26.11.2025 – Laut einer HDI-Auswertung verursachen Skisportunfälle mit durchschnittlich 7.500 Euro die höchsten Kosten pro Schadenfall, gefolgt vom Reitsport. GDV-Daten bestätigen den Trend – dort fallen die durchschnittlichen Schadenkosten sogar noch etwas höher aus.
Die HDI Versicherung AG hat anhand der eigenen Leistungsfälle ausgewertet, welche Sportunfälle in der privaten Unfallversicherung im Durchschnitt die höchsten Kosten verursachen. In die Statistik flossen die Fälle aus den Jahren 2023 und 2024 ein, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte. Die genaue Zahl der ausgewerteten Sportunfälle nannte der Versicherer allerdings nicht.
Zwar deckt die gesetzliche Krankenversicherung die ärztliche Versorgung in der Regel ab. Private Unfallversicherungen kommen aber häufig für Kosten auf, die über die GKV hinausgehen – etwa für Verdienstausfall, Bergung, Hilfsmittel oder zusätzliche Therapien. Die HDI-Auswertung zeigt, bei welchen Sportunfällen diese Kosten am höchsten ausfallen.
Im Skisport entstehen die teuersten Verletzungen: Laut HDI-Auswertung müssen die Unfallversicherer hier im Durchschnitt 7.500 Euro pro versichertem Schadenfall zahlen.
„Ursachen für die hohen Kosten bei Skiunfällen sind neben der Häufigkeit schwerer Verletzungen auch oft notwendige Reha-Maßnahmen. Aber auch Bergungskosten oder Leistungen bei bleibenden Schäden treiben die Durchschnittskosten pro Fall in die Höhe“, erklärt Christoph Kemmner, Schadenleiter der HDI Versicherung AG.
Reitunfälle liegen mit durchschnittlich 6.000 Euro pro Schadenfall auf dem zweiten Rang der Statistik. Beim Fußball sind es 4.500 Euro und damit Werte im Mittelfeld. Mit über 3,8 Millionen Aktiven im Spielbetrieb laut Deutschem Fußball-Bund e.V. (DFB) ist er die beliebteste Sportart hierzulande.
Unfälle bei Gymnastik oder Leichtathletik haben im Durchschnitt eher leichtere Folgen und liegen damit am unteren Ende der HDI-Unfallkosten-Statistik. Pro Schadenfall entstehen der HDI zufolge durchschnittlich je rund 2.500 Euro Kosten.
Bei der Auswertung musste sich die HDI auf vorliegende Sportarten beschränken, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte. „Andere Positionen sind aufgrund von geringen Fallzahlen oder durch Partnerschaften mit Sportvereinigungen nicht repräsentativ“, so der Sprecher.

Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) erhebt die durchschnittlichen Schadenkosten, die privaten Unfallversicherern pro gemeldetem Sportunfall entstehen. Die aktuell vorliegenden Daten beziehen sich auf den Fünfjahreszeitraum 2018 bis 2022 und umfassen 175.663 Sportunfälle.
Die umfassenderen GDV-Zahlen zeichnen ein ähnliches Bild wie die HDI-Statistik, allerdings auf etwas höherem Kostenniveau. So schlagen Skisportunfälle im Durchschnitt mit rund 7.900 Euro pro gemeldeter Schadenmeldung zu Buche – und bilden damit auch beim GDV die teuerste Sportart. Reitsport erzeugt durchschnittliche Schadenkosten in Höhe von 6.952 Euro.
Auf Rang drei folgen „sonstige Sportunfälle“, für die im Durchschnitt 6.037 Euro geleistet wurden. Diese Sammelkategorie bündelt eine Vielzahl unterschiedlichster Sportarten, die einzeln betrachtet jeweils geringere Anteile ausmachen – darunter etwa Klettern, Fechten, Kraftsport oder Tanzen.
Die durchschnittlichen Schadenkosten beim Fußball liegen laut GDV-Zahlen deutlich höher als in der HDI-Auswertung und betragen 5.413 Euro pro Schadenfall – rund 20 Prozent mehr als die von der HDI ausgewiesenen 4.500 Euro. Auf dem fünften Rang folgen „sonstige Ballspiele“ wie Handball, Volleyball oder Tennis mit durchschnittlich 5.178 Euro pro Sportunfall.

Beim Blick darauf, welche Sportunfälle den Unfallversicherern am häufigsten gemeldet werden, liegt Fußball laut den GDV-Daten deutlich an der Spitze. Mehr als ein Drittel aller Schadenmeldungen entfällt auf diese Sportart – was auch der hohen Zahl an Aktiven geschuldet ist.
Auf Rang zwei folgen „sonstige Sportunfälle“ mit 28,5 Prozent aller Meldungen, gefolgt vom Skisport, der mit knapp jedem fünften gemeldeten Unfall auf dem dritten Platz liegt. Auf „sonstige Ballspiele“ entfallen knapp zwölf Prozent der Meldungen, auf Reitunfälle etwas mehr als sechs Prozent.

HDI-Experte Christoph Kemmner weist darauf hin, dass die Kosten nach Sportunfällen im Einzelfall deutlich höher ausfallen können, wenn bleibende Schäden wie eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit auftreten. In solchen Fällen kann der Schaden auf mehrere Hunderttausend oder sogar Millionen Euro steigen.
Bleibende Schäden sind jedoch vergleichsweise selten. Laut einer im Fachjournal BMC Public Health publizierten Studie aus dem Jahr 2006, in der repräsentative Daten zu Sportunfällen in Deutschland ausgewertet wurden, führten rund 62 Prozent der Fälle zu Arbeitsunfähigkeit, die aber oft nicht lang andauerte:
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