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So macht man Mitarbeitern bei Aufschieberitis Mut

8.5.2025 – Ängstliche Mitarbeiter schieben Entscheidungen vor sich her oder übergeben sie anderen Kollegen. Das Problem: Die „Vermeider“ sind zwar umgänglich, denn sie vermeiden Konflikte. Doch das führt innerhalb des Teams zu Auseinandersetzungen. Was ein Arbeitgeber tun kann: Ausflüchte stoppen, positiven Fokus setzen, Ängste entkräften, langfristige Folgen aufzeigen und schriftliche Vereinbarungen treffen.

Wer nichts macht, macht keine Fehler – und wird befördert. Das ist so ein alter Satz. Tatsächlich gibt es ängstliche Mitarbeiter, die die Verantwortung scheuen. Sie schieben Entscheidungen vor sich her oder übergeben sie gerne ihren Kollegen.

Das ist nicht fair – und zwar in einem doppelten Sinn. Denn diese „Vermeider“ sind oft überaus freundlich und umgänglich, eben weil sie Konflikte scheuen und schwierige Situationen vermeiden. Man kann ihnen gar nicht böse sein. Das führt zu einer zähen Stimmung im Team. Denn diese Auseinandersetzungen schwelen im Untergrund weiter – weil die Kollegen eben so nett sind.

Fünf Tipps helfen Chefs in dieser Situation weiter.

Erstens: Ausflüchte stoppen

Wenn sich Mitarbeiter versuchen, mit Sätzen wie „Darüber müsste man nochmals nachdenken“ rauszuwinden, sollte man als Vorgesetzter dranbleiben und konkret nachhaken: „Was sind aus Ihrer Sicht die Hinderungsgründe?“

Chefs sollten sich nicht auf später vertrösten lassen, sondern im Zweifelsfall auf eine sofortige Beschäftigung mit dem Thema beharren: „Wir müssen jetzt eine Entscheidung treffen und bis übermorgen umsetzen.“

Zweitens: Positive Aspekte herausstellen

Für ängstliche Mitarbeiter ist das Glas meist halb leer. Sie sehen eher, was schiefgehen könnte, als das, was positiv geschehen könnte.

Man sollte den Blick dieser bremsenden Mitarbeiter deshalb stärker auf die Vorteile lenken. Dies könnte heißen: „Wir werden alle froh sein, wenn dieses Thema erledigt ist.“

Drittens: Ängste entkräften

Wie gesagt, ängstliche Mitarbeiter konzentrieren sich auf das, was ihnen Angst macht. In der Psychologie spricht man auch von der Angst vor der Angst. Sie wird immer größer. Deshalb ist es wichtig, diese Ängste konkret zu benennen und zu fragen: „Was konkret befürchten Sie?“

Das hat zwei wichtige Aspekte: Zum einen werden die Ängste so handhabbar. Zum anderen: An den Ängsten kann doch wirklich etwas dran sein und die Lösung wird besser, wenn dies berücksichtigt wird.

Ängste sind nichts Verwerfliches, solange sie nicht zu Panik und Stillstand führen. Für Bergsteiger wie Reinhold Messner zum Beispiel war Angst auf seinen Expeditionen immer ein guter Berater.

Viertens: Über die Folgen nachdenken

Wenn ängstliche Mitarbeiter Entscheidungen aufschieben, entlastet sie das zunächst. Doch dann kommt der Druck wieder, nur viel größer. Deshalb ist es wichtig, dass niemand diesen Mitarbeitern eine unbequeme Aufgabe abnimmt.

Als Vorgesetzter sollte man das ansprechen: „Ich habe den Eindruck, dass sich bei Ihnen aktuell ein paar unangenehme Aufgaben ansammeln.“

In unterschiedlichem Grad kennt jeder das Ausweichen vor schwierigen Entscheidungen. Genauso, wie jeder auch genau weiß: Ist die Entscheidung getroffen, entlastet das ungemein. Dieses Phänomen sollte man zögerlichen Mitarbeitern immer wieder klar machen. Keine Entscheidung zu treffen, ist unangenehm. Aber eine Entscheidung zu treffen, entlastet.

Fünftens: Zusagen im besonderen Fall schriftlich festhalten

Ängstliche Mitarbeiter finden immer neue Gründe, warum etwas nicht geht oder zumindest jetzt nicht geht. Man sollte sich als Vorgesetzter auf dieses Spiel nicht einlassen.

Wenn man es mit besonders hartnäckigen Fällen zu tun hat, ist es gut, Verbindlichkeiten zu schaffen. So wird geklärt, was bis wann zu machen ist. Wenn es gar nicht anders geht, ist es hilfreich, dies auch schriftlich festzuhalten.

Jens Gieseler

Der Autor ist freier Kommunikationsberater und Journalist.

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Schlagwörter zu diesem Artikel
Beitragsrückerstattung · Mitarbeiter
 
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