Die wachstumsstärksten Unfallversicherer

18.4.2024 – Auf Sechsjahressicht betrachtet haben 36 der 50 größten Anbieter in der Unfallversicherung ihre gebuchten Bruttoprämien ausgebaut. Prozentual am stärksten wuchs die Provinzial (plus 132 Prozent). Um knapp zwei Drittel legte die Generali zu, um jeweils etwa die Hälfte die Huk-Coburg-Allgemeine und die VHV. Dies zeigt der „Branchenmonitor 2017-2022: Unfallversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig.

In den zurückliegenden Jahren ist das Prämienaufkommen in der privaten Unfallversicherung nur leicht gestiegen. Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zufolge betrug das Plus auf Zehnjahressicht betrachtet 3,4 Prozent. Ein Großteil dieses Zuwachses entfiel auf die Geschäftsjahre 2018 und 2019 (plus 1,0 beziehungsweise plus 1,8 Prozent).

2022 beliefen sich die gebuchten Bruttobeiträge auf knapp 6,33 Milliarden Euro (minus 0,9 Prozent; bereinigt aufgrund der Änderung der Grundgesamtheit). Dies war der erste Rückgang nach zuvor sechs Zuwächsen in Folge. Von 2017 auf 2022 baute die Branche das Prämienvolumen um 2,3 Prozent aus.

Entwicklung (Bild: Wichert)

36 Versicherer im Plus

Bei der Entwicklung des Beitragsaufkommens sind auf Unternehmensebene betrachtet riesige Unterschiede zu verzeichnen. Immerhin 36 Versicherer bauten die Beitragseinnahmen zwischen 2017 und 2022 aus. Sieben Gesellschaften wuchsen sogar um mehr als ein Drittel, vier weitere immerhin noch um mehr als ein Viertel.

Dies zeigt der „Branchenmonitor 2017-2022: Unfallversicherung“. Die Studie wird jährlich von der V.E.R.S. Leipzig GmbH durchgeführt. Sie enthält zahlreiche Kennzahlen der 50 nach Prämieneinnahmen größten Marktteilnehmer mit rund 95 Prozent Marktanteil.

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Provinzial wuchs am stärksten

Am stärksten legte die Provinzial Versicherung AG zu. Sie konnte die gebuchten Bruttoeinnahmen auf fast 175 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Eine Zuwachsrate von fast zwei Dritteln schaffte die Generali Deutschland Versicherung AG (auf 422 Millionen Euro).

Jeweils um etwa die Hälfte legten die Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG (auf 55 Millionen Euro) und die VHV Allgemeine Versicherung AG (auf annähernd 55 Millionen Euro) zu. Die Hansemerkur Allgemeine Versicherung AG steigerte den Umsatz um fast 40 Prozent auf 27 Millionen Euro.

Zuwächse um über ein Drittel hatten die Feuersozietät Berlin Brandenburg Versicherung AG (auf fast 14 Millionen Euro) sowie die Haftpflichtkasse VVaG (auf über 52 Millionen Euro) zu verzeichnen.

Zuwächse (Bild: Wichert)

Die Provinzial, die Generali Deutschland und die Huk-Coburg-Allgemeine gehörten auch zu den besonders wachstumsstarken Marktteilnehmern beim Vertragsbestand (7.3.2024).

Sonderfaktoren bei Generali und Provinzial

Bei den ersten beiden der vorgenannten Akteure waren jeweils konzerninterne Umstrukturierungen verantwortlich für die kräftigen Steigerungen. So wurden die Generali und die Aachenmünchener zur Generali Deutschland verschmolzen (25.10.2018, 23.10.2018).

Andererseits wurde die Westfälische Provinzial Versicherung AG mit der Provinzial Rheinland Versicherung AG fusioniert und dann in Provinzial Versicherung AG umfirmiert (13.12.2021).

Hintergründe zu den deutlichen Steigerungen

Die Hansemerkur wuchs kontinuierlich mit Steigerungsraten von bis zu fast 14 Prozent. Die Dynamik schwächte sich allerdings immer weiter ab – bis auf ein Plus von zuletzt „nur noch“ einem Prozent.

Bei der VHV flachte die Wachstumskurve zunächst zwei Mal ab -– von rund einem Neuntel auf etwa ein Zwanzigstel. Zuletzt erhöhte sich die Dynamik wieder. Im letzten Jahr des Beobachtungszeitraums gelang den Hannoveranern eine Steigerung um etwa ein Zehntel. Laut Geschäftsbericht 2022 (PDF, 4,3 MB) setzte sich „das positive Beitragswachstum der vergangenen Jahre aufgrund von wettbewerbsfähigen Produkten und einer produktorientierten Annahmepolitik fort“.

Die Huk-Coburg-Allgemeine baute den Umsatz ebenfalls kontinuierlich aus. Die Zugewinne lagen ohne größere Schwankungen zwischen acht und zehn Prozent, wenn auch mit zuletzt vier Mal leicht abnehmender Tendenz.

VHV, Huk Allg., Hansemerkur (Bild: Wichert)

Der „Branchenmonitor 2017-2022: Unfallversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die knapp 80-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 803,25 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

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