23.4.2025 – Langfinger erbeuteten im vergangenen Jahr zwar weniger versicherte Drahtesel als 2023. Dennoch wurde es für die Assekuranz erheblich teurer, wie die aktuelle Statistik des GDV offenbart. (Bild: Wichert)
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2024) 245.868 Fahrraddiebstähle aktenkundig (VersicherungsJournal 3.4.2025). Im Vergleich zum Jahr davor bedeutet dies einen Rückgang um etwa 18.200 Delikte beziehungsweise 6,9 Prozent.
Dies entspricht den Zahlen des Bundeskriminalamts zufolge der neunten Verminderung in den vergangenen zehn Jahren. Niedriger lag die Zahl nur im Coronajahr 2021. Zuletzt wurden damit weit über ein Viertel weniger Drahtesel entwendet als 2014. Im Vergleich zum Höchststand im Jahr 2003 (über 437.000) ist die Zahl der Delikte sogar um weit über 40 Prozent zurückgegangen.
Von einer ähnlichen Entwicklung bei den Velos mit Versicherungsschutz berichtete am Dienstag der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) auf Basis von vorläufigen Zahlen. Demnach wurden 2023 mit 135.000 ebenfalls in etwa sieben Prozent weniger Räder geklaut als im Jahr zuvor (25.4.2024).
Die Schadensumme bezifferte der Verband auf 160 (2023: 150) Millionen Euro. In der Folge erhöhten sich die durchschnittlichen Kosten pro Delikt von 1.080 Euro auf einen neuen Rekordwert von 1.190 Euro. Im Vergleich zu 2013 hat sich der Wert mehr als verzweieinhalbfacht.
Die Zahl der versicherten Drahteseldiebstähle lag nur 2021 niedriger. 2018 und in den Jahren davor waren es zwischen 160.000 und 190.000.
Dazu GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen: „Die Täter gehen offenbar gezielter vor und stehlen vor allem hochwertige Räder und E-Bikes.“ Deshalb sollte der Versicherungsschutz regelmäßig überprüft werden, vor allem nach dem Kauf eines neuen Fahrrads, so der Verband.
Zudem sollten nicht nur hochwertige (also stabile U- und Kettenschlösser), sondern am besten zwei Schlösser genutzt werden. Damit ließen sich Rahmen und Räder separat sichern. Weitere GDV-Sicherheitstipps: das Fahrrad an einem festen Objekt wie einem Fahrradständer sichern sowie sichtbar parken, da belebte und gut beleuchtete Orte Diebe abschrecken.
Die steigenden Durchschnittskosten dürften auch darauf zurückzuführen sein, dass die Bundesbürger immer mehr Geld für den Fahrradkauf ausgeben. So ist der Verkaufswert nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) von 2019 auf 2024 um über die Hälfte auf rund 6,3 Milliarden Euro gestiegen.
Im vergangenen Jahr wurden mit knapp 2,1 Millionen Stück etwa 50 Prozent mehr vergleichsweise teure E-Bikes neu angeschafft als fünf Jahre zuvor. Nach der Premiere im Vorjahr seien erneut mehr Velos mit Tretunterstützung (53 Prozent Anteil) als klassische Drahtesel (47 Prozent) verkauft worden.
Der Durchschnittsbruttopreis für klassische Velos lag 2024 laut ZIV bei 500 Euro. Bei den E-Bikes waren es 2.650 Euro. Rabattaktionen im Handel hätten die Preise Letzterer um durchschnittlich ein Zehntel gesenkt, so der Verband.
Den Bestand an Fahrrädern insgesamt gibt der Verband mit 89 Millionen an. Knapp 26 Millionen davon sind E-Bikes. Zum Vergleich: 2013 waren es erst 1,6 Millionen. Zuletzt lag der Anteil der Velos mit Tretunterstützung damit bei über einem Sechstel.
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