3.7.2025 – Destatis verzeichnet für das erste Quartal dieses Jahres eine Teuerung von 3,8 Prozent für Wohnimmobilien. Laut Immowelt ging es auch im zweiten Quartal am Immobilienmarkt aufwärts, allerdings moderater. Die Angebotspreise kletterten dem Betreiber eines Online-Marktplatzes zufolge nur noch um 0,8 Prozent.
Wohnimmobilien in Deutschland sind im ersten Quartal im Schnitt 3,8 Prozent teurer gewesen als im ersten Quartal 2024. Dies berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis) unter Berücksichtigung von vorläufigen Zahlen.
Gegenüber dem vierten Quartal 2024 erhöhten sich die Preise um 1,4 Prozent. Damit ging es bereits zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal aufwärts, nachdem die Preise zuvor seit dem vierten Quartal 2022 durchgängig gesunken waren.
Teuerungen gab es im ersten Quartal dieses Jahres in den meisten Gegenden Deutschlands – sowohl gegenüber dem Vorjahresquartal als auch gegenüber dem vierten Quartal 2024.
So kosteten Eigentumswohnungen in den sieben Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf im Schnitt 3,8 Prozent mehr als im Vorjahresquartal (plus 2,4 Prozent zum Vorquartal). In den kreisfreien Großstädten lag das Plus bei 6,1 Prozent (plus 2,9 Prozent zum Vorquartal).
In dichter besiedelten ländlichen Kreisen waren für Eigentumswohnungen 4,1 Prozent mehr als im Vorjahresquartal zu zahlen (plus 0,3 Prozent zum Vorquartal). Nur in dünn besiedelten ländlichen Kreisen gaben die Preise für Eigentumswohnungen um 0,8 Prozent nach (minus 1,4 Prozent zum 4. Quartal 2024).
Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich in kreisfreien Großstädten außerhalb der sieben größten Städte um durchschnittlich 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (plus 1,8 Prozent zum Vorquartal). In dünn besiedelten ländlichen Kreisen erhöhten sich die Preise im Schnitt um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (plus 2,2 Prozent zum Vorquartal).
Der Preisanstieg setzte sich auch im zweiten Quartal fort – allerdings auf moderaterem Niveau. Dies belegt der aktuelle Preiskompass der Aviv Germany GmbH, Betreiber des Online-Marktplatzes Immowelt.de.
Datenbasis waren auf der Plattform inserierte Angebote. Für die Vergleichbarkeit wurden eine Standardwohnung (75 Quadratmeter, drei Zimmer, erster Stock, Baujahr 1990er-Jahre) und ein Standardhaus (Einfamilienhaus, 600 Quadratmeter Grundstücksfläche, fünf Zimmer, Baujahr zwischen 1945 und 1970) zugrunde gelegt. Die Preisberechnung erfolgte mit Hilfe einer hedonischen Anpassungsmethode.
Laut der Auswertung mussten Käufer für Wohnimmobilien im Bestand im zweiten Quartal deutschlandweit im Schnitt 0,8 Prozent mehr auf den Tisch legen als im Vorquartal. Im ersten Quartal hatte der Zuwachs noch 1,2 Prozent betragen.
Für Eigentumswohnungen wurde im zweiten Quartal ein Plus von 1,1 Prozent auf 3.193 Euro pro Quadratmeter verzeichnet, für Einfamilienhäuser von 0,3 Prozent auf 2.780 Euro.
In zwölf der 15 größten Städte Deutschlands zeigte das Preisbarometer für Bestandswohnungen nach oben. Besonders kräftig fiel das Wachstum in Bremen aus, bedingt durch ein vergleichsweise niedriges Preisniveau. Dort zogen die Quadratmeterpreise im Schnitt um 4,1 Prozent auf 3.145 Euro an, nachdem bereits im ersten Quartal eine Zunahme von 2,2 Prozent verzeichnet wurde.
Die teuersten Pflaster der Republik hielten sich etwas zurück. In München verteuerten sich Bestandswohnungen um 1,3 Prozent auf 8.235 Euro pro Quadratmeter, in Berlin um 1,6 Prozent auf 4.856 Euro. Beide verzeichnen damit leicht höhere Wachstumsraten als im Vorquartal. In Hamburg (plus 1,2 Prozent auf 5.936 Euro) und Frankfurt (plus 1,8 Prozent auf 5.681 Euro) schwächte sich dagegen die Dynamik ab.
In einigen Städten kam es auch zu Rückgängen. Dies war der Fall in Duisburg (minus 3,9 Prozent), Dortmund (minus 1,0 Prozent) und Stuttgart (minus 0,6 Prozent).
Stadt | Kaufpreis pro Quadratmeter in Euro | Veränderung in Prozent | ||
---|---|---|---|---|
1.7.2025 | 1.7.2024 | Q1 zu Q2 | Vorjahr | |
Quelle: Immowelt Preiskompass Q2 2025; Entwicklung in den 15 Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern | ||||
Berlin | 4.856 | 4.756 | 1,6 | 2,1 |
Bremen | 3.145 | 2.896 | 4,1 | 8,6 |
Dortmund | 2.611 | 2.470 | -1,0 | 5,7 |
Dresden | 2.744 | 2.470 | 3,1 | 11,1 |
Duisburg | 1.802 | 1.863 | -3,9 | -3,3 |
Düsseldorf | 4.191 | 4.041 | -2,3 | 3,7 |
Essen | 2.632 | 2.404 | 2,5 | 9,5 |
Frankfurt am Main | 5.681 | 5.364 | 1,8 | 5,9 |
Hamburg | 5.936 | 5.686 | 1,2 | 4,4 |
Hannover | 3.417 | 3.289 | 2,6 | 3,9 |
Köln | 4.988 | 4.723 | 2,2 | 5,6 |
Leipzig | 2.525 | 2.358 | 1,8 | 7,1 |
München | 8.235 | 7.858 | 1,3 | 4,8 |
Nürnberg | 3.616 | 3.305 | 2,6 | 9,4 |
Stuttgart | 4.579 | 4.441 | -0,6 | 3,1 |
Einfamilienhäuser kosteten laut der Auswertung im zweiten Quartal in sieben von 15 Städten mehr. Den stärksten Anstieg gab es in Duisburg (plus 2,7 Prozent auf 2.698 Euro pro Quadratmeter), gefolgt von Bremen (plus 2,5 Prozent auf 2.760 Euro). In Berlin erhöhten sich die Preise um 1,7 Prozent auf 4.532 Euro pro Quadratmeter, nachdem sie zu Jahresbeginn noch rückläufig waren.
In anderen Städten tendierte der Markt dagegen seitwärts oder zeigte Rückgänge. So drehte Frankfurt nach einem Plus im ersten Quartal ins Minus und verlor 2,1 Prozent auf 4.766 Euro. In München blieb der Markt mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 9.456 Euro praktisch stabil, nachdem es im ersten Quartal noch zu einem kräftigen Anstieg gekommen war.
„Neben den Preisentwicklungen spiele auch das Finanzierungsumfeld eine zentrale Rolle für Immobilienkäufer“, schreibt Immowelt. Die Bauzinsen pendelten sich den Studienautoren zufolge zuletzt zwischen 3,5 und 3,6 Prozent ein.
Der Markt zeige sich erstaunlich robust, heißt es. Die Kreditvergabe ziehe seit 2024 wieder an und wachse derzeit mit einer ähnlichen Rate wie im Vorjahr. Die Studienautoren gehen davon aus, dass das Volumen innerhalb der nächsten sechs Monate wieder das Vorkrisenniveau von 2021 erreichen könnte.
„Viele Interessenten haben sich offenbar auf das neue Finanzierungsumfeld eingestellt oder bringen ausreichend Eigenkapital mit. Hinzu kommt, dass die tatsächlich von Käufern gezahlten Preise oft niedriger sind als die Angebotspreise. In der Folge belebt sich der Immobilienmarkt zunehmend“, wird berichtet.
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