14.5.2025 – Am Dienstag kam es zu weiteren Warnstreiks im laufenden Tarifkonflikt der Versicherungsbranche. Betroffen war unter anderem die Ergo, die eigenen Angaben zufolge jedoch keine Beeinträchtigungen im Geschäftsbetrieb verzeichnete.
Im Tarifkonflikt mit dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e.V. (AGV) hatte die Ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft am Dienstag, dem 13. Mai, zu ganztägigen Warnstreiks in Köln und Düsseldorf aufgerufen.
Betroffen waren zahlreiche Standorte großer Versicherer in den Rheinmetropolen, darunter die Ergo Konzern AG, die Allianz Global Corporate & Specialty SE, die Axa Konzern AG, Barmenia.Gothaer Finanzholding AG, Generali Deutschland AG und Zurich Gruppe Deutschland.
Der Streik begann um neun Uhr mit einer Versammlung vor dem Ergo-Gebäude an der Aachener Straße. Um 9.15 Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung und führte die Teilnehmenden zum Rudolfplatz, wo die Hauptkundgebung von zehn bis zwölf Uhr stattfand. Der Streik selbst endete um Mitternacht.
Der bisher gültige Tarifvertrag war am 31. März 2025 ausgelaufen. In der zweiten Tarifrunde Ende April hatten die Arbeitgeber erstmals ein Angebot unterbreitet. Demnach sollen die Tarifgehälter, Zulagen und Schichtzulagen in drei Stufen um insgesamt 8,63 Prozent steigen und der Tarif für 35 Monate gelten (VersicherungsJournal 29.4.2025).
Die beteiligten Gewerkschaften Verdi und Deutscher Bankangestellten-Verband e.V. (DBV) – Gewerkschaft der Finanzdienstleister, lehnten das Angebot als unzureichend ab.
Verdi fordert zwölf Prozent mehr Lohn innerhalb eines Jahres – auch, um erlittene Reallohnverluste infolge der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges auszugleichen. Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen laut Statistischem Bundesamt im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 2023 waren es 5,9 Prozent.
Eine Sprecherin der Ergo Group AG teilte dem VersicherungsJournal mit, dass der Geschäftsbetrieb der Versicherungsgruppe nicht vom Streik betroffen gewesen sei. Da sie in Düsseldorf ihren Hauptsitz hat, war sie am stärksten betroffen.
„Wir stehen zur Tarifautonomie, zu der ein konstruktiver Dialog zwischen den Tarifparteien gehört“, positioniert sich die Ergo-Sprecherin. Wie viele Teilnehmer sich am Streik beteiligten, konnte bis zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses nicht in Erfahrung gebracht werden.
Zuvor hatte es bereits Warnstreiks in Baden-Württemberg gegeben – unter anderem in Stuttgart sowie in Kornwestheim und Ludwigsburg. Dort hatten sich jeweils rund 400 Teilnehmer beteiligt. Betroffen waren regionale Standorte der Allianz Deutschland AG, Generali Deutschland AG und der W&W-Gruppe.
Am 15. Mai sind weitere Warnstreiks in Hannover und Hameln geplant, wie aus einem Streikaufruf von Verdi hervorgeht. Betroffen sind dann unter anderem die Talanx AG, die HDI-Gruppe sowie die Hannover Rück SE. Die zentrale Kundgebung findet um zehn Uhr auf dem Georgsplatz statt.
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