Wettbewerb am Markt der Gewerbemakler nimmt weiter Fahrt auf

9.4.2025 – Die Dachgesellschaft der Maklerunternehmen in der GGW Group hat mit Autoprotect aktuell Zuwachs bekommen. Der auf das Kfz-Gewerbe spezialisierte Versicherungsvermittler bietet seinen mittelständischen Kunden individuelle Policen an. Die bisherigen Firmenlenker bleiben auch zukünftig am Steuer und setzen auf Vorteile durch die neue Kooperation, die beispielhaft ist für die fortschreitende Konsolidierung des deutschen Maklermarktes.

Der Spezial-Versicherungsmakler Autoprotect GmbH mit Sitz in Celle ist zukünftig Teil der im Jahr 2022 gegründeten Leading Brokers United GmbH. Diese für das Maklergeschäft zuständige Tochtergesellschaft der Hamburger GGW Group GmbH wird seit Jahresbeginn unter anderem von Dr. Max Weinhold als Geschäftsführer geleitet (VersicherungsJournal 15.1.2025), er war zuvor Vorstand der Gothaer Vertriebs-Service AG (27.5.2021).

Das jüngste Kaufobjekt des Konsolidierers am deutschen Markt der Gewerbemakler (31.3.2025) passt laut Weinhold sowohl fachlich als auch kulturell ins Portfolio aus rund 30 Branchen und Sparten. Das 2017 gegründete Vermittlerunternehmen ist nach eigenen Angaben Marktführer für Automotive-Versicherungen in Deutschland. Es bietet seinen gewerblichen Kunden spezielle Multi-Risk-Policen für Kfz-Hersteller und -Händlerverbände, Autohäuser und -werkstätten.

Multi-Risk-Versicherungen für das Kfz-Gewerbe

Bislang hat Autoprotect nach Firmenangaben mehr als 800 Betriebe deutschlandweit als Kunden gewonnen. Zukünftig wolle man mit Hilfe der neuen Kooperation expandieren: „Die Partnerschaft mit GGW eröffnet uns neue Chancen und Wachstumsfelder, um unser Unternehmen weiterzuentwickeln“, erklären hierzu Timo Grundke und Lars Schilke. Die geschäftsführenden Gesellschafter von Autoprotect bleiben in ihren Rollen in der Unternehmensführung.

Konkret führen Grundke und Schilke „neue Chancen für Wissensaustausch sowie Entwicklung und Vertrieb innovativer Versicherungslösungen“ an, welche die Zusammenarbeit mit den Partnerunternehmen der Leading Brokers United ihnen jetzt eröffnet.

Der Verbund inhabergeführter Versicherungsmakler vereint mittelständische Betriebe mit mehr als 2.000 Mitarbeitern an rund 70 Standorten im deutschsprachigen Raum sowie in den Niederlanden, Frankreich, Polen und Spanien.

Private-Equity-Investoren am deutschen Maklermarkt

Stefan und Maxine Adams (Bild: Dr. Adams Consulting)
Stefan und Maxine Adams (Bild: Dr. Adams Consulting)

Die aktuelle Transaktion ist ein weiteres Zeichen der finanziellen Ressourcen der Dachgesellschaft der Maklerunternehmen in der GGW-Firmengruppe, an der mit HG-Capital LLP (30.9.2022) und Permira I.P Ltd. (11.12.2023) zwei britische Investoren beteiligt sind.

„Heute werden die Top 15 der Konsolidierer von Private-Equity-Gesellschaften aus dem In- und Ausland unterstützt“, erklärt Dr. Stefan Adams, der seit mehr als zwei Jahrzehnten Versicherungsmakler hierzulande berät.

„Durch die Finanzstärke dieser Unternehmen wurden die eigenkapitalstarken Mittelständler, die traditionelle Käufer im Maklermarkt waren, peu à peu aus dem Markt gedrängt“. Das berichten er und seine ins Geschäft eingestiegene Tochter Maxine auf Anfrage des VersicherungsJournals weiter. „Nur wenige der historisch als Erwerber auftretenden eigenkapitalfinanzierten Makler sind heute bereit, die deutlich gestiegenen Kaufpreise für Maklerunternehmen zu bezahlen.“

Rekordjagd bei Kaufpreisen für Versicherungsmakler

Inzwischen machen immer mehr ausländische Geldgeber, die den Käufern laut Adams deutlich pragmatischer und schneller als so manche deutsche Bank Finanzierungen ermöglichen, das Rennen unter sich aus. „Mit der steigenden Anzahl der Private-Equity-finanzierten Käufer stieg die Wettbewerbsintensität und mit dem Kampf um die zum Verkauf stehenden Maklerhäuser auch die Kaufpreise“, beschreibt er die Rekordjagd der vergangenen Jahre.

„In den Anfangsjahren der Konsolidierung, ab etwa 2017, gingen nur große Deals über die Bühne“, erinnert sich Adams an Transaktionen ab mindestens 15 Millionen Euro.

„Heute greifen viele Erwerber auch ein bis zwei Schubladen tiefer: Deals für Maklerbetriebe mit einem Courtage-Volumen zwischen einer und fünf Millionen Euro sind inzwischen attraktiv und an der Tagesordnung.“ In diesen Marktsegmenten gebe es auch deutlich mehr Firmen, die derzeit noch eigenständig sind.

 
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