Wo im Straßenverkehr die meisten Menschen sterben

10.7.2025 – Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle ging 2024 nach absoluten Zahlen leicht zurück: insgesamt starben 2.770 Personen auf deutschen Straßen. Auf Landstraßen wurden mit Abstand die meisten tödlichen Unfälle gezählt – auf der Autobahn ist das Risiko am geringsten.

WERBUNG

Im Jahr 2024 sind in Deutschland 2.770 Menschen bei Verkehrsunfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das waren 69 Getötete beziehungsweise 2,43 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch nach endgültigen Ergebnissen mitteilt.

Auch die Zahl der Verletzten lag mit rund 365.000 leicht unter dem Niveau von 2023, als noch 366.600 Personen im Verkehr zu Schaden kamen (VersicherungsJournal 5.8.2024). Rund 50.600 Menschen wurden schwer verletzt – ein Rückgang um 4,35 Prozent.

Es ist die niedrigste Zahl an Schwerverletzten seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991, so Destatis. Als schwerverletzt gilt, wer nach einem Unfall mindestens 24 Stunden stationär im Krankenhaus aufgenommen wird.

Trotz des Rückgangs bei den Personenschäden bedeuten die Zahlen weiterhin: Jeden Tag sterben in Deutschland acht Menschen im Straßenverkehr, 138 werden schwer und 859 leicht verletzt – so rechnet die Statistikbehörde vor.

Die meisten Menschen verlieren auf der Landstraße ihr Leben

Auf Landstraßen starben im Jahr 2024 insgesamt 1.571 Personen bei einem Verkehrsunfall, was 57 Prozent aller Getöteten entspricht, so berichtet Destatis. Innerorts starben 915 Menschen im Verkehr (33 Prozent) und auf Autobahnen verloren 284 Menschen ihr Leben, was zehn Prozent der Getöteten entspricht.

Der Grund für die hohe Zahl an Verkehrstoten auf Landstraßen sind laut Statistikbehörde unter anderem die höheren Fahrgeschwindigkeiten außerhalb von Ortschaften. „Auf Landstraßen kommen weitere Risikofaktoren wie die fehlende Trennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten oder ungeschützte Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn hinzu“, berichtet Destatis.

Auf Landstraßen waren etwa 54 Prozent der Getöteten – also 848 Personen – mit dem Pkw unterwegs. Auf Autobahnen kamen 169 Pkw-Insassen und 54 Personen in Lkw oder Kleintransportern ums Leben. Innerorts gestaltet sich das Unfallgeschehen anders: Hier waren 62 Prozent der Getöteten zu Fuß (292 Personen) oder mit dem Fahrrad (278 Personen) unterwegs.

Innerorts waren die meisten Verletzten zu beklagen

Blickt man allein auf die Verletztenzahlen, verteilt sich das Unfallgeschehen anders. Von den rund 365.000 verletzten Personen kamen 237.479 Verletzte beziehungsweise 65 Prozent innerorts zu Schaden, 96.500 Personen auf der Landstraße und 31.026 Personen auf der Autobahn.

Ein Grund für die hohen Verletztenzahlen innerorts liegt darin, dass dort viele Menschen ungeschützt unterwegs sind – etwa zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf dem E-Scooter. Zudem herrscht dichter Verkehr mit zahlreichen Kreuzungen, Einmündungen und wechselnden Verkehrsteilnehmern, was das Unfallrisiko erhöht.

Verkehrsunfälle mit Personenschaden 2024 (Bild: Meyer)

Geschwindigkeitsverstöße häufigste Ursache für tödliche Unfälle

Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit bleibt auch 2024 die häufigste Ursache tödlicher Verkehrsunfälle in Deutschland. 30 Prozent der Verkehrstoten – das entspricht 843 Personen – kamen bei Unfällen ums Leben, bei denen mindestens eine beteiligte Person zu schnell fuhr. Auch 48.600 Verletzte gehen auf solche Geschwindigkeitsunfälle zurück, was rund 13 Prozent aller Verletzten ausmacht.

Am häufigsten endete zu schnelles Fahren auf Autobahnen tödlich. Dort waren 43 Prozent aller Verkehrstoten auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen – insgesamt 121 Menschen. Auf Landstraßen starben 541 Personen (34 Prozent aller Getöteten auf Landstraßen) infolge von Geschwindigkeitsverstößen, innerorts waren es 181 Menschen (20 Prozent).

Weitere häufige Ursachen bei Unfällen mit Personenschaden waren fehlender Abstand und Missachtung der Vorfahrt. In jeweils 15 Prozent dieser Fälle wurde einem Unfallbeteiligten vorgeworfen, den nötigen Sicherheitsabstand nicht eingehalten oder die Vorfahrt verletzt zu haben.

Insgesamt 2,51 Millionen Verkehrsunfälle

Die Polizei erfasste im Jahr 2024 rund 2,51 Millionen Verkehrsunfälle in Deutschland – damit lag die Gesamtzahl leicht unter dem Vorjahresniveau von 2,52 Millionen (minus 0,3 Prozent). Damit kracht es auf deutschen Straßen rund 6.876mal pro Tag – oder rund 287mal pro Stunde.

In den meisten Fällen blieb es bei Blechschäden: 2,22 Millionen Unfälle endeten ohne Personenschaden. In 291.000 Fällen hingegen wurden Menschen verletzt oder getötet – das entspricht einem Rückgang von 0,4 Prozent gegenüber 2023.

WERBUNG
Schlagwörter zu diesem Artikel
Pkw
 
WERBUNG
Werben im Extrablatt

Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu. Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.de.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.de.

WERBUNG
Noch erfolgreicher Kundengespräche führen

Geraten Sie in Verkaufssituationen immer wieder an Grenzen?
Wie Sie unterschiedliche Persönlichkeitstypen zielgerichtet ansprechen, erfahren Sie im Praktikerhandbuch „Vertriebsgötter“.

Interessiert? Dann können Sie das Buch ab sofort zum vergünstigten Schnäppchenpreis unter diesem Link bestellen.

Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
31.7.2025 – Das Statistische Bundesamt hat ausgewählte Daten zum Unfallgeschehen mit den Elektrorollern im Jahr 2024 vorgelegt. Im Vergleich mit anderen Fahrzeugarten zeigen sich zum Teil erhebliche Risiken wie auch Unterschiede, etwa beim Fahreralter oder beim Unfallort. (Bild: Pixabay CC0) mehr ...
 
29.7.2025 – Eine Rollerfahrerin hat bei einem Verkehrsunfall schwerste Verletzungen erlitten. Doch der Unfallgegner wollte weder Schadenersatz noch Schmerzensgeld zahlen. Er warf der Frau stattdessen einen Gelblichtverstoß vor. Ob ein Gericht darin einen Zusammenhang sah. (Bild: Pixabay CC0) mehr ...
 
22.7.2025 – Einem Autokäufer wurde die Deckung gegen den Pkw-Hersteller wegen fehlender Erfolgsaussichten abgelehnt. Dagegen klagte der Versicherungsnehmer. Das Gericht hatte insbesondere zu klären, wie Versicherer ordnungsgemäß auf das Streitbeilegungsverfahren hinzuweisen haben. (Bild: Pixabay, CC0) mehr ...
 
21.7.2025 – Oft muss nach einem Unglück im Straßenverkehr die Schuldfrage vor Gericht geklärt werden. Häufig wird hier entschieden, dass nicht nur ein einzelner Unfallbeteiligter als Verursacher gilt, und es kommt zu einer entsprechenden Haftungsaufteilung. (Bild: Pixabay CC0) mehr ...
 
17.7.2025 – Innerhalb von zwei Tagen wurde ein Auto zweimal geblitzt. Der Besitzer des Pkw erhielt daraufhin zwei Bußgeldbescheide. Gegen diese legte er Einspruch ein – zeigte ansonsten aber nicht viel Kooperationsbereitschaft hinsichtlich der Verkehrsverstöße. Es folgte der Gang vor Gericht. (Bild: Pixabay CC0) mehr ...
 
16.7.2025 – Ein Pkw-Halter hatte einen Schaden zunächst fiktiv abrechnen lassen. Anschließend verkaufte er das Auto noch während eines laufenden Gerichtsstreits zum Unfall, obwohl weitere, noch nicht festgestellte Schäden möglich waren. Dies hatte negative Folgen für den Mann. (Bild: Pixabay CC0) mehr ...
 
11.7.2025 – Aus Sicht das Schadenregulierers waren zwei Pkw nur deshalb zusammengestoßen, um in betrügerischer Absicht Schadenersatz zu kassieren. Das konnte der Versicherer allerdings nicht beweisen. Trotzdem ließ das Gericht den angeblich Geschädigten abblitzen. (Bild: Pixabay, CC0) mehr ...
WERBUNG