8.8.2025 – Die Nürnberger hat mit der VIG eine Due Diligence zum möglichen Erwerb einer kontrollierenden Mehrheit von mehr als 50 Prozent vereinbart. Eine Entscheidung wird voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres erfolgen.
Die Nürnberger Beteiligungs-AG und die Vienna Insurance Group AG Wiener Versicherung Gruppe (VIG) befinden sich in Gesprächen über eine strategische Zusammenarbeit. Dies gibt der deutsche Versicherer am Freitagmorgen in einer Pressemitteilung bekannt. Die VIG plane die Übernahme einer kontrollierenden Mehrheitsbeteiligung an der Nürnberger Versicherung, heißt es.
Gerüchte über einen Verkauf des Unternehmens oder einen Zusammenschluss mit einem anderen Versicherer gibt es seit Längerem. Anfang dieses Jahres musste das Konzernergebnis für 2024 von „ausgeglichen“ auf minus 65 Millionen Euro bis minus 85 Millionen Euro korrigiert werden (VersicherungsJournal 11.2.2025).
Dem Sachversicherer bereiteten nach wie vor Unwetterschäden sowie die anhaltende Schaden- und Kosteninflation massive Probleme. Auch ein Ergebnis über der bisherigen Prognose in den übrigen Segmenten konnte das negative Konzernergebnis nicht verhindern.
Auf der Hauptversammlung im Mai kündigte der Vorstand dann an, „ergebnisoffen“ zu prüfen, ob die in der Strategie verankerte Unabhängigkeit „auch angesichts der derzeitigen Transformation für die Zukunft im Unternehmensinteresse liegt oder der Weiterentwicklung bedarf und welche Handlungsoptionen die Gesellschaft hat“ (Medienspiegel 15.5.2025).
„Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen in den letzten Wochen mit mehreren Versicherungsunternehmen Gespräche über einen Einstieg als Investor bei der Nürnberger geführt“, berichten jetzt die Franken. Der Vorstand habe nach Auswertung dieser initialen Gespräche entschieden, zunächst die Gespräche mit der VIG fortzusetzen und in die Due Diligence einzutreten.
„Entscheidend dafür waren insbesondere die strategischen Optionen, die finanziellen Investmentindikatoren und die Zusagen zur Standortsicherung sowie zum Erhalt der Marke und Identität der Nürnberger“, wird erklärt.
Das Ergebnis der Prüfungen und der Verhandlungen über Einzelheiten einer Transaktion sei ebenso offen wie deren Zustandekommen. Eine Entscheidung zur möglichen Beteiligung der VIG an der Nürnberger wird eigenen Angaben zufolge voraussichtlich im vierten Quartal erfolgen. Weitere Aussagen zum Prozess könne man nicht machen, so ein Sprecher auf Nachfrage.
Auch die Wiener teilen heute in einer Ad-hoc-Meldung mit, dass man einen Erwerb evaluiere. Die Nürnberger befinde sich in einem Transformationsprozess und führe Gespräche mit potenziellen strategischen Partnern, heißt es.
Im Rahmen dieser Sondierungen sei mit der VIG eine exklusive Due Diligence zum möglichen Erwerb einer kontrollierenden Mehrheit von mehr als 50 Prozent vereinbart worden. Die VIG sei in ihrer langjährigen Unternehmensgeschichte immer aufgeschlossen gegenüber Opportunitäten gewesen.
„Die Nürnberger könnte als deutscher Erstversicherer zur weiteren Diversifikation unseres Portfolios beitragen. Auf Basis unserer Mehrmarkenstrategie und des in unserer Gruppe etablierten lokalen Unternehmertums bieten wir ideale Voraussetzungen zur Standortsicherung und zum Identitätserhalt für die starke Marke Nürnberger“, wird CEO Hartwig Löger zitiert.
Die hohe Kapitalstärke der VIG, die sich in einer Solvenzquote von 261 Prozent per 31. Dezember 2024 zeige, bilde die Grundlage für die exklusive Due Diligence, im Rahmen derer eine detaillierte Prüfung erfolgen werde.
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