungseinbruchdiebstähle nahm in etwa gleicher Größenordnung zu (plus ein gutes Sechstel auf über 77.800 Fälle). Dies zeigt die ebenfalls am Dienstag veröffentlichte Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023 (10.4.2024).
Die GDV-Zahlen sind um einiges höher als diejenigen aus der PKS. Ein Grund hierfür ist, dass in der Verbandsstatistik auch Einbrüche in Keller, Dachböden oder Wirtschaftsräume enthalten sind.
Wie der Versichererverband weiter mitteilte, fiel die Schadenhöhe mit 340 Millionen Euro um 70 Millionen höher aus als 2022. Höhere Kosten entstanden der Assekuranz zuletzt 2017 – und auch in den acht Jahren davor.
Zum Vergleich: In der Spitze mussten die Versicherer eine fast zwei Drittel höhere Summe aufbringen als 2023 (13.5.2016). Seinerzeit hatte die Branche mit 180.000 auch die höchste Zahl an Delikten im Beobachtungszeitraum vermeldet.
Da die Kosten sich stärker erhöhten als die Fallzahl, stieg der Schadendurchschnitt – und zwar auf einen neuen Rekordwert von 3.500 (2022: 3.350) Euro. Seit 2009 hatte der Wert nur drei weitere Male oberhalb der Marke von 3.000 Euro gelegen. Zum Vergleich: 2020 waren es „nur“ 2.700 Euro.
Der GDV nahm die Zahlen der vorläufigen Einbruchbilanz zum Anlass, erneut höhere Investitionen in den Einbruchschutz zu fordern. Einbrecher hätten es in vielen Gebäuden weiterhin viel zu leicht, einzusteigen und Wertgegenstände zu entwenden.
In diesem Zusammenhang lässt sich GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen folgendermaßen zitieren: „Fast jeder zweite Einbruch scheitert, weil die Täter zu lange brauchen, um ins Haus kommen.“
Der Versichererverband weist darauf hin, dass man sich bei der Sanierung oder dem altersgerechten Umbau seines Eigenheims an die KfW Bank wenden könne. Dort gebe es Förderprodukte für Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz.
„Aus Sicht der Versicherer sollten die typischen Schwachstellen an Haus oder Wohnung besonders gesichert werden. Doch einbruchhemmende Fenster und Türen werden in Deutschland bei Neubauten nicht standardmäßig eingebaut, unter anderem, weil entsprechende Vorschriften hierzu bislang fehlen“, so der GDV weiter.
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