22.7.2025 – Bundesweit verdient jeder Fünfte in Vollzeit weniger als 2.750 Euro im Monat, in Ostdeutschland ist es sogar jeder Dritte. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage hervor. In Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen gibt es besonders viele Vollzeitbeschäftigte mit niedrigem Verdienst.
Ein Bruttomonatsentgelt bis 2.750 Euro erhielten Ende 2023 deutschlandweit rund 4,64 Millionen der insgesamt 22,18 Millionen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten. Dies entspricht einem Anteil von 20,9 Prozent. Bis 3.500 Euro im Monat verdienten zu diesem Zeitpunkt 9,24 Millionen beziehungsweise 41,6 Prozent.
Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung an den Linken-Bundestagsabgeordneten Dr. Dietmar Bartsch hervor, die dem VersicherungsJournal vorliegt. Nicht berücksichtigt sind bei diesen Zahlen Beschäftigte, für die eine besondere Vergütungsregelung zur Ausbildung, zur Jugendhilfe, zur Berufsförderung, zu Tätigkeiten in Behindertenwerkstätten oder zu Freiwilligendiensten gilt.
Besonders die ostdeutschen Bundesländer sind betroffen. Laut der Auswertung bekommen dort 30,4 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten ein Bruttomonatsentgelt bis 2.750 Euro und 54,4 Prozent bis 3.500 Euro.
Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen liegen an der Spitze. Hier erhalten 36,1 Prozent beziehungsweise 35,2 Prozent der Vollzeitbeschäftigten bis 2.750 Euro im Monat und 62,2 Prozent beziehungsweise 62,3 Prozent bis 3.500 Euro im Monat.
In Westdeutschland schneiden Schleswig-Holstein und Niedersachsen am schlechtesten ab. Hier sind es 23,9 Prozent beziehungsweise 22,8 Prozent, die bis zu 2.750 Euro bekommen, und 48,7 Prozent beziehungsweise 45,9 Prozent, die maximal 3.500 Euro verdienen.
Löhne unter 3.500 Euro sind faktisch eine Garantie für Renten auf Armutsniveau.
Dr. Dietmar Bartsch (Die Linke), MdB
Bartsch spricht vor diesem Hintergrund von einem Versagen der sozialen Marktwirtschaft. „Das zeigt: Deutschland ist kein Hochlohnland, sondern hat ein millionenfaches Lohnproblem“, so der Politiker. Bei teils horrenden Mietkosten und gestiegenen Preisen für Lebensmittel und Energie sei es für Millionen Menschen eine Herausforderung, die zwingenden Kosten des Alltags zu stemmen.
„Eine politische und soziale Unverschämtheit ist es, dass genau diejenigen, die Armutsrentner von morgen sein werden. Löhne unter 3.500 Euro sind faktisch eine Garantie für Renten auf Armutsniveau“, sagt Bartsch.
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