8.5.2025 – Psychische und Nervenerkrankungen sind nach Daten des Analysehauses Morgen & Morgen mit einem Anteil von über einem Drittel die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit in der privaten Versicherungswirtschaft – mit immer weiter steigender Tendenz. Deutliche Abweichungen gibt es in verschiedenen Altersgruppen vor allem bei Unfällen und Herz-/Kreislauferkrankungen.
Nervenerkrankungen, zu denen auch psychische Erkrankungen wie Burn-out, Angststörungen oder Depressionen zählen, sind die häufigste Ursache für Leistungen in der Berufsunfähigkeits- (BU-) Versicherung. Weit mehr als jeder dritte Fall im Geschäftsjahr 2023 war auf eine solche Erkrankung zurückzuführen.
Dies hat das Analysehaus Morgen & Morgen GmbH (M&M) im Rahmen der Veröffentlichung des aktuellen Jahrgangs des „M&M Rating Berufsunfähigkeit“ (VersicherungsJournal 7.5.2025) bekannt gegeben.
An zweiter Stelle liegen den M&M-Daten zufolge Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates sowie Krebs und andere bösartige Geschwulste. Dies waren Auslöser für jeweils rund jeden sechsten BU-Fall.
Unfälle sind nur in etwa jedem 14. Leistungsfall Grund für die Berufsunfähigkeit, Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems lediglich in rund jedem 16. Fall. Sonstige Erkrankungen machen das verbleibende Sechstel aus.
Das Analysehaus hat die BU-Ursachen auch nach Altersklassen aufgeschlüsselt (bis 40 Jahre, 41 bis 50 Jahre sowie ab 51 Jahre). Demnach kommen psychische Erkrankungen in mittleren und vor allem in jüngeren Jahren tendenziell häufiger vor als in der Altersgruppe ab 51 Jahren. Dies war zehn Jahre zuvor noch genau andersherum gewesen (17.4.2015).
Mit zunehmendem Alter nimmt auch der Anteil von Unfällen als BU-Ursache deutlich ab. Er liegt bei den Bis-40-Jährigen fast doppelt so hoch wie bei den Betroffenen ab 51 Jahren. Genau umgekehrt verhält es sich bei Krebs und anderen bösartigen Geschwülsten. Diese sind bei den Personen ab 41 Jahren deutlich häufiger Leistungsauslöser als bei den Jüngeren.
Auch Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates treten bei den Älteren tendenziell häufiger als Grund für eine Berufsunfähigkeit auf. Diese Tendenz ist besonders deutlich auch bei Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems zu beobachten.
Im zeitlichen Verlauf hat sich die Verteilung der BU-Ursachen auffällig verändert. Der Anteil von Nerven- und psychischen Erkrankungen hat deutlich zugenommen, im Vergleich zu 2007 sogar um mehr als die Hälfte. Mittlerweile gehen fast 36 Prozent aller Fälle darauf zurück – das entspricht einem neuen Höchststand.
Krebs und andere bösartige Geschwülste als Ursache haben im Laufe der Jahre deutlich zugenommen, wenn auch zuletzt eine leicht rückläufige Tendenz zu beobachten war. Der Anteil stieg im Betrachtungszeitraum um etwa ein Sechstel und hat sich zuletzt zwischen 17 und 18 Prozent eingependelt.
Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates, die bis 2009 noch die häufigste BU-Ursache darstellten, haben im Betrachtungszeitraum anteilsmäßig um fast sieben Prozentpunkte verloren und liegen seitdem nur noch auf dem zweiten Platz. Der aktuelle Wert markiert auf 17-Jahressicht einen neuen Tiefststand.
Um über 40 Prozent abgenommen – auch auf einen neuen Tiefststand – hat der Anteil der Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems bei den Gründen für eine Berufsunfähigkeit. Der Anteil der Unfälle ist auf lange Sicht gesehen ebenfalls rückläufig (minus fast fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Höchststand in 2008).
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